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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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den Stollen aus irgendwelchen Gründen leicht nach links getrieben. Doch anstatt auf weiteren Fels zu treffen, hatten sie anscheinend einen Hohlraum gefunden.
    Vorsichtig stieg die kleine Gruppe nacheinander durch den schmalen Durchgang. Dann standen sie staunend in einem Raum, der keine Höhle oder Kaverne war. Hinter dem kleinen Durchgang erstreckte sich urplötzlich eine Halle gewaltigen Ausmaßes!
    Wände wie Decke bestanden aus glatt gehauenem, dunklen Fels. Nicht weit von ihnen entfernt erstreckten sich eine von Dutzenden quadratischen, geradezu zyklopisch wirkenden Säulen so weit in die Höhe, dass ihre schwachen Lämpchen kaum ausreichten, die Decke zu beleuchten.
    Die Luft in dieser Halle war abgestanden und Tyark spürte, woher sein Eindruck von Alter in der Luft des Stollens gekommen war. Seine Hände kribbelten leicht und inmitten dieses riesigen Raumes fühlte er sich plötzlich nackt und schutzlos.
    Zaja leise murmelte leise: »Dies muss eine der uralten Festungen der Nihilim sein! Die Großen Alten seien bei uns! Wenn die Bergleute hier drin sind, kann es sein, dass wir sie niemals finden werden. Und hoffentlich kommen wir selber wieder heraus...«
    Pereos Kieferknochen arbeiteten still vor sich hin, er selbst sprach aber kein Wort. Leise, da jeder Ton sich unheimlich verstärkte, fragte Tyark seine Gefährten: »Was sollen wir nun tun? Sollen wir sie weitersuchen?«
    Lange Zeit schien nur das leise Knistern der Lampen die Antwort zu sein. Dann antwortete Jobdan mit fester Stimme: »Natürlich. Wir sind nicht soweit gekommen, um jetzt zurückzukehren, oder?«
    Mit seiner Lampe beleuchtete er den glatten Steinboden. Tyark bemerkte, dass überall eine wahrscheinlich Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende alte Staubschicht zu sehen war – lediglich unterbrochen von einem Gewirr aus Spuren, das aus dem Durchbruch kam und sich im Dunkel der Halle verlor.
    Jobdan unterdrückte ein Husten und fragte dann etwas hilflos: »Welche der Spuren sollen wir verfolgen? Sie scheinen in alle möglichen Richtungen zu gehen. Allerdings scheinen zwei Pfade besonders ausgetreten zu sein.«
    Er schwenkte seine Lampe in die zwei Richtungen, in die eine besonders breite Spur im Staub führte. Sie standen noch einige Augenblicke etwas ratlos und eingeschüchtert herum, bis Pereo schließlich auf eine Spur deutete und sagte: »Ich würde sagten, wir folgen der Spur dort.«

    Die Halle erwies sich als genau so gewaltig, wie Tyark bereits am Durchbruch gespürt hatte. Wie im Namen der Alten hatten die Baumeister der Nihilim so etwas Großartiges bauen können? Wie hatten sie dem unnachgiebigen Fels solche Hallen abtrotzen können?
    Sie folgten der gut erkennbaren Spur, von der manchmal einzelne kleinere Spuren abzweigten, welche sich im dunklen Randbereich der Halle verloren.
    Die gewaltigen Säulen, welche die Decke der Hallte stützten, waren mit kunstvollen Runen verziert. Zaja erklärte ihm argwöhnisch, dass dies Nihil war, die längst vergessene und verfluchte Sprache der Nihilim.
    Die Runen zogen sich über alle Säulen hin und schienen diese in ganzer Höhe zu bedecken. An einigen Stellen auf dem Boden der Halle entdeckte er ebenfalls einige dieser absonderlich erscheinenden Schriftzeichen, deren Sinn ihm vollkommen unbegreifbar war.
    Irgendwann kamen sie an einem großen, längst ausgetrockneten Brunnen vorbei. Tyark blieb fasziniert stehen und betrachtete die kunstvolle Konstruktion. Ein Ring aus weißem, sehr glatt poliertem Stein bildete den Außenkreis. Der Innenraum, der einst mit Wasser gefüllt gewesen sein musste, war ebenfalls aus diesem weißen Stein gefertigt. In der Mitte des Beckens war ein großer, dunkler Steinquader, der gut zwei Meter hoch war und ebenso lange Seiten hatte. An den Seiten waren kunstvolle Reliefs zu sehen. An den vier Seiten des Quaders waren steinerne Statuen angebracht. Sie zeigten kräftige, kahlköpfige und leicht bekleidete Männer, die den Steinquader in der Mitte mit ihren Rücken zu stützen schienen. Ihre muskulösen Arme schienen dabei gewaltige Kräfte auszuüben, in ihren Gesichtern lag dennoch eine tiefe Ruhe.
    »Das sind sicher Abbildungen der Nihilim selbst. Sie sehen aus wie wir. Und doch ist unklar, ob sie wirklich Menschen waren – oder etwas anderes.«
    Zajas Stimme war nicht viel mehr als ein Flüstern und doch wurde sie von irgendwo in der Dunkelheit um sie herum zurückgeworfen.
    Da der zentrale Steinquader seltsam unbearbeitet aussah, nahm Tyark an, dass dieser aus

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