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Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal

Titel: Weltraumpartisanen 10: Aktenzeichen: Illegal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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verkriechen.“
    „Aha!“ Ruth triumphierte. „Und wo?“
    „Bestimmt nicht im Raum. Ich würde mir ein stilles Fleckchen Erde suchen und meine Diana mit bunten Blumen zudecken.“ Irgend etwas in mir machte ,klick’. „Verdammt, da gab’s doch diese Insel - dieses menschenleere Weekend-Paradies für zwei Verliebte! „
    Ruth holte tief Luft.
    „Das ist es. Kennst du die Insel?“
    Ob ich die Insel kannte? Erneut überfiel mich Mutlosigkeit. Die Spur, auf der ich mich befand, verwehte vor meinen Augen.
    „Nein“, sagte ich. „Er wollte sie mir nicht verraten. Aber du erinnerst dich an die Fotos.“
    „Ja.“ Ruth nickte. „Sie hätten uns vielleicht weiterhelfen können. Schade.“
    Die Fotos. Wenn ich sie ihm doch nur nicht zurückgegeben hätte! Hatte ich das überhaupt? Sie waren auf dem Tisch liegengeblieben, und ich hatte sie in meiner Brusttasche verwahrt. Und dort waren sie in Vergessenheit geraten.
    „Ruth“, sagte ich, „ich habe die Fotos!“
    Jedoch: nachdem ich die Fotos auf dem Tisch ausgebreitet hatte, mußte ich vor mir selbst eingestehen, daß mit ihnen nichts anzufangen war. Fels, Wasser, Vegetation: mehr war auf ihnen von der Insel nicht zu sehen. Kein markanter Anhaltspunkt, keine charakteristische Landmarke - nichts dergleichen.
    „Du hast also keine Ahnung, Mark?“
    „Nicht die geringste.“ Ich schob Ruth die Fotos zu. „Ich kann nicht Tausende von Inseln abklappern.“
    Ruth runzelte die Stirn.
    „Die Public-Relations-Abteilung der VEGA stand einmal vor einem ganz ähnlichen Problem, Mark.
    „Und wie wurde dieses Problem gelöst?“
    „Wir wandten uns damals mit unserem Foto zunächst an das Geographische Institut. Wir gingen einfach davon aus, daß jedes Gewässer, jede Felsformation, jeder pflanzliche Bewuchs über gewisse Eigenschaften verfügen müssen, die nur für einen bestimmten Ort zutreffen.“ „Und was briet dabei heraus?“
    „Nichts. Das Geographische Institut vermochte uns nicht zu helfen. Aber es lieferte uns einen Hinweis.“
    „Worauf?“
    „Auf unseren hauseigenen Research-Computer.“
    Der Research-Computer der VEGA war im Anschluß an das Kolibri -Projekt entwickelt worden: ursprünglich für die Ortung von verschollenen Flugkörpern auf fremden Himmelskörpern - anhand minimalster Merkmale. Die ersten Tests hatten auf der Erde stattgefunden.
    „Ruth! „ sagte ich. „Komm endlich damit heraus, was du sagen willst! Hat der RC euer Foto identifiziert?“
    Ruth lächelte.
    „Er hat.“
    Ich sprang auf.
    „Wohin?“ fragte Ruth.
    „Wohin wohl?“ fragte ich zurück. „Ich werde dem RC ein paar Fragen stellen.“
    Ruth schüttelte den Kopf.
    „Besser, ich tue das, Mark. Auf dich dürfte das Department A ein Auge haben - ich hingegen muß jetzt ohnehin zum Dienst. Außerdem
    - wenn ich da wieder einmal mit einem Foto ankomme, fällt das weniger auf. Wir von den Public-Relations genießen gewissermaßen Narrenfreiheit.“
    Ich sah ein, daß sie recht hatte. Unauffälligkeit war geboten. Das Department A hielt mich sicherlich unter Bewachung: in der Erwartung, daß Captain Romen und Ko Ai sich früher oder später mit mir in Verbindung setzen würden. Das bedeutete auch, daß ich, wohin immer ich mich auch wandte, einen getarnten Wespenschwarm von Verfolgern hinter mir herziehen würde. Der Apparat ließ sich das Rechthaben etwas kosten - und das nur, um einem mehr als fragwürdigen Paragraphen Genüge zu tun.
    Daneben gab es auch noch den politischen Aspekt. Die sich anbahnende Freundschaft mit den VOR erforderte einen Gunstbeweis. Dieser bot den Vorteil, daß er der EAAU nicht wehtat: eine asiatische Unperson war davon betroffen. Die Gefälligkeit war folglich leicht erbracht.
    „Also gut.“ Ich willigte ein. „Aber bis zum Abend kann ich nicht warten.“
    „Ich komme, sobald ich etwas weiß, Mark.“
    Ruth verließ das Haus. Ich trat ans Fenster. Nach einer Weile tauchte ihr flinker Leopard am Himmel auf; sein Landescheinwerfer blinzelte mir einen Gruß zu.
    Für mich begann das qualvolle Warten.
    Knappe zwei Stunden mochten vergangen sein, als Ruth O’Hara wieder eintraf. Ihr zufriedener Gesichtsausdruck verriet, daß sie Erfolg gehabt hatte.
    „Nun?“ fragte ich.
    Sie knallte das Fotobündel auf den Tisch.
    „Die Identifizierung ist nicht einwandfrei, Mark. Der RC war sich seiner Sache nicht sicher. Immerhin hat er die Namen von sieben Inseln ausgespuckt, die in Frage kämen. Hier ist die Liste. Und hier ein geographisches

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