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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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schlanke Finger trommelten auf dem Tisch. »Aber dieses Epsilon -Projekt ist, wenn ich Sie vorhin rechtverstanden habe, nicht die einzige böse Überraschung, mit der wir uns zu beschäftigen haben, General?«
    »Darauf will ich hinaus.« Der General der Aufklärung ließ ein anderes Satellitenfoto einspringen. »Nämlich hierauf! Was Sie hier sehen, meine Herren, ist das vollkommenste atomare Kampfschiff, das je eine Werft verließ: Delta IX ! Das ist die eigentliche Nuss, die es für uns zu knacken gibt.«
    Delta IX war im Flug fotografiert worden: ein silberner Pfeil auf dem schwarzen Samt des Raumes. In den Scheiben des Cockpits loderte der Reflex der Sonne. Im Hintergrund war ein Teil des Mondes zu erkennen.
    »Aber eben«, warf Minister Tschou Lin irritiert ein, »erwähnten Sie doch noch das Epsilon -Projekt …«
    »Bitte, missverstehen Sie mich nicht, Exzellenz.« General Lao Wu hob beschwörend die Hand. »Das Epsilon -Projekt ist eine technische Revolution auf lange Sicht. Zunächst muss der Prototyp erprobt werden, dann erst ist an eine Serienfertigung zu denken. Und selbst dann dürften noch mehrere Jahre vergehen, bis sich die Strategische Raumflotte der EAAU auf das neue Modell umgestellt hat, denn das Epsilon -Projekt ist kompliziert und aufwendig. Viel akuter und unmittelbarer erscheint mir die Bedrohung durch die Delta-IX -Reihe. Ihr müssen wir sofort begegnen. Alles andere hat Zeit.«
    »Und wie«, erkundigte sich Tschou Lin höflich, »gedenken Sie dieser Gefahr zu begegnen, General?«
    Nunmehr lächelte auch General Lao Wu. Er ließ sein Lächeln auf die Teilnehmer dieser geheimen Zusammenkunft wirken, bevor er sich zu einer Antwort auf die Frage des Kriegsministers entschloss. »Nun«, sagte er, »ganz gewiss nicht, indem ich meinen Kollegen von der anderen Seite um die Baupläne von Delta IX ersuche.«
    »Sondern?«, bohrte Tschou Li ungeduldig.
    »Sondern«, fuhr Lao Wu, nach wie vor lächelnd, fort, »indem ich ein solches Schiff in unsere Gewalt bringe.« Wieder hob er ein wenig die Hand. »Und um Sie von vornherein zu beschwichtigen, meine Herren: Ich plane nicht etwa einen Raumzwischenfall mit allen seinen unberechenbaren Konsequenzen, auch keine jener klassischen Entführungen, wie man sie nur allzu oft in Romanen findet! Ich denke vielmehr an jenes Schiff, das auf dem Uranus gestrandet ist. Einer unserer Pagoden-Kreuzer ist nach entsprechender Umrüstung bereits dorthin unterwegs.« Der General setzte sich. »Alles Weitere erfahren Sie von Major Pong Yen, der für dieses Unternehmen verantwortlich ist.«
    Pong Yen gehörte als Vertreter der Abteilung Aufklärung zum Raumstrategischen Planungsstab: ein großer, grobknochiger Koreaner mit energischen Bewegungen.
    »Es ist damit zu rechnen«, sagte er, nachdem man ihm das Wort erteilt hatte, »dass unser ausgesandter Kreuzer den Uranus in etwa einem Monat erreichen wird. Dennoch glich bis vor kurzem noch seine Entsendung gewissermaßen einem Schuss ins Blaue.«
    Tschou Lin hob fragend die Augenbrauen und wechselte einen raschen Blick mit dem General.
    Dieser neigte zustimmend den Kopf. »In der Tat, Exzellenz«, bestätigte er. »Trotzdem hielt ich die Entsendung für gerechtfertigt.«
    »Ich bitte um weitere Informationen!«
    »Sehr wohl, Exzellenz.« Major Pong Yen beeilte sich, den Faden wieder aufzunehmen. »Die Entsendung dieses Kreuzers, meine Herren, erfolgte einzig und allein zu dem Zweck, das auf dem Uranus gestrandete Schiff vom Typ Delta IX entweder zu reparieren und hierher zu überführen oder doch wenigstens an Ort und Stelle zu untersuchen. Aber bereits hier tauchte die entscheidende Schwierigkeit auf. Zwar hatten wir in Erfahrung bringen können, dass ein gewisser Commander Scott mit diesem Delta-IX -Prototyp auf dem Uranus gestrandet war, doch wo er dort gestrandet war, das, meine Herren, entzog sich auch weiterhin unserer Kenntnis. Denn der Uranus, das möchte ich noch einmal besonders herausstellen, ist verdammt groß! Ich möchte Ihnen das mittels einiger Fotos demonstrieren, die von unbemannten Fahrzeugen geschossen wurde.«
    Die Uranus-Fotos zeigten eine von schroffen Gebirgen durchzogenes Wüstenei. Eine mechanische Stimme lieferte den erforderlichen Kommentar dazu: Uranus, siebenter der großen Planeten des Sonnensystems, von Friedrich Wilhelm Herschel am 13. März 1781 entdeckt. Seine mittlere Entfernung von der Sonne beträgt 19,19098 Sonnenweiten – 2896,1 Millionen Kilometer; sein Äquatorialdurchmesser ist

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