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Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker

Titel: Weltraumpartisanen 06: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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einen Hilfe suchenden Blick hinüber zum Vorsitzenden des Rates für Innere und Äußere Sicherheit, und da Nekrassow, kaum merklich, mit dem Kopf nickte, gab er seiner Kapelle den Einsatz zum Da-Capo. Die Musiker setzten die Instrumente wieder an und ein zweites Mal, seitdem der Tiger gelandet war, erklang die VOR-Hymne. Major Bogda-now fuhr fort zu salutieren, den Blick starr auf jenen Punkt unterhalb der Schleuse gerichtet, an dem der rote Teppich endete.
    Nichts geschah. Die Schleuse blieb geschlossen, selbst als Minister Nekrassow unter Missachtung des Protokolls seinen Standplatz verließ und gemessenen Schrittes auf das VORSchiff zuging. Wenige Meter davor blieb er stehen und die bereits zum Gruß erhobene Hand sank schlaff herab. Die Situation war für ihn mehr als peinlich, zumal sie die ganze Menschheit zum Zeugen hatte.
    Dann verklang die VOR-Hymne zum zweiten Mal und nun war auf INTERPLANAR XII kein einziger Laut zu hören, bis schließlich der Lautsprecher auf dem Tower das eingefrorene Schweigen brach:
    »Ladies und Gentlemen, eine kleine Störung! Die Verbindung zum VOR-Schiff ist vorübergehend unterbrochen. Der Schaden wird in wenigen Augenblicken behoben sein. Inzwischen begrüßen wir unsere Gäste mit herzlichem Applaus.«
    Der Applaus überbrückte eine weitere Minute, aber als auch danach die VOR-Delegation keine Anstalten traf, ihr Schiff zu verlassen, wurde er merklich dünner und schließlich war es nur noch Minister Nekrassow allein, der seine Hände bewegte: eine hilflose Geste der Beschwörung.
    »Sir«, wisperte neben mir Captain van Kerk, »lassen Sie sich gesagt sein: Da stimmt was nicht.«
    Quer über die Plattform kam ein guter alter Bekannter von mir geeilt, Hauptmann Heyerdahl, dem INTERPLANAR XII im militärischen Sinne unterstand, und flüsterte Minister Nekrassow etwas ins Ohr, woraufhin dieser mit ernstem Gesicht zu seinem Stab zurückkehrte. Heyerdahl eilte weiter, rief dem Tambourmajor etwas zu, wonach die Kapelle wieder zu spielen begann - irgendeinen fröhlichen Marsch, wenn ich mich recht entsinne -, und kam dann, ohne von mir Notiz zu nehmen, auf mich zu. Ich nutzte die Gelegenheit.
    »Sven, was ist los?«
    Der Hauptmann blieb stehen und wandte mir sein aschfahles Gesicht zu.
    »Ach, Sie sind’s, Mark. Ich fürchte, es gibt da Schwierigkeiten.«
    »Welcher Art?«
    »Unser Ruf geht durch, aber sie antworten nicht. Haben Sie eine Erklärung? Ich meine, könnte vielleicht dieser Protonenantrieb -«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende, aber ich verstand auch so, was er meinte. Wenn man in der Geschichte der Raumfahrt ein wenig zurückblätterte, nur ein paar Seiten, bis hin zu den ersten atomar angetriebenen Schiffen, dann stieß man tatsächlich auf einen Fall, dass eine ganze Besatzung den Strahlentod gefunden hatte. Aber da eine solche Erklärung in diesem Fall nicht in Frage kam, konnte ich nur den Kopf schütteln.
    »Aber woran liegt es dann?«, fragte Hauptmann Heyerdahl, und auf einmal begann ich zu ahnen, dass er bereits mehr wusste, als er sagte, und dass etwas Schreckliches geschehen sein musste, das das ganze festliche Programm über den Haufen warf.
    »Vielleicht ein vorübergehender Kurzschluss.«
    »Aber dann wäre doch die Verbindung nicht unterbrochen!« Hauptmann Heyerdahl wollte weitereilen, aber dann wandte er sich mir doch noch einmal zu. »Mark, die Sache macht mir angst.« Heyerdahl stob davon und auch Captain van Kerk, der unser Gespräch mit angehört hatte, machte plötzlich ein betroffenes Gesicht.
    »Weiß Gott, Sir«, sagte er schleppend, »der Mann hat Recht!«
    Auf der Plattform begann es unruhig zu werden. Zwar spielte die Kapelle heldenhaft einen fröhlichen Marsch nach dem anderen, aber Major Bogdanow salutierte nicht mehr und die Ehrenkompanie hatte aufgehört zu präsentieren. Die Formation der Festgäste löste sich auf und wurde zum allgemeinen Ge-dränge, durch das sich eine Abteilung Pioniere in Kampfanzügen schob. Minister Nekrassow und sein Stab waren nicht mehr zu sehen; während ich mit Hauptmann Heyerdahl sprach, mussten sie die Plattform verlassen haben.
    Wieder meldete sich der Lautsprecher.
    »Commander Brandis sofort zum VOR-Schiff! Commander Brandis sofort zum VOR-Schiff!«
    Captain van Kerk stieß mich an.
    »Sir, Sie sind gemeint.«
    »Ja«, sagte ich und hatte den Geschmack der Katastrophe auf der Zunge. »Kommen Sie!«
    Vor dem VOR-Schiff warteten die Pioniere und ein junger Leutnant erkundigte sich mit erzwungener

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