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Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus

Titel: Weltraumpartisanen 02: Verrat Auf Der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Frieden seiner Arbeit nachgehen wollte. Andererseits verkörperte diese Republik alles das, woran ich glaubte: die Gerechtigkeit, die Humanität, die Menschenwürde; und wenn ein Mann an etwas glaubt, sagte ich mir, sollte er sich nicht mit irgendwelchen Ausreden davor drücken, dafür einzustehen. Und dennoch mißfiel mir der Auftrag, ohne daß es mir gelingen wollte, dieses Mißfallen zu konkretisieren. Mehr oder minder war es eine Gefühlssache.
    „Angenommen", sagte ich, „das Ganze ist eine Falle?" Alexander Repin nickte. Auf diesen Einwand schien er gewartet zu haben.
    „Auch wir haben diesen Gedanken bereits erwogen. Er ist nicht einmal abwegig. Daher werden wir, sobald wir Ihr Einverständnis haben, dafür Sorge trage«, daß Sie sich gegebenenfalls zur Wehr setzen können. Soviel ich weiß, ist Ihr Schiff - Delta VII - so konstruiert, daß man es im Handumdrehen in einen Schweren Kreuzer verwandeln kann. Denken Sie jetzt darüber nach, ich dränge Sie nicht."
    Heute, da ich zurückblicke, wage ich nicht mit ehrlichem Gewissen zu sagen, wie an jenem Tage meine Entscheidung ausgefallen wäre, hätte sich nicht Colonel Larriand eingemischt. Oft genug werden große Veränderungen durch scheinbare Geringfügigkeiten ausgelöst, und an der Veränderung, die auf lange Zeit hinaus mein ganzes Leben umgestalten sollte, war Colonel Larriand nicht ganz unbeteiligt.
    Der Colonel sagte: „Ich entsinne mich, daß wir von VEGA vor einem halben Jahr schon einmal einen ähnlichen Dienst erbitten mußten. Damals hieß der Commander allerdings John Harris — und es gab kein so langes Hin und Her."
    Das hätte er nicht tun dürfen. Er hätte mich nicht an Commander Harris erinnern dürfen, ausgerechnet an jenen Mann, in dessen Schatten ich meinen Dienst versah. Ich sagte: „Über mich, Sir, können Sie verfügen, aber ich habe nicht das Recht, in einer solchen Angelegenheit auch für meine Besatzung mitzuentscheiden." Vielleicht war es voreilig von mir, daß ich die Bedenkzeit, die Repin mir angeboten hatte, ausschlug, doch an diesem Tag war bereits genug geschehen, um mich in meinem Selbstvertrauen zu erschüttern. Mit meiner Entscheidung stellte ich es wieder her - wenn auch nur nach außen hin, denn ich selbst blieb davon überzeugt, daß jeder Versuch, mich an Commander John Harris zu messen, zu meinem Nachteil ausfallen mußte. Alexander Repin ging zu einer Tür, öffnete sie und sagte: „Wenn Sie die Entscheidung Ihrer Besatzung einholen wollen, Commander, so haben Sie jetzt Gelegenheit dazu. Ich lasse Sie mit Ihren Männern allein."' Ich trat durch die Tür und sah, daß alles vorbereitet war. Meine Besatzung war vollständig zur Stelle, einschließlich Captain Monnier.
    Ich wartete ab, bis sich die Tür hinter mir geschlossen hatte, dann wiederholte ich mit wenigen Worten den soeben gehörten Sachverhalt. Ich schloß, indem ich bemerkte:
    „Ich für meine Person habe für dieses Unternehmen mein Einverständnis gegeben — mit dem Vorbehalt freilich, daß auch Sie sich einverstanden erklären. Das Unternehmen kann sich als ein ganz normaler Flug herausstellen; es ist aber auch möglich, das will ich nicht verschweigen, daß wir da in gewisse Schwierigkeiten geraten." Ich wandte mich an den Navigator. „Darf ich um Ihre Entscheidung bitten?"
    Iwan Stroganow, der stämmige Sibiriak, den Jahren nach der Älteste an Bord von Delta VII, sah mich ruhig an. „Ich denke daran, daß ich Familie habe, Sir, aber ich denke auch daran, was aus dieser Familie wird, wenn der General mit seinen Brandstiftern über die Venus herfällt. Es gibt wohl Verpflichtungen, denen man sich nicht entziehen darf, selbst wenn man eigentlich nicht dazu gezwungen werden kann. Auf mich können Sie zählen, Commander."
    Im allgemeinen sprach Stroganow nur das Notwendigste. Der Tatsache, daß er seine Entscheidung so umständlich begründete, entnahm ich, daß er sehr gründlich mit sich zu Rate gegangen war. „Danke, Lieutenant", sagte ich und wandte mich meinem Bordingenieur zu. „Und Sie, Ibaka?" Antoine Ibakas schwarzes Gesicht blieb unergründlich wie der Urwald des Kongo, aus dem er stammte. „Irgendwann", sagte er, „bin ich mal etwas ganz Ähnliches gefragt worden, ich glaube von Commander Harris. Sie wissen selbst, wie ich mich damals entschieden habe." „Damals", erwiderte ich, „sagten Sie zunächst einmal nein." -„Aber ich überlegte es mir, Sir", sagte Ibaka, „und  heute weiß ich, daß ich mir seitdem wenigstens nichts

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