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Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Titel: Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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bedruckten Zettel zu. »Der neue Kurs, Sir. Wir landen auf INTERPLANAR XII.«

Kapitel 12
    Als auf dem Landeradar INTERPLANAR XII in Sicht kam, befolgte ich widerspruchslos Stroganows Anweisung, das Triebwerk zu drosseln. Bereits eine Stunde zuvor hatten wir unter Benutzung des vereinbarten Codes unsere Ankunft bekanntgegeben, und Iris, die junge Kommandantin der Raumstation, hatte unsere Durchsage bestätigt, aber offenbar hatten die Erfahrungen der letzten Tage Stroganow vorsichtig und mißtrauisch gestimmt, so daß er es sich nicht nehmen lassen wollte, die stählerne Metallscheibe von mehr als einem Kilometer Durchmesser, die auf die Entfernung hin aussah wie ein umgestülpter Suppenteller, vor dem endgültigen Aufsetzen erst einmal in Augenschein zu nehmen.
    INTERPLANAR XII war noch vor wenigen Jahren ein wichtiger raumstrategischer Stützpunkt gegenüber den VOR gewesen, bis man ihn abrüstete und in eine Tank- und Reparaturstation für zivile Schwertransporter umwandelte. Unter den künstlichen Sternen war er einer der größten, lediglich übertroffen von den Stellanormen, den fünf Raumstationen am Rande der Galaxis, von denen irgendwann einmal der Aufbruch in das große Unbekannte erfolgen sollte: die erste bemannte Raumfahrt hinaus aus unserem Sonnensystem. Auf jeden Fall war dies ihre eigentliche, ursprüngliche Bestimmung.
    Das Besondere an INTERPLANAR XII war der Umstand, daß die Station mit einer künstlichen Atmosphäre überzogen war. Freilich war das nur ein hauchdünner Gürtel, denn schon bei den üblichen Wartungs- und Montagearbeiten auf einem Gerüst benötigte man zusätzlichen Sauerstoff. Acht Meter über der Plattform war die Luft so dünn wie auf dem Gipfel des Mount Everest. Auch reichte dieser atmosphärische Gürtel nicht aus, um die Sonnenbestrahlung auf ein ungefährliches Maß herabzumildern. Das Tragen von hitzeabweisenden Schutanzügen war unerläßlich.
    Eine Ewigkeit schien mir vergangen zu sein, seitdem Delta VII von dieser Station gestartet war, um Kurs auf Peking zu nehmen. Spuren des vorhergegangenen Kampfes ließen sich auf die Entfernung hin nicht erkennen.
    Abgesehen davon, daß sich zwei Schiffe auf der Plattform befanden, die sich unschwer als ein Najade -Passagierschiff und ein Schwerer Kreuzer identifizieren ließen, bot die Station den gewohnten, etwas verschlafenen Eindruck. Dabei war es nur wenige Tage her, daß sich hier die Häftlinge gegen die schwarzuniformierten Brandstifter erhoben, die K.L.-Labors zerstört und die Station nach erbittertem Kampf in ihre Gewalt gebracht hatten.
    Nach einer Weile nickte Stroganow mir zu. »Sie können aufsetzen, Sir.«
    Drei Minuten später hatte ich Delta VII auf INTERPLANAR XII gelandet, und Ibaka fuhr, ohne daß ich dazu Befehl gegeben hätte, die Schleuse auf.
    »Sir«, sagte Stroganow, »wir gehen von Bord.«
    Iris empfing uns im Büro des Stationsmeisters, und aus dieser Tatsache ersah ich, daß sich an der Situation nichts geändert hatte. Nach außen hin war die Raumstation weiterhin regierungstreu und versah ihren Dienst – nur mit dem Unterschied zu früher, daß nunmehr in den schwarzen Uniformen der toten oder in Gefangenschaft geratenen Brandstifter deren ehemalige Häftlinge steckten. Es war ein beklemmendes Bild, das böse Erinnerungen heraufbeschwor, aber offensichtlich erfüllte die List ihre Aufgabe. Zu diesem Zeitpunkt war INTERPLANAR XII wohl – wenn man von Commander Harris‘ unterseeischem Kommandostand im Pazifik absah – der einzige freie Teil der EAAU.
    Iris war nicht allein im Büro. Neben ihr stand ein baumlanger Captain der Strategischen Raumflotte mit den Abzeichen der Division Venus. Das war, wie ich gleich erfuhr, Captain Fridtjof Danielson, der Kommandant des SK Apollo. Als er meinen Namen hörte, streckte er mir die Hand entgegen. »Freut mich, Sie kennenzulernen. Sir«, sagte er. »Unsere erste Begegnung fand unter weniger erfreulichen Umständen statt.« Sein Händedruck war kurz und herzlich.
    »Wie ich sehe«, antwortete ich, »haben Sie sich an unsere Abmachung gehalten.«
    »Es war die erste vernünftige Tat meines Lebens«, sagte er. »Vielleicht finde ich Gelegenheit, mich nützlich zu machen.«
    »Das hat er bereits getan«, warf Iris ein. »An Bord der Najade haben sich über dreihundert politische Häftlinge befunden – der größte geschlossene Transport, der bisher nach Metropolis ging. Darunter befand sich auch eine gewisse junge Dame.« Iris‘ Augen blickten auf einmal

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