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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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mit den Achseln.
    „Man hat den Sententor also nicht gefunden?“
    „Nein.“
    „Haben Sie im Ernst erwartet, man würde ihn finden?“
    „Ich habe bisher im Ernst geglaubt, in einem Rechtsstaat zu leben, Sir.“
    Harris schüttelte den Kopf.
    „Rechtsstaat! Ich weiß nicht, welche Vorstellungen sich bei Ihnen damit verbinden, Brandis. Für mich gibt es keinen Rechtsstaat an sich. Es gibt nur immer wieder das ehrliche und aufrichtige Bestreben, irgendwann einmal zu einem Rechtsstaat zu gelangen. Dazu gehört Mut, dazu gehört die Bereitschaft, Opfer zu bringen.“
    Ich blieb in meiner aufgebrachten Stimmung.
    „Das heißt also - meine Anzeige ist unter den Teppich gekehrt, Sir!“ Harris musterte mich kühl.
    „Ganz recht, Commander. Aber irgendwann wird einer den Mut haben, diesen Teppich aufzuheben. Das gibt dann eine mächtige Staubwolke.“ Harris blickte auf die Uhr und stand auf. „Was diesen Sententor anbetrifft - ich glaube Ihnen. Und das werde ich auch dem Präsidenten sagen, sobald er für mich zu sprechen sein wird.“
    „Und wann, Sir, mag das sein?“ Harris’ Stimme wurde knarrend: „Sobald ich einen schwachen Punkt in der Abschirmung gefunden habe. Mir scheint, Sir Richard übt einigen Druck auf die behandelnden Ärzte aus. Aber er unterschätzt meine Ausdauer.“
    Ich begleitete Harris zum Lift.
    „Ich bleibe also vom Dienst suspendiert, Sir?“
    „Bis auf weiteres“, bestätigte Harris, „diesmal jedoch auf meine Anweisung hin. Betrachten Sie das als einen zusätzlichen Urlaub. Sie werden, wenn mich nicht alles täuscht, ein paar freie Tage dringend nötig haben - vor allem, weil Sie diese Nacht mit ruhigem Gewissen schlafen können.“
    Er schien etwas andeuten zu wollen; ich begriff nicht, was es sein konnte.
    „Sir, ich verstehe nicht.“
    Der Lift war da. Harris zögerte einzusteigen. Er wandte sich noch einmal um.
    „Richtig!“ sagte er. „Das war’s überhaupt, was ich Ihnen sagen wollte. Die Polizeiaktion in Las Lunas war ein Schlag ins Wasser.“
    Ich traute meinen Ohren nicht. Durfte ich wirklich aufatmen?
    „Sir, Sie wissen etwas…“
    „Aus zuverlässiger Quelle“, sagte Harris. „Captain Romen scheint beizeiten einen Wink bekommen zu haben. Sie kennen ja die Verhältnisse auf dem Mond. Dort ist doch alles korrupt. Auf jeden Fall hat Captain Romen Zeit genug gehabt, seine Ko Ai in eine Diana zu packen und mit ihr zu verschwinden.“
    Wirklich: ich durfte aufatmen; und ich tat es. „Die beiden sind also auf und davon, Sir?“
    Harris dämpfte meine Freude.
    „Sie werden schwerlich weit kommen - nicht mit einer simplen Diana . Zwölf Schiffe sind hinter ihnen her: drei von den unseren und neun aus den VOR. Eine herrliche Cooperation!“ Harris’ Stimme troff von Ironie. „Genau das, wovon wir ein Leben lang geträumt haben. Die internationale Brüderschaft der Menschenjäger!“
    „O Gott!“ brachte ich hervor.
    Harris zeigte mir ein mageres Lächeln.
    „Mir sind leider die Hände gebunden. Ich stehe im Rampenlicht. Aber an Ihrer Stelle, Commander, würde ich mir etwas einfallen lassen.“

12.
    „Etwas einfallen lassen! Aber was?“ Nachdem ich ein paar Stunden geschlafen hatte, fühlte ich mich frisch genug, den weiteren Schritt zu tun. „Ich weiß ja nicht einmal, wo die beiden stecken.“
    „Was weißt du überhaupt?“ fragte Ruth.
    „Nur daß sie auf und davon sind“, sagte ich. „Mit einer Diana . Und damit ist ihre Flucht bereits so gut wie gescheitert.“
    Ruth O’Hara zog die Nase kraus. „Warum das?“
    „Weil die Diana ein Spielzeug ist!“ sagte ich. „Weil sie auf flüssigen Treibstoff angewiesen ist! Harris hat recht: mit einer Diana kommen sie nicht weit.“
    Ruth strich sich das Haar aus dem Gesicht.
    „Wenn sie nicht weit kommen können“, stellte sie sachlich fest, „müssen sie sich verkriechen. Captain Romen ist schließlich kein Amateur am Steuer.“
    „Er müßte der liebe Gott in Person sein“, antwortete ich, „um sich mit einer Diana im Weltraum zu verkriechen. Hätte er sich eine Delta gegriffen, eine Epsilon - dann sähe die Sache schon anders aus. Mit so einem Vogel wird der Raum auf einmal verdammt groß! Aber nein, er ist mit einer Diana unterwegs, wie sie heutzutage jeder Vertreter fliegt.“
    Ruth schenkte mir Kaffee ein.
    „Laß uns doch einmal überlegen, Mark! Angenommen, du befändest dich an seiner Stelle - und zwölf schnelle Schiffe wären hinter dir her. Was würdest du tun?“
    „Ich würde mich

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