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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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die anderen vor den zurückschnallenden Ästen.
    Es war mühselig, sich durch die wuchernden Büsche zu kämpfen und Tyark zögerte nicht, das Grünzeug mit Hilfe seines Kurzschwertes niederzumähen – seine Handflächen kribbelten wie verrückt. Wütend drosch er auf die dichte Vegetation ein. Eiskalte Panik kroch seinen Rücken hinauf - er war sich sicher, dass sich jeden Moment messerscharfe Zähne in seinen Nacken bohren würden. Er konnte den heißen Atem des großen, schwarzen Wolfes in seinem Nacken förmlich spüren.
    Fluchend und mit steigernder Hast eilte die kleine Gruppe weiter in die Richtung, in die Jobdan sie führte. Hinter einem großen, den Weg fast völlig überwuchernden, Brombeerstrauch tauchte plötzlich eine fast malerische Lichtung aus dem Chaos des wuchernden Waldes auf - sie hatten das Ende des Tals erreicht!
    Die Abhänge der Grate wuchsen dahinter in die Höhe, drei prächtige Apfelbäume säumten den linken Rand der Lichtung. In der Mitte stand eine windschiefe Hütte auf einem wuchtigen steinernen Sockel. Sträucher mit kleinen gelben und weißen Blüten umrankten die hölzernen Wände und den angrenzenden, aus groben Steinen gebauten Brunnen. Moose und kleine Bäumchen wuchsen auf dem Schrägdach. Schmetterlinge tanzten in den warmen Sonnenstrahlen und Tyark war einen Moment ganz erstaunt darüber, wie schön und wie wunderbar friedvoll dieser Ort wirkte. Und dieser Eindruck wurde seltsamerweise zunächst nicht einmal dadurch gestört, dass plötzlich die große schwarze Wölfin mit hängenden Lefzen aus dem Wald vor ihnen in die Mitte der Lichtung trottete. Dann blieb sie stehen und mit einem anschwellenden Knurren starrte sie die Eindringlinge an. Pereo bellte einige Kommandos und vorsichtig rückten sie vor. Der Geruch seines eigenen Angstschweißes stieg Tyark in die Nase. Vor ihn umklammerte Zaja ihren Stab, die Knöchel ihrer Hand waren weiß vor Anspannung. Pereo zischte Jobdan zu: »Schieß auf den schwarzen Wolf, schnell!«
    Jobdan hob seinen Bogen und zielte auf die Wölfin, welche immer noch regungslos vor ihnen stand.
    Es war Zaja, welche die seitlich aus dem Unterholz heranstürmenden Wölfe zuerst hörte. Dem Wolf, der Jobdan von der Seite ansprang und sich in seinen Hals verbeißen wollte, rammte sie das Ende ihres Stabes in die Flanke. Die Wucht des Sprunges reichte immer noch dazu aus, dass der schwere Körper des Tieres gegen Jobdan geschleudert wurde, doch sie spitzen Zähne verfehlten glücklicherweise ihr Ziel.
    Jobdan strauchelte überrascht zur Seite, der Pfeil schnellte aus der Sehne und flog in weitem Bogen über die regungslose Wölfin und blieb in einem alten Baumstumpf stecken. Jobdan schrie vor Wut und Schmerz.
    Neben sich hörte Tyark ein krachendes Geräusch. Pereo hatte einen der Wölfe mit dem Schild abgewehrt und stach ihm nun die Klinge seines Schwertes in die Seite. Der Wolf jaulte laut auf und der schwere Geruch von Blut erfüllte schon bald die Luft.
    Tyarks Sinne waren zum Zerreißen gespannt, das Kribbeln in seinen Handflächen spürte er kaum noch. Er wandte sich blitzschnell um, denn er wusste plötzlich, dass eines der Tiere sich hinter ihm befinden würde. Er blickte direkt in die funkelnden Augen eines großen Wolfes, der mitten im Sprung war, bereit, sich gleich in Tyarks Gesicht zu verbeißen. Reflexhaft hob Tyark sein Kurzschwert. Seine Klinge drang durch die Unterseite des Mauls in den Schlund des Wolfes ein. Durch die Wucht des Angriffs wurde der Wolf förmlich aufgeschlitzt. Gurgelnd schoss ein Schwall Blut aus dem Maul des sterbenden Tieres und ergoss sich über Tyarks Arm und Gesicht.
    Nur mühsam konnte Tyark das Gleichgewicht wahren. Das Gewicht des Wolfes zog seinen Arm nach unten. Verzweifelt versuchte er, sein Kurzschwert herauszuziehen, welches irgendwo im Leib des Tieres festsaß. Der Wolf gab selbst im Todeskampf ein gurgelndes Knurren von sich, die kräftigen Kiefer schnappten an der Klinge und gaben ein metallenes Geräusch von sich. Trotz des tobenden Kampfes schauderte es Tyark. Was nur versetzte diese Tiere in solche maßlose Raserei? Was trieb sie an, noch im Todeskampf den Angriff fortzuführen!
    Ein weiterer Wolf griff Zaja an, ihr hölzerner Kampfstab landete mit einem satten Geräusch auf dem Kopf des Tieres. Ein Knirschen, gefolgt von einem Jaulen war die Antwort. Der Wolf rollte vor ihre Füße und blieb benommen dort liegen.
    Tyark stemmte sich mit seinem Fuß gegen den Kopf des vor ihm liegenden Wolfes und

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