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Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Titel: Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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geschlossene Mannschaft: ruhig, diszipliniert und von einem gemeinsamen Willen beherrscht.
    „Was ist?“ erkundigte sich Captain d’Arcy mit offenkundiger Ironie. „Gefällt Ihnen mein Vorschlag nicht? Ich selbst halte ihn für ausgezeichnet. Sie führen mich zum Stein der Weisen - und als Belohnung erhalten Sie von mir Ihr Schiff, die Hermes, zurück.“
    Längeres Schweigen mußte seinen Zorn hervorrufen; es darauf ankommen zu lassen, wäre töricht.
    „Ich glaube nicht“, erwiderte ich steif, „daß Oberst Khan ihnen die Hermes übergeben wird, Captain.“
    Der Pirat musterte mich über den Rand seines Glases hinweg.
    „Heute noch mag diese Anrede gelten, Commander - aber schon in wenigen Tagen werden Sie Majestät zu mir sagen!“
    Mich überlief ein kalter Schauer. Dieser Mensch war nicht einfach verrückt. Was aus seinen Worten sprach, war Größenwahn. Und was ihn besonders gefährlich machte, war der Umstand, daß die Macht, diesen Größenwahn auszuleben, im Zugriff seiner Hände lag: dreizehntausend Jahre technologischen Vorsprungs vor der übrigen Menschheit!
    „Und was diesen Oberst Khan anbetrifft“, führ Captain d’Arcy fort, „so bleibt ihm nur die Wahl, die Hermes zu übergeben oder zu sterben. Davon konnten Sie sich ja überzeugen.“
    Wie hieß es doch in dem zwischen der EAAU und den VOR geschlossenen Abkommen - in geringfügiger Abänderung altenglischen Seerechts? Ein Pirat ist ein Feind der Menschheit, dem man weder Wort noch Schwur zu halten braucht. Wer Piraten auf frischer Tat im Raum ergreift, hat das Recht, sie noch zu gleicher Stunde zu exekutieren ohne langes Gericht oder Urteil. Ich behielt diesen Paragraphen im Gedächtnis. Zwischen der Hermes -Crew und diesem abtrünnigen Offizier gab es noch eine Rechnung zu begleichen. Captain d’Arcy, der selbst ohne Gewissen war, übersah das. Die auf den Namen Usko Koskinen lautende Rechnung ließ sich nicht aufkaufen - weder durch Geld noch durch Macht; und auch nicht durch Drohungen.
    „Angenommen, Captain“, sagte ich, „wir gingen auf Ihren Vorschlag ein. Welche Garantie hätten Sie dann, daß wir Sie in der Tat zur Epsilon - Bootes -Sonde führen?“
    „Welche Garantie ich hätte?“ Wieder zeigte mir Captain d’Arcy sein leutseliges Lächeln. „Nun gut, ich werde es Ihnen erklären, Commander - schon damit Sie Bescheid wissen. Ich schätze, daß es bis zur Epsilon-Bootes-Sonde eine Reise von sieben Tagen ist. Sieben Tage lang bin ich gewillt, höflich und zuvorkommend zu sein. Doch alles, was über diese sieben Tage hinausgeht, werden Sie mir zu bezahlen haben.“
    „Und wie?“ fragte ich.
    „Vom achten Tag an“, erklärte Captain d’Arcy gut gelaunt, werde ich alle vierundzwanzig Stunden einen Mann Ihrer Besatzung über Bord schmeißen.“ Seine Hand mit dem Glas zielte auf Grischa Romen. „Der nichtsnutzige Zigeuner da wird den Anfang machen. Zigeuner, heisst es, sind an lange Fußmärsche gewöhnt. Vielleicht schafft er es ja, bis zum nächsten Stern zu laufen oder zu kriechen.“ Die uns umstehenden Piraten brüllten vor Lachen. Ich begriff: nicht nur die Bande der Disziplin waren von ihnen abgefallen. Barbarei brach durch. Der Übermensch. Wofür sie sich hielten, trug die schreckliche Fratze des Untermenschen. Captain d’Arcy scherzte nicht; seine Worte enthielten keine leere Drohung. Er meinte, was er sagte.
    Grischa Romen war unter der bronzenen Haut blaß geworden. Er preßte die Lippen aufeinander und schwieg. Captain d’Arcy richtete sich auf Lieutenant Xuma.
    „Als nächsten“, plauderte er weiter, „nehmen wir dann den Nigger dran. Wir werden ihn unter dem Kreuz des Südens absetzen - das paßt gut zu ihm.“
    Auch William Xuma schwieg. Dies war nicht der geeignete Augenblick zum Rebellieren.
    Captain d’Arcy leerte sein Glas und stellte es ab. Dann tippte er mit dem Zeigefinger Captain van Kerk vor die Brust.
    „Der hochnäsige Südafrikaner“, sagte er, „bekommt die Startnummer Drei. Auch ihm wird ein kleiner Spaziergang guttun.“
    Captain van Kerk verzog keine Miene. Nichts in seinem Gesicht warnte den Piraten. Nahezu gleichmütig hob er beide Arme, und während er mit der Linken das Handgelenk des Piraten umschloß, griff er mit der anderen Hand nach dem auf ihn zielenden Zeigefinger.
    „Keiner rühre mich an!“ sagte er sanft. „Der alte Wahlspruch hochnäsiger Südafrikaner.“
    Der Pirat schrie auf einmal auf. Captain van Kerk hatte ihm den Zeigefinger gebrochen.
    „Und jetzt,

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