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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Gemahl, aber aus irgendeinem Grund hat er stattdessen seine arme Frau getroffen.«
    Goswin fragte erschrocken: »Ein Fluch? Wird sie etwa daran sterben?«
    Adaque blickte nachdenklich ins Leere und sagte dann: »Dieser Fluch traf die Fürstin, als ich für einige Zeit in der Kaiserstadt war. Was eine weitere, unglückliche Fügung darstellt, denn ich hätte sonst noch eingreifen können. Aber als ich schließlich wiederkehrte, war ihre... Krankheit bereits in einem Stadium, aus der selbst ich sie nicht mehr retten konnte.«
    Nach einem kurzen Schweigen fuhr sie fort: »Der Fürst leidet schrecklich unter seinem Verlust. Als er seine Gemahlin vor über 20 Jahren heiratete, war diese Verbindung viel mehr, als nur eine arrangierte Ehe zwischen den Fürstenhäusern. Viel mehr.«
    Sie ließ Goswins Hände los. Nachdenklich blickte sie in die züngelnden Flammen des Kamins hinter such. Sie sagte: »Diese Eskalation der Gewalt ist mit Sicherheit darauf zurückzuführen, dass der Fürst Angst hat, etwas zu verlieren, das man für Gold und Macht nicht bekommen kann. Als sich dann auch noch Hinweise verdichteten, dass die Markgräfin vielleicht darin verwickelt sein könnte, gab es für ihn kein Halten mehr...«
    Tyark fragte: »Gibt es denn nichts, was getan werden kann, um diesen...Zauber oder was immer es war, wieder rückgängig zu machen?«
    Adaque lächelte Tyark gütig an - sofort wurde er rot und musste den Blick senken. »Nun, auch ich habe irgendwann einsehen müssen, dass dieser Fluch, als mich die Nachricht in der Kaiserstadt erreichte, bereits an einem Punkt angelangt war, an dem selbst ich nichts mehr tun konnte. Eine schreckliche Erfahrung! Aber jetzt habe ich neue Hoffnung geschöpft! Denn manche Mythen sprechen davon, dass Medusen die Antwort zum Brechen dieses Fluches in sich tragen, mit dem wir es hier zu tun haben.
    Ich habe lange darüber nachgedacht, was diese dunkle Krankheit, diesen Fluch, bewirken konnte. Und nach Tyarks Schilderungen bin ich mir sicher, dass die Medusa, der Tyark in der Festung begegnet ist, auf irgendeine abscheuliche Weise in den Anschlag auf die Fürstin verwickelt ist. Sie war das fehlende Mosaiksteinchen könnte man sagen. Ein ungeheuerlicher Verdacht, ich weiß – aber gleichzeitig unsere größte Hoffnung. Denn jetzt haben wir die Möglichkeit, das alles rückgängig zu machen!«
    Erregt stand sie auf und holte ein altes Pergament aus einer kunstvoll verarbeiteten silbernen Schatulle, die neben ihr auf dem Boden stand. Sie rollte das Pergament vorsichtig aus und sagte: »In diesem Pergament ist ein uralter Ritus festgehalten, der mein Herz mit großer Hoffnung füllt, da er beschreibt, wie ein solcher Fluch zu brechen ist!«
    Mit Blick auf Goswin fügte sie hinzu: »Es ist die einzige mir bekannte Quelle, die überhaupt von so etwas spricht. Medusen sind schon immer selten gewesen, selbst zu Zeiten, die deutlich dunkler waren als die heutigen.«
    Goswin fragte: »Den Fluch brechen? Wie bei den Großen Alten soll das möglich sein? Welche...mächtige Magie ist dafür notwendig?«
    Adaque nickte sanft und sagte, während sie das Pergament achtsam zusammenrollte: »Du brauchst dich nicht zu sorgen, Goswin. Ich weiß, wie überaus... nun, vorsichtig der Orden ist, bei allem was mit Magie zu tun hat – natürlich zu Recht, gerade bei solchen Ritualen wie diesem! Aber sei beruhigt: Das Besondere an diesem hier beschriebenen Ritual ist nicht die Magie selbst, welche vergleichsweise einfach ist. Es ist vielmehr eine spezielle Zutat , welche der alchimistische Prozess verlangt.«
    Einen Moment dachte Tyark, dass er eine Regung in Adaques sonst unlesbarem Gesicht gesehen hatte, als sie die Rolle der Magie erwähnte. Er war sich nicht sicher, aber fast schien es für einen Wimpernschlag so, als hätte sich kurz ein dunkler Schatten über das Gesicht der Magistra gelegt – nur um im nächsten Moment wieder dem gütigen, wunderbaren Antlitz zu weichen, welches bereits jetzt sein Herz schneller schlagen ließ. Oder hatte er sich getäuscht?
    Er schwitzte stark und sein Kopf fühlte sich merkwürdig leicht an – vielleicht hatte er diesen merkwürdigen Kräutertrunk nicht so gut verkraftet wie die anderen.
    Tyark sah, wie Goswin sich etwas entspannte als er sagte: »Ich wollte euch nicht...kränken, Magistra Adaque. Verzeiht mir bitte mein Misstrauen! Ich bin mir natürlich bewusst, dass es sich hier um Euch handelt und nicht irgendeinen beliebigen Magier, der vielleicht mit Dingen

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