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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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werden.«
    Tyark sah, wie Goswin fast unmerklich zusammenzuckte. »Magistra Adaque – ich...ich wusste nichts davon! Verzeiht mir! Ansonsten hätte ich natürlich sofort meine tief empfundene Ehrerbietung Euch gegenüber ausgedrückt! Bitte verzeiht mir! Diese Ernennung, wenn Ihr mir mein bescheidenes Urteil erlaubt, ist etwas, das ich nur aus vollstem Herzen unterstützen kann! Niemand ist für diesen Titel besser geeignet als Ihr!«
    Goswin fiel auf seine Knie und machte Tyark und Zaja hastig klar, dass sie dies ebenfalls zu tun hatten. Adaque dreht sich rasch um und es war deutlich zu spüren, wie unangenehm ihr die Szenerie war. Sie forderte die drei hastig auf, wieder aufzustehen: »Bitte Goswin! Du brauchst nicht auf die Knie fallen, auch wenn irgendwelche Formalitäten dies vielleicht erfordern! Auch deine Gefährten sind von dieser Förmlichkeit befreit – es gibt in diesen dunklen Zeiten wahrhaft Wichtigeres, als auf staubigen Konventionen zu beharren.«
    Goswin stand umständlich auf und setze sich wieder zurück auf den Sessel. Tyark und Zaja machten es ihm etwas unsicher nach und Adaque, sichtlich berührt, sagte nachsichtig: »Außerdem trage ich diesen Titel noch nicht. Tatsächlich bin ich mir noch unsicher, ob ich ihn überhaupt annehmen werde. Nach dem Verschwinden Aurins, der letzten Spektabilität des Westens, war der Titel bis heute vakant. Daher zögere ich noch, diese Verantwortung zu übernehmen.«
    Goswin öffnete den Mund, doch mit einer sanften Geste brachte Adaque ihn wieder zum Schließen. Sie sagte: »Die Gründe dafür sind eher persönlicher Natur und gehören nicht hierher. Zumindest nicht heute. Wir haben wahrhaft über Wichtigeres zu sprechen.«
    Sie schritt in den hinteren Teil des Turmzimmers und Tyark hörte Goswin derweil leise murmeln: »Spektabilität des Westens...bei den Alten, welche Ehre!«
    Adaque kehre zurück und noch bevor sie den kleinen Beutel auf das Tischchen vor ihnen abgelegt hatte, wusste Tyark, was darin sein würde.
    Nachdenklich sagte Adaque: »Hier sind die Steine, die du mir übergeben hast. Die Steine, welche Tyark in der Festungsanlage gefunden hat.«
    Tyark starrte den kleinen Lederbeutel an und fast schien es ihm, als wäre er einen Moment wieder zurück in der finsteren Gruft, um ihn herum nur Dunkelheit und Tod. Und darin, wie eine Made in Fäulnis, sie , dieses Ding, gekleidet in eine Gewandung aus Haut und Fleisch. Er wünschte sich, diese Steine nie wieder sehen zu müssen.
    Plötzlich bemerkte er, wie Adaque ihn aufmerksam zu beobachten schien. Als sie seinen Blick bemerkte, wandte sie sich wieder an Goswin und sagte: »Ich habe sie gründlich analysiert und jede erdenkliche magische Prozedur an ihnen probiert. Interessanterweise habe ich zunächst nichts gefunden...«
    Sie begann, die Steine einzeln aus dem Beutel zu nehmen und legte sie behutsam, Stein für Stein, in Form eines Kreises auf den Tisch. Tyarks Herz begann schneller zu klopfen. Kaum war der Kreis vollendet, spürte er so etwas wie eine Bewegung im Raum, überall um sie herum. Das Licht der Kristalle an den Wänden schien plötzlich dunkler zu werden und es war, als ob die grauen Steine der Wände näher rückten. Ein Flüstern schwebte durch seinen Verstand und Tyarks Nackenhaare sträubten sich.
    Adaque ließ ihren gedankenverlorenen Blick über die Gesichter ihrer Gäste streifen und sagte leise: »Jeder dieser Steine ist für sich vollkommen harmlos und... unbedeutend . Doch werden sie angeordnet, so geben sie frei, was in ihnen gebunden ist und sie werden zu mächtigen Werkzeugen.«
    Goswin beugte sich vor und begutachtete den Steinkreis vom Nahen.
    Tyark zuckte zusammen. Er hatte das deutliche Gefühl von Gefahr - und vor seinem inneren Auge sah er, wie plötzlich ein Arm, nicht mehr als rohes, verfaultes Fleisch mit Resten von geraubter Hat scheinbar aus dem Tisch heraus griff. Er sah, wie widerliche, knochige Finger mit spitzen Nägeln in Goswins Gesicht fuhren. Sah, wie sie sich in Goswins Augen bohrten, sich in seinem Schädel verkrallten. Fast hörte er bereits Goswins Schreie, als dieser verzweifelt versuchte, den Arm daran zu hindern, seinen Kopf in die Mitte des Kreises zu ziehen, in der plötzlich Wasser war. Schwarzes Wasser, tiefer als Tyark sich vorzustellen wagte. Der Geruch von Blut und etwas anderem breitete sich im Raum aus und... Tyark zuckte zurück und wäre fast vom Sessel gefallen.
    Goswin und Zaja blickten ihn überrascht an. Zaja zupfte an seiner

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