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Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin

Titel: Weltraumpartisanen 03: Unternehmen Delfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Stützpunkten unabhängig und sie waren so gut wie unbezwingbar. Kilometerweit in den Fels hineingetrieben, hielten sie jedem bekannten Zerstörungsmittel stand.
    Commander Harris bemerkte: »Was Sie jetzt sehen, ist Pazifik III. Die Festung wurde kurz vor dem Machtwechsel gebaut. Admiral Masefield, mein Vorgänger auf diesem Posten, hat es verstanden, die Pläne dem Zugriff des Generals zu entziehen. Der General weiß nicht, wo er Pazifik III zu suchen hat. Aber selbst, falls er es findet, bringt ihn das nicht viel weiter. Er wird sich die Zähne daran ausbeißen. Wir könnten, wenn es sein müsste, eine Belagerung von über fünf Jahren aushalten.«
    Die POSEIDON hatte den Kurs gewechselt und die Fahrt verringert. Langsam und lautlos glitt sie auf eine der erleuchteten Schleusenkammern zu. Brandis erkannte weitere Einzelheiten von Pazifik III. Auf dem steinernen Meeresboden parkte eine größere Anzahl von stumpfnasigen Kleinst-U-Booten. Davor patrouillierte - auf jeden Fall sah es so aus - ein Dutzend Delfine.
    »Sir«, fragte Brandis in einer plötzlichen Aufwallung von Humor, »unterstehen die Delfine, die ich da sehe, auch Ihrem Kommando?«
    Er hatte seine Frage als Scherz formuliert und nun war er auf eine scherzhafte Antwort gefasst.
    »Ja«, erwiderte Harris hingegen völlig ernsthaft, »das tun sie allerdings. Es ist das beste Wachkommando, das man sich denken kann: zuverlässig und absolut unbestechlich. Gelegentlich verwenden wir sie auch für besondere Einsätze, vornehmlich wenn es darum geht, verunglückte Taucher aufzuspüren und zu bergen.«
    Vor dem Okular wurde es dunkel. Offenbar war das Periskop automatisch eingefahren worden. Brandis trat zurück. Durch die POSEIDON zog ein gedämpfter Summton. Harris blickte auf die Uhr.
    »Noch fünf Minuten. So lange dauert der Schleusenvorgang. Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, dass wir uns in immerhin sechstausend Meter Tiefe befinden.« Er wandte sich dem Ausgang zu. »Kommen Sie, Brandis! Bei der Gelegenheit mache ich Sie gleich mit dem Kapitän bekannt.«
    Kapitän zur See Hildebrand, der Kommandant der POSEIDON, untersetzt, blond und blauäugig, konnte seine norddeutsche Abstammung nicht verleugnen. Sogar das Metro, das er sprach, hatte den singenden, gedehnten Tonfall des Platts, das man ursprünglich an der Küste gesprochen hatte. Brandis drückte ihm die Hand, wechselte mit ihm ein paar Worte und folgte dann Commander Harris zum Aufzug. Der Kapitän, stellte er fest, war ein Mann seiner Art. Er mochte ihn auf Anhieb.
    Die Bootsmannspfeifen schrillten, als Harris und Brandis das Deck betraten.
    Die POSEIDON lag in einem betonierten Becken, das in eine gewaltige, hell ausgeleuchtete Felskammer eingelassen war. Knapp hinter ihrem Heck stemmte sich ein gelbes Schleusen-luk gegen den Druck des Ozeans. Ein ununterbrochenes Rauschen erfüllte das unterseeische Gewölbe; es wurde von der Klimaanlage verursacht. Sechs große Gebläse sorgten für den kontinuierlichen Kreislauf der Luft.
    Commander Harris deutete Brandis' fragenden Blick richtig.
    »Keine Sorge, Brandis!«, sagte er. »Pazifik III ist auch, was die Versorgung mit Atemluft angeht, autonom. Die Luft, die Sie hier atmen, stammt praktisch aus dem Meer. Wir entziehen dem Wasser seinen Gehalt an Sauerstoff.« Er deutete hinüber zu einem runden Becken, dem gerade einige Männer in triefend nassen schwarzen Schutzanzügen entstiegen. »Die tun das ebenfalls. Zur Zeit verfügen wir über fünfhundert Kampfschwimmer dieser Art.«
    Brandis hatte bereits begonnen, sich das Staunen abzugewöhnen. Im Grunde stieß er hier auf die gleichen Prinzipien des Überlebens, die auch für den Weltraum galten. Auch hier hatte der Mensch in einer Umgebung Fuß gefasst, der er von Natur aus nicht angepasst war. Alles, was Pazifik III von einer autonomen Raumstation unterschied, war die Tatsache, dass es sich um eine Festung unter Wasser handelte. Trotzdem fragte er: »Bilde ich es mir nur ein oder trifft es zu: Ich sehe keine Atemgeräte?«
    »Überflüssig!«, sagte Commander Harris, wobei er auf den Aufzug zuschritt. »Ein kleiner chirurgischer Eingriff versetzt diese Männer in die Lage, es den Fischen gleichzutun: Lungenatmung unter Wasser.«
    Brandis entsann sich, dass ein französischer Meeresforscher namens Cousteau schon vor hundert Jahren derartige Experimente unternommen hatte.
    »Ich verstehe.«
    Harris streifte ihn mit einem seitlichen Blick.
    »Falls wir die Totalchemie angreifen, Brandis,

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