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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Nachschlagewerk - neuester Stand.“
    Ich zog Ruth an meine Brust.
    „Ruth - du bist ein Engel.“
    Sie prustete.
    „Uff! Und du bist ein Bär. Aber jetzt an die Arbeit!“
    Mit Hilfe des geographischen Nachschlagewerkes und einiger detektivischer Logik war es nicht allzu schwer, die verwischte Spur wiederaufzunehmen.
    Die erste Insel schied von vornherein aus; sie bot für eine Diana keinerlei Landemöglichkeit.
    Die zweite Insel schien in Betracht zu kommen, bis ich feststellte, wo sie lag: in polaren Gewässern. Und Captain Romen und Ko Ai waren auf den Fotos sommerlich gekleidet.
    Die dritte Insel war besiedelt: von absoluter Einsamkeit keine Spur.
    Die vierte Insel war eine tropische Urwaldhölle; auf ihr wimmelte es von giftigen Schlangen.
    Auf der fünften Insel gab es kein Wasser.
    Die sechste Insel war seit über hundert Jahren atomar verseucht.
    Die siebte Insel lag im Südpazifik: ein unbewohntes Eiland mit einem märchenhaften Strand. Sie - wenn meine Annahme überhaupt zutraf - mußte es sein.
    „Im Südpazifik“, wiederholte Ruth. „Die Frage jetzt ist nur: wie kommst du dort hin? Ich meine natürlich: unauffällig.“
    Ich trat ans Fenster und blickte hinaus. Der Tag war regnerisch. Die Wolken hingen tief.
    „Mit deiner Hilfe!“ sagte ich.

13.
    Ruths Verdacht, daß das Department A mich im Auge behielt und alle meine Schritte überwachte, bewahrheitete sich. Unmittelbar bevor ihr Leopard in die Wolken eintauchte, entdeckte ich den Falco, der uns verfolgte. Wahrscheinlich schwirrte bereits der gesamte Äther. Ich vermochte es nicht zu überprüfen; der Sicherheitsdienst verfügte über seine eigene Frequenz, die sich mit dem Empfänger des Leoparden nicht hereinholen ließ. Unwillkürlich fühlte ich mich in die Jahre des Bürgerkrieges zurückversetzt; was es bedeutet, ein Gejagter zu sein, hatte ich damals zur Genüge kennengelernt. Nur mit Widerwillen dachte ich daran zurück.
    Ruth saß am Steuer. Sie wandte ein wenig den Kopf.
    „Ist er noch immer hinter uns her? Ich kann ihn nicht mehr sehen.“ Sie war nervös; ihre Stimme verriet es. „Was soll ich tun, um ihn loszuwerden, Mark?“
    Ich blickte mich um. Die Wolkendecke war zu dicht, um etwas entdecken zu können. Aber das besagte nichts. Ein Falco des Sicherheitsdienstes blieb auch in den Wolken am Ball. Wozu hatte er Radar? Der Leopard konnte sich drehen und wenden: der Falco würde ihm auf den Fersen bleiben - mit der unerbittlichen Sturheit eines Bluthundes. Und andere Bluthunde befanden sich aller Wahrscheinlichkeit nach längst im Anflug, um die Meute vollzumachen. Die Spur, die ich hinterließ, erschien ihnen erfolgverherßend.
    „Nichts sollst du tun. Es ist alles in Ordnung. Welcher Kurs liegt an?“
    „Der zur VEGA.“
    „Behalt ihn bei!“
    „Und die Höhe?“
    „Ebenfalls.“
    „Mark, wir sind reichlich hoch!“ „Kümmer dich nicht darum! Hast du den Code?“
    „Ja.“ Ruth griff hinter sich und reichte mir ihren Notizblock. Darauf war eine sechsstellige Zahl notiert. „Er gilt für die Nummer Dreizehn. Frag mich nicht, wie ich darangekommen bin!“
    „Mit deinem Charme, nehme ich an.“
    „Und mit meinen entzückenden langen Fingern. Ich hab’ noch niemals so viel Angst gehabt.“
    „Dafür hast du ihn jetzt.“
    Ich prägte mir den Code ein, zerfetzte den Zettel, öffnete ein Fenster und zerstreute die Schnipsel in alle Winde.
    „Mark, wir sind zu hoch!“
    „Wo sind wir jetzt?“
    „Über der VEGA.“
    Ruths Behauptung traf zu. Durch einen Spalt in der Wolkendecke erkannte ich den futuristischen Bau der VEGA-Zentrale. Nicht weit davon schäumte und brodelte der Atlantik.
    „Kümmer dich nicht um die Höhe. Du mußt auf dem Flugdeck aufsetzen, als ob nichts gewesen wäre. Ich steige jetzt aus.“
    Der Skyrider lag bereit. Ich schlüpfte mit den Armen in die Gurte und zurrte den Bauchriemen fest. Als ich mich erhob, lag das Gerät fest und schwer auf meinen Schultern. Es war lange her, daß ich es benutzt hatte; fast hatte ich vergessen, daß ich es überhaupt besaß. Daheim hatte ich es überprüft, so gut das ging. Der Tank war halbwegs gefüllt, und die Zündung machte einen vertrauenerweckenden Eindruck. All das vermochte nicht darüber hinwegzutäuschen, daß der Skyrider von Rechts wegen in die Inspektion gehörte, bevor man ihn wieder in Gebrauch nahm. Ich runzelte die Stirn. Inspektion hörte sich gut an. In Wirklichkeit gab es für den Skyrider längst keine Ersatzteile mehr. Er hatte sich als

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