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Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig

Titel: Welt mit kleinen Fehlern guenstig abzugeben: Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits explodierten Welten ist rein zufaellig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Kuegler
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schien. Schöner wäre es natürlich noch gewesen, wenn er sich auch noch daran erinnern könnte…
    „MAX, ich bin entsetzt! Wie konntest du nur! Die Situation so schamlos auszunutzen! Das arme unschuldige Mädchen!“
‚ Nicht jetzt, Mutter. Nicht jetzt’ , dachte Max.
    Nachdem sich die beginnende wohltuende Erinnerung mit einem Schlag auf das Gründlichste verflüchtigt hatte, drängte ihn seine Blase zu schnellem Handeln. Er verließ das Schlafzimmer und fand sich gleich darauf im Bad wieder, das glücklicherweise direkt nebenan war. Er setzte sich vorsichtshalber.
Mutter war überall.
     
    Während sein Geschäft vor sich hin plätscherte wanderte sein Blick über Schminkkoffer, Wattepads und Tamponschachteln. Flaschen mit Spülungen für vor, während und nach dem Haare waschen bildeten mit einem Duschgel namens „Strawberry smooth“ – war das nicht etwas zum essen? - eine Schicksalsgemeinschaft. Direkt neben seinem Sitzplatz fand eine Modezeitschrift ihre vorläufig letzte Ruhe. Ja, er war in der Wohnung einer Frau. Eindeutig. Er hoffte inständig, dass sie keinen Hund hatte. Jedenfalls keinen größeren, denn falls dieser ihn finden und als Eindringling einstufen würde, hätte er momentan definitiv schlechte Karten. In der meditativen Ruhe dieses Örtchens begann Max über seine Lage nachzudenken. Dieses Vorhaben wurde jäh durch seinen Magen unterbrochen, der sich nachdrücklich über einen Mangel an Arbeit und Aufmerksamkeit beklagte und seine Gedanken mit einem Hungergefühl der Dringlichkeitsstufe Eins belegte. Um seinem Wunsch Nachdruck zu verleihen, schob er noch ein deutlich vernehmbares Grummeln nach. Max wollte gerade die Küche suchen als er wieder umkehrte und seine Hände wusch.
    „So ist´s recht! Braver Junge.“
„Schon gut, Mutter.“
     
     
    In der Küche war bereits ein Frühstück vorbereitet, das nur darauf wartete, vernascht zu werden. Seine Augen wanderten über die Marmelade zu Käse und Wurst bis hin zu den noch warmen Brötchen. Der Geruch von frisch gebrühtem Kaffee durchzog den Raum. Glückshormone durchfluteten seinen Körper.
    „Ich kann mich zwar nicht genau an dich erinnern, unbekannte Schöne. Jedenfalls noch nicht. Aber eins weiß ich jetzt  schon ganz sicher: ICH LIEBE DICH! WILLST DU MICH HEIRATEN?“, rief er in den leeren Raum.
 „Vielleicht sind wir gestorben und jetzt im Paradies?“, mutmaßte jemand in seinem Kopf.
„Nein, dann könnten wir uns noch an die letzte Nacht erinnern. An alles…“
„Ich muss doch sehr bitten!“
‚Ach Mutter…’
    Nachdem das Frühstücksei in seinem Magen Gesellschaft von drei Brötchen bekommen hatte, wollte er sich eine zweite Tasse Kaffee gönnen. Dabei fiel ihm auf, dass die Milchkanne leer war. Bestimmt war im Kühlschrank noch welche zu finden. Er hatte sich nicht geirrt. Es war zwar nur noch eine Tüte da, doch die würde für heute Morgen auf alle Fälle reichen. Nach dem Frühstück würde er gleich Neue besorgen. Ganz bestimmt. Gerade hatte er die Milchtüte in der Hand, als eine Stimme ertönte: „ Nachbestellung ausgelöst!“. Max erschrak fast zu Tode. Sein Herz pochte. Er bekam die Tüte noch im letzten Moment wieder zu fassen. „Mann hast du mich erschreckt“, sagte er und fühlte sich wie ein Kind, das bei etwas Verbotenem ertappt worden war. „Hör mal, tut mir leid, dass ich einfach so an deinen Kühlschrank gegangen bin. Ich wollte nach dem Frühstück auch gleich los, um frische Milch zu kaufen. Ehrlich!“ Max drehte sich um und wollte sie mit seinem süßesten Lächeln besänftigen, als er mitten in der Bewegung inne hielt und sein Lächeln zu einem dümmlichen Grinsen erstarrte.
Nicht, dass sein Lächeln vorher besser ausgesehen hätte.
    Max starrte in eine leere Küche.
    „Na toll, dabei hab ich mich so bemüht mit dem Lächeln…“, ging es in seinem Kopf los.
    „Hört, hört. Er hat sich bemüht…“ Das letzte Wort zog der Zyniker wie Kaugummi.
    „Ich hab halt nicht so viel Übung darin! Wann soll ich denn auch trainieren? Der lächelt doch kaum! Die Lachmuskeln sind praktisch noch unbenutzt!“
    „Schon gut, hört auf zu streiten. Helft lieber mit, das Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen! Und hebt es gefälligst aus der Hose wieder nach oben! Achtet bloß darauf, dass er nicht schon wieder zu hyperventilieren anfängt. Der ist ja so ein Schisser! Nur weil er Stimmen hört ohne jemand zu sehen!“
„Dabei müsste er das ja von uns gewohnt sein…“
„…oder vom

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