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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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hingeraten.«
    Nachdenklich fügte sie hinzu: »Tyark und Zaja haben erstaunliches Glück gehabt. Nicht nur, weil sie wieder in den Graten herausgekommen sind. Denn Vergessene Pforten sind voller Wilder, chaotischer Magie. Theoretisch hätten sie überall und nirgends herauskommen können - denn ein normaler Mensch ist den Strömungen der Vergessenen Pforten hilflos ausgeliefert. Und viele haben darüber schon ihren Verstand verloren. Nur Magier vermögen es, mit Hilfe ihres Willens und der Magie einen Pfad zu halten. Meistens sogar den, welchen sie angestrebt haben. Im schlechtesten Fall wären sie vielleicht am Grund eines Ozeans herausgekommen. Oder in den tödlichen Eiswüsten im Hohen Norden. Oder vielleicht sogar in einer anderen Sphäre, falls die Pforten auch dahin führen sollten.«
    Sie wandte sich direkt zu Tyark und Zaja: »Es ist wahrhaft erstaunlich, dass ihr beide heute hier seid... unversehrt, soweit ich das beurteilen kann.«
    Adaque drehte den kleinen Stein in ihrer Hand gedankenverloren herum und sagte dann mehr zu sich selbst: »Die Pforten selbst sind nicht böse oder gut – es sind Wege, die mit dem entsprechenden Wissen genutzt werden können. Für das Eine wie für das Andere.«
    Mit Blick auf Goswin sagte sie schnell: »Nun, vielleicht tat der Orden Recht daran, das Wissen darum unter Verschluss zu halten. Niemand sollte auf Pfaden unterwegs sein, deren Ausgang oft genug in Dunkelheit liegt und deren Benutzung an sich bereits ein gewisses Risiko darstellt.«
    Sie legte den Stein zu den anderen und lehnte sich zurück. Mit fester Stimme sagte sie: »Ich konnte durch die Steine einen Blick auf das werfen, mit dem wir es zu tun haben. Dieses Wesen, das Tyark beschrieben hat. Mit Haaren wie Schlangen und einer Haut, welche nicht seine eigene war.«
    Dunkles Schweigen schien sich im Turmzimmer auszubreiten. Adaque stand auf und holte den Folianten, welchen sie vorher bereits in ihren Händen gehalten hatte. Sie blätterte eine Weile darin und zeigte ihnen schließlich eine Illustration, welche neben einer meisterlich verzierten Schrift zu finden war, die Tyark aber nicht lesen konnte. Ihm stockte der Atem. Dort war sie abgebildet! Ein Wesen, menschlicher und zugleich doch eindeutig dämonischer Natur. Die Arme waren muskulöse Klauen mit grauenhaft langen Krallen. Ein Wesen, mit Haaren wie Schlangen, die scheinbar aus seinem Kopf wuchsen und durch die Luft zu schwimmen schienen.
    Er bemerkte, wie Adaque ihn ruhig beobachtete. Dann legte sie den Folianten beiseite und kehrte auf ihren Stuhl zurück. Sie sagte schlicht: »Es ist eine Medusa.«
    Tyarks Hände begannen zu kribbeln. Eine Zeit lang hörte war nur das Knacken des Feuers im Kamin zu hören - es war, als würde für einen Moment die Welt außerhalb der mächtigen Mauern stillstehen.
    Dann sprach die Magistra weiter, doch ein neuer, aufgeregter Unterton mischte sich in ihre ruhige Stimme: »Eine Medusa ist ein eher... ungewöhnlicher Dämon, wenn man so will. Wahrscheinlich stammt sie aus der Vierten Sphäre ist sind damit ein Abomination verdorbener, verdrehter Erdelemente, die natürlich auch Tiere betreffen, die auf der Erde kriechen, wie Schlangen etwa...«
    Adaque nahm Goswins Hand und Tyark konnte sich auf einmal gut vorstellen, wie Goswin vielleicht dem Gefühl nachgeben wollte, seine Hände für immer in denen der Magistra ruhen zu lassen.
    »Es ist nur selten überliefert, dass eine Medusa manifest geworden ist, da Dämonen wie sie anscheinend eher in Zwischenwelten wie Träumen oder Fiebern zu finden sind. Daher stimme ich Goswin zu: Wir haben es hier mit einem Dämon zu tun, der nicht zufällig hier ist. Jemand hat ihn beschworen, aus welchen Gründen auch immer – die armen Bauern in den Graten dienen wohl nur als... Nahrung , deren Verschwinden niemand Beachtung schenkt.«, Adaque schwieg betroffen, »Dennoch ist eine schicksalhafte Fügung der Großen Alten, dass es ausgerechnet eine Medusa ist! Denn vielleicht sind ihre vielen Opfer nicht ganz umsonst gestorben.«
    Ihr Blick fiel auf Tyark und Zaja und eindringlich sagte sie: »Wie ich euch bereits angedeutet habe, ist die Gemahlin des Fürsten schwer erkrankt. Allerdings geht ihre Krankheit weit über das hinaus, was ihr unter einer Krankheit verstehen mögt. Tatsächlich ist sie das Opfer finsterster Magie geworden, eines Fluchs.
    Allerdings bin ich überzeugt davon, dass die Fürstin eher ein Opfer unglücklicher Umstände ist. Der Anschlag galt mit Sicherheit ihrem

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