Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon

Titel: Weltraumpartisanen 08: Raumsonde Epsilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
bemächtigte sich meiner.
    „Was ist denn los, Lieutenant?“
    Ich wandte mich um und blickte in ein verzweifeltes Gesicht.
    „Der verdammte Sonnensturm, Sir! Es ist einfach kein Durchkommen.“
    „Auf keiner unserer Frequenzen?“
    „Auf keiner, Sir!“
    Meine Rechnung ging nicht auf. Der gleiche Sonnensturm, der unseren Handstreich begünstigte, setzte den Sender außer Betrieb. Die scheinbare Nachlässigkeit der VOR-Soldaten fand ihre Erklärung: sie waren mit diesem Phänomen bereits vertraut.
    „Nicht aufgeben, Lieutenant! Versuchen Sie es weiter!“
    „Ich bin dabei, Sir. Aber es will mir einfach nicht gelingen. Ich komme nicht durch.“
    Himmel, Berge und Wüsten gewannen ihre natürliche Färbung zurück. Eine Minute, nicht mehr, mochte uns noch bleiben.
    „Und wenn Sie auf einer x-beliebigen Frequenz einen offenen Funkspruch absetzen, Lieutenant?“
    „Es bleibt dabei, Sir - kein Durchkommen!“
    Lieutenant Mercier richtete sich auf - untrügliches Zeichen dafür, daß er sich geschlagen gab.
    „Sie können mich einen Stümper schelten, Sir - aber es ist wirklich nicht meine Schuld. Alles, was man ‘reinbekommt, sind kosmische Störungen.“
    Der Sturm hatte sich gelegt. Bald würden die Röntgenzähler Entwarnung geben. So bitter es mich auch ankam - ich mußte eingestehen, daß unser Handstreich gescheitert war.
    Das unglückliche Gesicht, das der Funker machte, war nicht zum Ansehen.
    „Wir haben es versucht“, sagte ich, „und wir haben verloren. So etwas kommt vor. Niemand macht Ihnen, Lieutenant, einen Vorwurf.“
    Das rote Signal fiel vom Mast.
    Wir verfügten über zwei Gewehre: genug, um ein sinnloses, überflüssiges letztes Gefecht zu liefern. Im Iglu verschanzt, würden wir uns vielleicht zwei, drei Minuten lang behaupten können - danach mußte die gegnerische Übermacht den Ausschlag geben. Auch an eine Inbetriebnahme des Senders während des Gefechts war nicht zu denken. Um ihn lahmzulegen, war es genug, daß ein VOR-Soldat seine Laserwaffe auf den Antennenmast richtete.
    Die beiden niedergeschlagenen Soldaten bewegten sich. Mit dem Bewußtsein kehrte ihnen auch die Erinnerung zurück.
    „Lieutenant Stroganow, Sergeant Dahlsen - geben Sie den Soldaten ihre Gewehre zurück! Ich hoffe, sie werden über das, was hier vorgefallen ist, den Mund halten - in ihrem eigenen Interesse.“
    Wir verließen die Zentrale. Hauptmann Saadi und ein Dutzend Soldaten eilten auf uns zu. Ich blieb stehen und winkte.
    „Scheußlicher Sturm!“ sagte ich.
    Hinter dem dicken, schützenden Glas des Helms blickten Hauptmann Saadis Augen argwöhnisch.
    „Scheußlich, in der Tat!“ bekräftigte er. „Dennoch möchte ich Sie und Ihre Herren bitten, sich in Zukunft von der Sendezentrale fernzuhalten.“
    Er durchschaute die fromme Lüge. Ebenso wußte er, daß wir nichts ausgerichtet hatten. Das machte es ihm leicht, großmütig zu sein. Er begnügte sich damit, die Grenzen unserer Freiheit abzustecken. Weiter unternahm er nichts.
    Die Grenzen der Freiheit? Richtiger muß ich wohl sagen: die Grenzen unserer Gefangenschaft.
    Das Warten begann von neuem, und wieder fingen wir an, Pläne zu schmieden. Aber mehr denn je waren die Verhältnisse gegen uns.

13.
    Es war mitten in der Nacht, als das Warten plötzlich ein Ende nahm: auf eine bestürzende Weise. Unter dem Sternbild der Macht waren die Dinge in Bewegung geraten; wie Billardkugeln, einmal angestoßen und in Energie verwandelt, rollten sie vor und zurück.
    Lieutenant Xuma rüttelte mich aus dem Schlaf.
    „Sir, wachen Sie auf! Hauptmann Saadi möchte Sie sprechen.“ Schlaftrunken setzte ich mich auf. „Was ist passiert?“
    Lieutenant Xuma wußte es nicht.
    „Ich kann es nur vermuten, Sir. Das ganze Lager ist in Aufruhr. Scheint, daß da wer zu landen vorhat.“
    In aller Eile zog ich mich an und ging hinüber in den Aufenthaltsraum. Hauptmann Saadi stand wartend im Raum. Er hatte nicht einmal den Helm abgelegt, lediglich das Visier war hochgeklappt.
    „Ich bitte um Entschuldigung, Commander!“ sagte er mit gewohnter Höflichkeit. „Ich hoffe, sie können mir helfen.“
    „In welcher Angelegenheit?“ Ich deutete auf einen der Sessel. „Wollen Sie nicht ablegen und Platz nehmen?“ Der Hauptmann winkte ungeduldig ab.
    „Dazu ist jetzt keine Zeit, Commander! Es scheint, daß Ihre Strategische Raumflotte eingreift. Auf jeden Fall setzt gerade ein Schwerer Kreuzer zur Landung an. Ich möchte vermeiden, daß es zum Kampf kommt.“
    „Sie

Weitere Kostenlose Bücher