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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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schaffte es Com-Puter, eine Um-Leitung zu errichten, woraufhin König Dor jemanden losschicken mußte, der diese wieder verschloß, weil sie ein öffentliches Ärgernis darstellte. Zufällig wußte Ivy, daß zur Zeit eine Um-Leitung existierte, und diesmal wollten sie diese b e nutzen. Es war der einfachste Weg, die böse Maschine zu erre i chen.
    Sie bogen in die Um-Leitung ein. Jetzt konnten sie sich entspa n nen.
    Zur Nacht lagerten sie nahe eines holprigen Spielfeldes, auf dem die Bullen und Bären vor- und zurückstürmten. Grundy Golem hatte es damals auf der Suche nach seinem verschwundenen Hausdrachen entdeckt. Allgemein nannte man es ›die Börse‹, auf der die Bullen und Bären das Handelsgut darstellten. Beinahe tä g lich nahmen diese dummen Tiere ihre nutzlose Tätigkeit auf und reagierten dabei so übertrieben auf bedeutungslose Ereignisse, während sie die wichtigen ignorierten. Es gab viele seltsame Dinge in Xanth, aber dieses Geschäft blieb selbst den Verrücktesten u n verständlich. Was faszinierte diese Bullen und Bären so an dieser Börse?
    Stanley stampfte in die dichteste Wildnis davon, um sich einen Bissen Essen zu besorgen, während die drei Mädchen einen Past e tenbaum nahe des Pfades abernteten. Es war nicht gerade ein gr o ßer Baum, aber Ivy nutzte ihr Talent, um ihn so zu verstärken, daß die Pasteten appetitlich dampften.
    Beim Essen unterhielten sie sich, denn es machte stets Spaß, sich zu unterhalten, wenn die Erwachsenen nicht zuhören konnten. Unwillkürlich kamen sie dabei auf das Thema Liebesgeschichten, weil dies das Spannendste war, was junge Mädchen erleben kon n ten.
    »Wann wirst du einen Jungen finden, Ivy?« wollte Nada wissen. »Ich meine, du bist schon eine ganze Weile siebzehn. Als deine Mutter in diesem Alter war, hatte sie deinen Vater schon längst an Land gezogen und eingewickelt.«
    »Und als mein kleiner Bruder neun war, hatte er sich bereits zwei Verlobte geangelt«, stimmte Ivy zu. »Ich gebe ja zu, daß ich z u rückgeblieben bin.«
    Nada und Electra lächelten bedauernd. Nada war vierzehn gew e sen, als der junge Prinz Dolph ihren Vater, den König von Naga, um Hilfe gebeten hatte, und da auch die Naga ein Bündnis mit den Menschen brauchten, hatte sich der König bereiterklärt zu helfen, wenn Dolph seine Tochter heiratete. Nada mußte damals vorg e ben, daß sie ebenso alt wie der neunjährige Dolph war, wohl wi s send, daß ihr wahres Alter ihn völlig aus der Fassung bringen wü r de. Es war natürlich zunächst nur ein Verlöbnis, und sie mußten warten, bis Dolph alt genug für die wirkliche Hochzeit sein würde. Aber inzwischen galt das Bündnis, und Nada war mit Dolph g e gangen, während ihr Volk verschiedene Dinge aus dem Arsenal des Schlosses Roogna erhielt, um die eindringenden Kobolde zu bekämpfen. Offenbar gab es in Xanth mehr Kobolde als früher. Niemand wußte genau warum, aber es führte zu Schwierigkeiten.
    Später hatte der Himmelstaler Electra zu Dolph gebracht. Sie hatte nur die Wahl, ihn entweder zu heiraten oder zu sterben, und so erklärte sich Dolph ebenfalls zu einer Verlobung mit ihr bereit. Das war ungefähr zu der Zeit geschehen, als Dolph entdeckte, daß Nada fünf Jahre älter war als er, und so fiel ihm diese Entsche i dung ziemlich leicht. Aber schließlich erkannte er, daß er Nada liebte, weshalb es auch bei diesem Verlöbnis geblieben war.
    So war die verzwickte Lage: alle wußten, daß Dolph zwischen den beiden Mädchen zu wählen hatte, bevor er überhaupt in das entsprechende Alter kam. Wenn er Nada wählte, würde er gege n über dem Volk der Naga sein Wort einlösen, denn als Prinz war er an sein gegebenes Wort gebunden. Dann jedoch würde Electra sterben, was keiner von ihnen wollte.
    Drei Jahre waren vergangen, in denen Electra ihr Talent eing e setzt hatte, den Himmeltaler aufzuladen. Rasch wurden die drei Mädchen zu den besten Freundinnen, weswegen sie die Situation so akzeptierten wie sie war: ungelöst. Electra liebte Dolph, und Dolph liebte Nada. Nada liebte Dolph nicht, und Dolph liebte Electra nicht. Wie war diese verworrene Lage zu klären? Niemand wußte es, aber sie blieb ein bevorzugtes Thema für Mutmaßungen. Glücklicherweise würde es noch mehrere Jahre dauern, ehe Dolph ins richtige Alter kam. Daher war die Sache noch nicht so dri n gend.
    »Hast du denn noch nie einen Jungen kennengelernt?« fragte Electra. Sie war vor mehr als achthundert Jahren geboren worden – es waren wohl sogar eher

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