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Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Titel: Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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ihm abgesetzter Notruf wurde von Isidor nicht beantwortet.
    Wenig später kollidierte der Kolibri , während der Pilot schlief, mit einem im Raum befindlichen Gegenstand: aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem alten, in den Karten nicht mehr geführten Satelliten. Hierbei wurde das Schiff schwer beschädigt. Dem Piloten blieb gerade noch Zeit, den Raumanzug anzulegen. Als das Schiff auseinanderbrach, wurde er in den Raum geschleudert.
    Hier verbrachte er längere Zeit, mindestens sechzig Stunden, denn als er schließlich von einem Kriegsschiff entdeckt und geborgen wurde, waren die den Anzug beheizenden Batterien fast völlig verbraucht.
    Geborgen wurde der Pilot von
    SK633
    Division Venus
    ZEUS
    unter dem Kommando von Captain Roger d’Arcy. SK 633 - ZEUS -nahm Kurs auf Isidor.
    Der Pilot sagt glaubhaft aus, daß der Militärputsch auf der astralen Station zu diesem Zeitpunkt bereits stattgeiunden hatte, was erklärt, warum VEGA von der Rettung des Piloten unbenachrichtigt blieb.
    Der Pilot sagt weiterhin aus, daß er von Captain d’Arcy in den Dienst einer sogenannten Dritten Macht gestellt wurde.
    Er verließ Isidor - getrennter Bericht - an Bord der Hermes am 4. Februar 2075.
    An Bord der Hermes. 5. Februar 2075.
    gez.: Grischa Romen Testpilot zweiter Klasse (VEGA)
    gez.: Mark Brandis Commander (VEGA)
    Dürre, nüchterne Worte! Pilotensprache.
    Wir, die gleich Grischa Romen unter den Sternen flogen, konnten ermessen und nachempfinden, was alles sich dahinter verbarg: Monate der Einsamkeit und der Angst, der plötzliche, jeder Vernunft widersprechende Mut der Verzweiflung - und dann das langsame, unerbittliche Sterben im leeren Raum, während die Heizkraft der Batterien immer mehr nachließ.
    Ungeachtet dieser schrecklichen Erfahrung war Grischa Romen ganz der alte.
    Während wir auf das Eintreffen von Major Young warteten, vertrieb er uns gelegentlich die Zeit mit Zigeunerweisen. Die Mundharmonika war alles, was er aus dem Kolibri hatte retten können.
    Eines Tages bat mich Captain van Kerk überraschend um ein Gespräch unter vier Augen.
    „Es handelt sich um Lieutenant Koskinen“. sagte er.
    „Wir sollten das Thema ruhen lassen!“ entgegnete ich.
    „Der Fall wird untersucht und verhandelt werden. Dabei können Sie Ihrem Herzen Luft machen.“
    Captain van Kerk schüttelte den Kopf.
    „So lange will ich nicht warten, Sir. Es wird Sie interessieren, daß Mr. Romen über diese Angelegenheit im Bilde ist.“
    „Mr. Romen?“ fragte ich verwundert.
    „So ist es, Sir. Der Angriff auf die Hermes ist auf Isidor lang und breit diskutiert worden. Dabei ist auch zur Sprache gekommen, daß Lieutenant Koskinen gleich in der ersten Sekunde ums Leben gekommen ist. Ich möchte mich entschuldigen, Sir. Ihre Entscheidung war richtig.“
    Ich drückte Captain van Kerk die Hand. Das gute Einvernehmen war wiederhergestellt.
    „Eines Tages“, sagte ich, „wird sich Captain d’Arcy für diesen Mord verantworten müssen. Wenn wir nur unsere Pflicht tun, wird es die Dritte Macht , von der er träumt, nicht geben. Man wird ihn behandeln als das, was er ist: ein Deserteur und Pirat.“

9.
    Aufgrund des Umstandes, daß mir die VOR ihre geheimen Archive geöffnet haben, ist es mir möglich, meinen Bericht um ein weiteres, unbekanntes Kapitel der Geschichte zu ergänzen .
    Auf dem Gipfel des Mount Everest, in der dünnen, eisigen, sturmgepeitschten Luft, vor einem Himmel, der mehr schwarz denn blau erschien, wehte die Flagge der Vereinigten Orientalischen Republiken: das gelbe Tuch mit den zwei gekreuzten blutroten Mongolenschwertern. Sie wehte über der militärischen Schaltzentrale des riesigen Reiches, dem Hauptquartier.
    Drei Jahre lang hatte ein ganzes Pionierkorps an der gewaltigen Bunkeranlage gearbeitet. Achttausend Meter massiver Fels lasteten auf ihr: Fels, der allen Waffensystemen jener Epoche widerstand. Das Hauptquartier der VOR-Streitkräfte war eine uneinnehmbare, unverwundbare Festung. Von hier aus wurden die Raumgeschwader dirigiert, erhielten die unablässig patrouillierenden unterseeischen Flotten ihre Befehle und konnte im Falle X das mächtigste und stärkste Landheer in Marsch gesetzt werden, das die Geschichte kennt.
    In diesem Aufwand spiegelte sich die weltpolitische Situation.
    Am frühen Morgen des 10. Februars präsentierte eine eilends aufgebotene Ehrenkompanie das Gewehr.
    Tien Ming, der Verteidigungsminister der VOR, war aus Peking eingetroffen. Mit seinem Gefolge betrat er den Sitzungssaal

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