WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)
Ka-minvorleger, dann als Stiefel.“
„Ich schätze euch in jeder stillen Form und wenn du mich nun ent -schuldigst …“
Keine zwei Sekunden später durchzuckte ein schrilles Jaulen den Zel -lentrakt. Velcon war ruckartig aufgesprungen und hatte dem Wolf tiefe Kratzer quer über die empfindliche Nase verpasst. Während sich der Wolf jaulend und winselnd die Schnauze hielt, warf Velcon ihm seine eigene Kette über den Hals und fixierte Kopf und Pfoten kurzerhand am Gitter.
W inselnd sah der Wolf zu ihm auf. „Hättest doch sagen können, dass du wieder gehen willst.“
Velcon knurrte leise, „noch ein Wort und ich fessle dir den Kiefer auch noch zusammen! Du weißt, ich schätze stille Wölfe.“
Perplex sah der Vampir mit an wie der Wolf ihm die Zunge raus -streckte und den Kopf beleidigt wegdrehte. Da hörte sich ja wohl alles auf.
„Was zum …? Was ist denn hier passiert?“, aus großen Augen sahen die Pfleger am nächsten Morgen auf den noch immer gefesselten Wer-wolf, der missmutig und genervt vor sich hin sah. Er hatte die Nacht über kein Auge zu bekommen. Dieser jähzornige Blutsauger neben ihm war bei jedem noch so kleinen Geräusch ungebremst an die Decke gegangen. Zum Glück schlief der Kerl endlich. Die Pfleger betraten die Zelle des Vampirs, um den mürrischen Wolf schnell und vorsichtig abzuketten, woraufhin dieser sich beleidigt zusammenrollte um endlich zu schlafen.
Als Velcon erwachte, dämmerte es bereits, blinzelnd sah er sich um. Wo war er hier? Es dauerte ein paar Momente bis er wieder wusste , was am letzten Tag passiert war. Seufzend setzte er sich auf und gähnte ein-mal.
„Abend, Fledermaus, auch schon wach?“
Velcon zuckte zusammen, den hatte er fast vergessen, genervt drehte er den Kopf zu dem Wolf um, der am Zwischengitter saß, ungefesselt, wie er zu seinem Leidwesen erkennen musste.
„Ein blödes Wort und ich zurr dich wieder ans Gitter“, knurrte Velcon, erhob sich endgültig und trat stirnrunzelnd an die Zellentür, die zur Arena hinaus zeigte. Der Kampfplatz hatte sich verändert, Felsbrocken lagen darin, wohl zum Verstecken, oder als Wurfgeschosse, außerdem trennte ein großes Gitter die Zuschauerränge von der Arena. Über allem spannte sich ein stabil aussehendes Netz.
„Morgen beginnen die großen Spiele“, murmelte der Wolf, sah eben-falls aus der Zelle hinaus, „sie haben den ganzen Tag aufgebaut.“
„Weißt du wie das ablaufen wird?“
„Sicher.“
„Wie?“
Der Wolf grinste sacht. „Hat Schneewittchen seine Einweisung tat-sächlich verschlafen? Ich habe gedacht, du hättest es doch mitbekom-men.“
„Wenn ich in der Vampirstarre liege , bekomme ich nichts um mich herum mit“, murrte Velcon. „Was denkst du, wie sie mich überwältigen konnten?“
„Scheint lästig zu sein.“
Der Wolf streckte sich. „Wir kämpfen immer einer gegen einen, der Gegner muss getötet werden, unentschieden gibt es nicht, wer am Ende noch lebt ist Sieger und frei.“
„Klingt simpel.“
„Ich hoffe du kommst weit, Blutsauger, ich würde dich zu gerne mal ohne Gitter sehen.“
„Wird dein letzter Anblick sein.“
Quietschend öffnete sich die Tür zur Arena, Velcons Kette wurde von der Zelle gelöst. Düster verließ er sein Gefängnis. „Hey, wehe du kratzt ab, du gewinnst gefälligst, verstanden?“, erklang aus der Nachbarzelle. Grinsend wand er den Kopf um. „Keine Sorge, so schnell wirst du mich nicht los. Ich hab schließlich versprochen, deine große Klappe zu polieren“, damit löste sich der Schwarzkopf in schwarzem Rauch auf.
Verdutzt sah der Wolf auf die Stelle , an der der Vampir gerade ver-schwunden war, anscheinend konnte er seine Kräfte außerhalb der Zelle einsetzen. Und offensichtlich ging es ihm blendend, vielleicht war er nur deswegen so schlecht drauf gewesen, weil er seine Kräfte nicht einsetzen konnte. Aufmerksam betrachtete er die Arena, keine Spur von seinem Zellennachbar. Die Elfe, die in der Arena mit einem Jagd-speer stand, schien ebenso ratlos zu sein. Unsicher sah sie sich nach allen Seiten hin um und schrie entsetzt auf. Schwarzer Rauch hüllte sie ein. Kurz schlug sie mit dem Speer um sich, dann wurde sie von kräftigen Armen umschlungen. Verlcon stand hinter ihr, hatte das Gesicht in ihrer Halsbeuge vergraben und streichelte beruhigend ihre Seiten. Stumm sah der Wolf mit an wie er die Elfe auf den Arm nahm, mit ihr in die Knie ging und sich über sie beugte. Kurz darauf war der Spuk vorbei. Velcon erhob sich,
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