WELTENTOR 2013 - Fantasy (German Edition)
mir das Ende deiner Kette.“
Zögernd warf der Wolf ihm die Kette aus der Zelle hinaus, der Mann griff danach und sah Velcon an. „Halt deine gefesselte Hand aus der Zelle und keine Sorge, ich werde dem Liebling meines weiblichen Publikums kein Härchen krümmen.“
Mit düsterer Miene hielt der Vampir ihm die Hand entgegen. Der Mann löste seine Kette und verband stattdessen die Kette des Wolfes mit seiner Handfessel.
„Damit sollte etwas mehr Spannung in die Sache kommen. Nun könnt ihr euren Gegner nicht mehr einfach überrumpeln“, damit ging der Fremde, während die beiden Gefangen sich stumm ansahen. Anschei-nend traten sie im nächsten Kampf gegeneinander an.
Treuherzig sah der Wolf zu Velcon hinüber, der Steine durch die Zelle kickte. „Keine Angst, Fledermaus, ich werde nicht allzu grob mit dir sein, wirst sehen, ein Biss und es ist vorbei.“
„Wenn das witzig sein sollte, das war es nicht!“ Velcon kickte einen Stein in die Arena. Warum ließ man ihn gegen das einzige Wesen kämpfen, das ihm gefährlich werden konnte? Gegen einen Werwolf? Gegen einen Werwolf, den er in den letzten Tagen zu schätzen gelernt hatte und egal was er von seinem Nachbarn hielt oder dieser von ihm, einer von ihnen würde den nächsten Tag nicht erleben – und er hatte nicht vor dieser Eine zu sein. Er drehte sich zu dem Wolf um, kam zu ihm ans Gitter und knurrte: „Nur damit du es weißt, ich hab nicht vor den Löffel abzugeben, wenn du verstehst was ich meine.“
„Ah, verstehe ich das richtig? Der Blutsauger will mir drohen?“, grin -send streckte der Wolf die Schnauze durch das Gitter. „Ich verrate dir etwas, ich hab auch nicht vor ins Gras zu beißen.“
„Dann sind wir uns wohl einig.“
„Sieht so aus.“
Tags darauf öffneten sich die beiden Zellen unter dem Jubel der Men -ge. Beide Kontrahenten betraten die Arena und gingen Seite an Seite in die Mitte des Ringes. Interessiert sah der Wolf den Schwarzkopf an. „Ich muss sagen, ohne Gitter dazwischen siehst du sogar ein bisschen gefährlich aus.“
„Worte werden dir h ier nicht helfen, wir sind zum kämpfen hier“, zischte Velcon und stürzte sich auf den perplexen Wolf, der ihm er-staunt nachsah, als Velcon an ihm vorbei sprang und anscheinend in den Schutz der Felsen fliehen wollte. Breit begann er zu grinsen, packte die Kette, die sie beide miteinander verband und zog einmal beherzt daran. Fluchend wurde Velcon von den Füßen gerissen.
„Wohin willst du denn so schnell, Flattermann?“, schmunzelte der Wolf und holte die Kette langsam ein, während Velcon schon wieder über den Boden geschleift wurde.
„Ich hasse ihn“, murmelte der Schwarzkopf, sprang auf die Beine und stemmte sich knurrend gegen die Kette.
„Wie du willst, Fledermaus“, grinsend ließ der Wolf los und sah mit an wie Velcon der Länge nach auf dem Hosenboden landete, er kicherte zufrieden und war wie der Blitz bei ihm , um ihn zu Boden zu drücken.
Wütend wand sich der Schwarzkopf unter ihm und versuchte ihn weg-zudrücken. Der Wolf kicherte.
„Was regst du dich denn so auf? Ich mach doch gar nichts.“
„Du weißt genau, dass ich dich nicht beißen kann, du schäbiger Bett-vorleger“, grollte Velcon, trat ihm beherzt in den Bauch, was den Wolf kurz aufjappsen ließ, dann verlagerte er sein ganzes Gewicht auf den Oberkörper seines Opfers, das ihn bitterböse anfunkelte.
„Giftiges Wolfsblut, was?“, der Graue grinste, beugte sich zu ihm herab und knurrte, „sperr mal deine Lauscher auf, Blutsauger, wie wäre es, wenn wir zwei Hübschen zusammen von hier fliehen würden?“
„Und wie? Ich hab es bei den letzten Kämpfen schon getestet, hier kommt man nicht raus.“
Der Wolf lächelte. „Damals war ich nicht mit von der Partie“, meinte er überzeugt von sich, was Velcon mürrisch knurren ließ.
„Also, pass auf, ich schleppe dich jetzt zu den Felsen, da wolltest du ja sowieso hin, dann verwandelst du dich in diese komische Flugform, die ihr überdimensionalen Fledermäuse besitzt und packst mich mit deinen Klauen – zärtlich wenn ich bitten darf – ich zerreiße uns das Netz da oben, deine Kräfte verpuffen gegen es, aber meine Kieferkraft bleibt“, der Wolf grinste, „und schon sind wir frei und müssen nur noch die Kette loswerden, was sagst du, Blutsauger?“
„Und wenn es nicht klappt?“
„Gehen wir beide drauf“, der Wolf zuckte mit den Schultern, „kann dir egal sein, hast eh keine Chance gegen mich.“
Böse knurrte der
Weitere Kostenlose Bücher