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Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin

Titel: Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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sagte er stockend, »vielleicht - wenn es uns gelingt -diese Fabrik -«
    »Es wird schwer sein«, sagte Commander Harris, »wenn nicht sogar unmöglich. Ein Jahr später - ja, dann wären wir vielleicht so weit, einen vernichtenden Schlag führen zu können. Aber so, wie die Dinge heute stehen -«, er hob die Schultern. »Trotzdem, eine andere Möglichkeit sehe ich auch nicht. Haben Sie eine Vorstellung, wo diese Fabrik liegen könnte?«
    »Ja«, sagte Brandis, »vorausgesetzt, auf die Aufklärung der VOR ist Verlass.«
    »Sie ist achtundsiebzigprozentig«, sagte Commander Harris, »und das ist ein bemerkenswert hohes Resultat. Die Aufklärung der EAAU erreichte in ihren besten Zeiten nur einen Schnitt von einundsiebzig Prozent.«
    »Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nicht um die Totalchemie in Metropolis handelt«, sagte Brandis, »beträgt demnach ganze zweiundzwanzig Prozent.«
    »An irgendetwas«, sagte Harris und klopfte seine Pfeife aus, »müssen wir uns halten. Bleiben wir also bei der Totalchemie. Das deckt sich mit meinen eigenen Informationen. Nur dieses Werk ist in der Lage, die erforderlichen Giftstoffe in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit in hinreichender Menge zu produzieren.« Er runzelte die Stirn. »Giftstoffe ist wohl ein unzutreffendes Wort. Eher handelt es sich um die Produktion von so genannter Schwerer Luft. Das ist eine Chemikalie, die geeignet ist, in ziemlich exakt kalkulierbarem räumlichen Ausmaß den natürlichen Sauerstoffgehalt der Luft an sich zu reißen und vorübergehend zu binden.« Er überlegte. »Was wissen Sie noch über dieses Werk?«
    »Nun«, sagte Brandis, »das Werk gehört zu den bestgeschützten Industrieanlagen des Generals überhaupt. Allein für seine Absicherung gegen einen eventuellen Angriff aus dem Raum befinden sich ständig drei Geschwader der Strategischen Raumflotte im Einsatz. Praktisch ist es unangreifbar.«
    Harris setzte sich aufrecht.
    »Aber Sie, Brandis, sind dafür, dass wir es trotzdem angreifen?«
    »Ja«, sagte Brandis. »Ich bin der Ansicht, dass man es versuchen muss, Sir.«
    Harris blieb eine Minute lang stumm, dann sagte er:
    »Verstehen Sie mich recht, Brandis. Ich lehne das, was Sie mir vorschlagen, nicht rundweg ab. Ich meine nur, dass es wenig Sinn hat, einen Angriff gegen die Totalchemie zu führen, wenn von vornherein feststeht, dass ihm kein Erfolg beschieden sein kann. Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken. In meinem Hauptquartier werden wir das Problem dann mit meinen Mitarbeitern erörtern.«
    Brandis kannte Commander Harris gut genug, um nun zu wissen, dass es keinen Sinn hatte, weiter auf ihn einzureden. Andererseits war er nicht geneigt, in diesem Fall die nüchternen Argumente der Vernunft über einen - und sei es noch so aussichtslosen - letzten Versuch zu stellen.
    »Nur noch eins, Sir!«
    »Ja?«
    »Delta VII, Sir, untersteht jetzt meinem Kommando. Wie immer Sie sich auch entscheiden werden, ich werde diesen Angriff fliegen.«
    Commander Harris reagierte völlig anders, als Brandis erwartet hatte. Er lächelte.
    »Brandis«, sagte er, »Sie übersehen, dass Sie selbst, seitdem Sie die POSEIDON betreten haben, meinem Kommando unterstehen. Das bedeutet, wir werden diese Nuss gemeinsam knak-ken.« Harris drückte auf eine Taste.
    »Commander Harris. Bitte den Kapitän!«
    Sekunden später war im Lautsprecher Kapitän Hildebrands Stimme zu hören.
    »Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Ich brauche die genaue Ankunftszeit.«
    »Wir laufen gerade ein, Sir.«
    »Danke, Kapitän.« Commander Harris stand auf. »Kommen Sie, Brandis! Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen.« Harris deutete hinüber zu einem herabhängenden Okular. »Ein so genanntes Panoramaperiskop. Benutzen Sie es nur! Ich habe mich an den Anblick bereits gewöhnt.«
    Der Anblick, der sich Brandis bot, nachdem er seine Augen gegen das Okular gepresst hatte, war zugleich gespenstisch wie überwältigend. Mitten in der dunklen Tiefe des Pazifischen Ozeans erhellten riesige Scheinwerfer die Szenerie: einen nahezu lotrecht aufsteigenden Felsen, der sich nach oben hin in pechschwarzer Finsternis verlor. In waagerechter Flucht glühten darin sechs erhellte runde Schleusenkammern.
    Für Brandis war es das erste Mal, dass er eine dieser unterseeischen Festungen zu sehen bekam, mit denen die EAAU versucht hatte, das maritime Gleichgewicht gegenüber den immer mächtiger werdenden VOR aufrechtzuerhalten. Diese Festungen machten die U-Boote von landfesten

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