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Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus

Titel: Weltraumpartisanen 05: Vorstoss Zum Uranus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Unrecht, aber war dies ein Grund, um mit Panik an den Tag der Heimkehr zu denken? Bei der VEGA gab es kaum einen Commander, der nicht Ähnliches durchgemacht hatte. Bei dem Beruf, den wir ausübten, spielten Unfälle, auch tödliche, nun einmal eine nicht unwesentliche Rolle.
    »Sie werden sehen, Scott«, sagte ich, »dass Sie auch sehr viele Freunde haben.«
    Anschließend war ich von der Bordroutine wieder so sehr in Anspruch genommen, dass ich an dieses Gespräch, das mich hätte warnen können, kaum noch zurückdachte. Ein starkes Beben schüttelte die Oberfläche des Uranus und verwandelte die Umgebung in ein infernalisches Flammenmeer, so dass ich mich bereits mit dem Gedanken trug, den Aufenthalt vorzeitig zu beenden, aber da sich der Planet sehr rasch wieder beruhigte und mir überdies Captain Gottwald erklärte, dass unseren Schiffen auf der festen Insel keinerlei Gefahr drohte, unterließ ich es, ihn in die Tat umzusetzen. Beide Bordingenieure nahmen die unterbrochenen Reparaturarbeiten auf der Delta IX wieder auf.
    In der Frühe des 6. Dezembers wurde ich von Lieutenant Merciers Stimme, die aus dem Bordlautsprecher drang, aus dem Schlaf geweckt.
    »FK an Commander: Bitte melden, Sir.«
    Ich setzte mich auf und drückte auf den Knopf. »Was gibt’s Lieutenant?«
    »Ein Anruf von der Delta IX , Sir. Lieutenant Xuma ersucht Sie um die Freundlichkeit, einmal aus dem Fenster zu blicken.«
    »Danke, FK.«
    Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich ins Cockpit und der Anblick, der sich mir bot, war die Mühe wert.
    Die gotische Kathedrale hatte alle ihre Lichter angeknipst. Scotts Schiff war wieder zu einem lebendigen Wesen geworden. Das Cockpit war von innen heraus erleuchtet, der Landescheinwerfer warf sein Lichtbündel auf den schwarzen Staub, rot und grün glommen die Positionslichter und der Morsescheinwerfer blinzelte Lieutenant Xumas Botschaft zu mir herüber: » Delta IX an Hermes : Was halten Sie von einem kleinen Wettrennen?«
    Im Cockpit brauchte ich nur auf einen Knopf zu drücken, um die gewünschte Verbindung herzustellen. »Lieutenant Xuma, hier spricht Commander Brandis. Darf ich Ihrer illuminatorischen Darbietung entnehmen, dass Sie die Reparatur beendet haben?«
    Lieutenant Xumas Stimme war heiser vor Müdigkeit; doch auch der Stolz auf die vollbrachte Leistung schwang in ihr mit: »Nach menschlichem Ermessen, Sir, ist Delta IX jetzt wieder ein betriebsklares Schiff. Wir haben soeben alles durchgecheckt und bitten um Ihre Erlaubnis zu einer Probezündung.«
    »Erlaubnis erteilt, Lieutenant.«
    »Roger, Sir. Wir zünden bei Null. Zehn – neun – acht – sieben – sechs – fünf – vier – drei – zwei – eins –«
    Unter Delta IX begann der Boden zu brennen und eine gigantische Staubwolke stieg auf und hüllte uns ein. Bis in das Cockpit hinein spürte ich das Beben und Vibrieren der kleinen Insel. Alles das mag nicht länger als eine Sekunde gedauert haben, dann erreichte mich bereits wieder Lieutenant Xumas nüchterne Meldung: »Das Triebwerk zündet, Sir. Sobald jetzt Lieutenant Koskinen seine Inspektion der Elektronik beendet hat, kann ich Ihnen das Schiff startklar melden.«
    Da ich hinter mir im Cockpit eine Gestalt zu erkennen glaubte, berichtigte ich Lieutenant Xuma: »Sie werden nicht mir, sondern Commander Scott das Schiff startklar melden, Lieutenant! Ist das klar?«
    »Roger, Sir. So hatte ich’s natürlich auch gemeint.«
    Es war zu spät, um die Situation zu retten. Commander Scott hatte Lieutenant Xumas Worte mitgehört und er reagierte darauf auf die ihm typische Weise.
    »Ganz recht, Brandis!«, sagte er. »Ich bin noch da, ob’s Ihnen passt oder nicht. Und so lange bleibt Delta IX mein Schiff!«

20.
    Die alten Griechen kannten sie noch, die geheimnisvolle Gesetzmäßigkeit der Tragödie, aber sie wussten auch, dass nichts und niemand das einmal in Bewegung geratene Räderwerk aufhalten kann. Wir Menschen des 21. Jahrhunderts haben uns in die Gefahr begeben, zu Gefangenen unserer eigenen technischen Zivilisation zu werden; wir täten gut daran, wenn wir uns dann und wann der alten Weisheiten vom Aufstieg und Fall alles Menschlichen erinnerten.
    Am Morgen des 7. Dezember schien noch alles in bester Ordnung zu sein. Ein leichter Staubsturm wehte und dementsprechend mäßig war die Verbindung von Schiff zu Schiff, doch das war keinesfalls ein Grund zur Abänderung der erteilten Befehle, die den Start beider Schiffe für 08.15 Uhr Metropolis-Zeit vorsahen.
    Ich war mir

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