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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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auch jetzt nicht, wo er ist. Ich habe gehofft, Sie wären vielleicht im Bilde.“
    „Ich?“
    „Er könnte sich mit Ihnen abgesprochen haben.“
    Ich schüttelte den Kopf. Die Stimme gehorchte mir nicht mehr. Sie war wie gelähmt von plötzlicher Angst.
    „Der Verdacht liegt nahe“, sagte der Stationsarzt, „daß er die Klinik auf eigene Faust verlassen hat. Ein Umstand, der diesen Verdacht bekräftigt: einer unserer Helikopter wurde mir vor zehn Minuten als gestohlen gemeldet.“
    Ich riß mich zusammen.
    „Und deshalb meinen Sie jetzt, Mark hätte…“ Der Arzt nickte.
    „Wir sind davon überzeugt. Im übrigen: es geht uns nicht um den Helikopter. Dieser wird früher oder später irgendwo gefunden werden. Es geht um den Patienten selbst, um Ihren Mann. Sein Zustand in den letzten Stunden war… nun, nicht gerade der allerbeste. Er litt unter starken Schmerzen und Depressionen.“
    „Ich verstehe“, murmelte ich.
    „Und dann“, fuhr der Arzt fort, „auch noch diese Übertragung mit Ihrem fatalen Ausgang. Commander Monnier war, falls ich richtig informiert bin, ein guter Freund Ihres Mannes… Schrecklich!
    Um mich drehte sich das Zimmer.
    „Doktor“, fragte ich, „deuten Sie an, Mark… hätte sich etwas angetan?“
    Der Arzt sah mich nicht an.
    „Wir können das nicht völlig ausschließen. Und wenn er das nicht bereits getan hat, dann besteht immer noch die Gefahr, daß er es zu späterer Stunde tut… mit fortschreitender Depression. Sie müssen uns helfen.“
    Es ging um Mark. Der Gedanke half mir, mich wieder zu fangen.
    „Was soll ich tun, Doktor?“
    Finden Sie ihn!“ sagte der Stationsarzt. „Und bringen Sie ihn dazu, in die Klinik zurückzukehren.“
    Ich ging durch eine leere Wohnung. Noch vor der Schwelle hatte ich fest damit gerechnet, Mark zu Hause vorzufinden. Er war nicht da; und nichts deutete darauf hin, daß er sich in der Wohnung aufgehalten hatte.
    Ich stand vor dem Fenster, starrte auf das Lichtermeer der nächtlichen Stadt - und spürte, wie ich Stück um Stück dahinstarb. Die Verzweiflung zehrte mich aus.
    Wo war Mark?
    Ich kehrte auf das Flugdeck zurück, bestieg den wartenden werkseigenen Helikopter und ließ mich zur VEGA fliegen.
    Am Empfang erhielt ich eine verneinende Auskunft. Dennoch begab ich mich in Marks Büro.
    Hatte ich wirklich erwartet, ihn hinter seinem Schreibtisch vorzufinden?
    Der Schreibtisch war säuberlich aufgeräumt. Das Büro war leer.
    Ich wußte nicht mehr weiter. Ich setzte mich auf Marks Platz, stützte die Ellbogen auf, legte den schweren, müden Kopf in die Handflächen und versank in Resignation.
    Mark, dachte ich, wo bist du? Gib Antwort, Mark!
    Mein Blick ruhte auf einem Foto der Medusa. Es war von einem anderen Schiff aus aufgenommen und zeigte die Medusa vor dem Hintergrund des fast bildfüllenden Saturn.
    Marks letzte große Expedition… bevor ihn die Ereignisse am Kilimandscharo aus dem geliebten Reich der Sterne rissen und in die Schlacht um die Erde zwangen.
    Ein ebensolches Foto hing bei uns daheim. Ich entsann mich, wie Mark, als er es mir zum ersten Mal zeigte, gesagt hatte: „Ich habe es nie verstanden, wie manche Leute es fertigbringen, ihre Probleme hinter einem Schreibtisch zu lösen. Für mich gibt es nur einen Platz, an dem ich schöpferisch zu denken imstande bin… “
    Ich verließ das Büro, bestellte einen Transporter und ließ mich hinausfahren zu den Rampen.
    Die Schleuse der Medusa stand offen. Ich betrat das Schiff und fuhr mit dem Aufzug hinauf zur Brücke.
    Eingehüllt in das matte Licht der Sterne, saß Mark im Cockpit. Als er mich vernahm, wandte er den Kopf.
    „Ruth! Ich wollte dich gerade anrufen.“
    Ich setzte mich zu ihm.
    Er nahm meine Hand und legte sie zwischen die seinen.
    Nach einer Weile fragte er: „Stimmt das mit Iris?“
    „Ja“, sagte ich.
    Der Druck seiner Hände wurde stärker: als wollte er mich festhalten. „Mark“, sagte ich behutsam, „in der Klinik sind sie außer sich vor Sorge. Sie suchen die ganze Stadt nach dir ab.“
    „So“, sagte er. Ich konnte sein Mienenspiel nicht sehen, aber ich vermeinte einen Hauch von Erheiterung im Klang seiner Stimme zu entdecken. „Nun, mögen sie suchen. Ich habe nicht die Absicht, dorthin zurückzukehren.“
    Noch immer glaubte ich, ihm zureden zu müssen.
    „Mark“, sagte ich, „sie haben auswärtige Spezialisten hinzugezogen. Sie werden dich auskurieren.“
    Marks Reaktion brachte mich aus der Fassung. Er lachte auf.
    „Auskurieren -

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