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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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schlichtweg hieß - sollte irgendwann ab 17 Uhr erfolgen.
    Eine öffentliche Übertragung war nicht angesetzt, wohl aber war die VEGA - als mitwirkende Institution - in die Konferenzschaltung mit einbezogen. Bereits am frühen Nachmittag begann sich die Halle, in der sich noch immer die gewaltige Bildwand erhob, zu füllen.
    Mark - obwohl ihm die Ärzte angeraten hatten zu erscheinen - ließ ausrichten, daß er es vorzöge, im Bett zu bleiben.
    Anfangs tat man noch so, als handelte es sich bei der bevorstehenden Übertragung um ein alltägliches Spektakulum, doch mit fortschreitender Uhrzeit begann die Nervosität im Raum spürbare Formen anzunehmen: die Stimmen klangen plötzlich gedämpfter, das Lachen gekünstelter und schriller.
    Als um Punkt 17 Uhr die Bildwand aufleuchtete, war in der mit Tausenden von Menschen gefüllten riesigen Halle kein Laut mehr zu hören. Nur hier und da sah man ein Paar sich bewegender Lippen: stumme Gebete. Die langersehnte Entscheidung stand vor der Tür. Was würden die nächsten Minuten bringen? Nie zuvor hatte ich diese Erde so schmerzlich, so verzweifelt geliebt. Wenn man mich in diesem Augenblick aufgefordert hätte, mich für sie zu opfern, so hätte ich nicht gezögert. Die Menschen opferten sich für Worte, für Ideale. Die Erde war kein Wort. Sie war das Leben selbst. Und kein Opfer, das man ihr brachte, war umsonst. Ohne sie gab es aus dem kalten, strengen Reich der Sterne, der letzten Zuflucht, keine Heimkehr mehr.
    Die Übertragung erfolgte kommentarlos.
    I.
John Harris betritt seinen Arbeitsraum und begibt sich zum Schreibtisch. Er nimmt Platz und rückt das Mikrofon zurecht. Einen Atemzug lang sitzt er unbeweglich da; man spürt, wie er sich innerlich sammelt.
    „VEGA-Metropolis ist klar.“
    II.
Tief im Felsen von Gibraltar ist der zentrale Kommandostand taghell erleuchtet. Der Raum wird beherrscht von einem gewaltigen Pult, das auch die unzähligen Monitoren trägt. Auf diesen leuchten weiße und rote Zahlenkolonnen und optische Signale. Die Pioniere haben bereits ihre Plätze eingenommen. Professor Aksakow, im weißen Kittel, wirkt bleich und nervös.
    „Gibraltar ist ebenfalls klar. Ich übergebe an den Chef der Pioniere. “
    Colonel Friedrich Chemnitzer zeigt den abgespreizten rechten Daumen.
    „Aktion läuft. “
    III.
Im aufgegebenen, menschenleeren Pioniercamp auf afrikanischer Erde begibt sich die Besatzung an Bord des SK Alpha V. Das Schiff leuchtet matt in der gleißenden Sonne. Commander Monnier wartet, bis der Navigator und der Ingenieur in der Schleuse verschwunden sind, dann hebt er grüßend den Arm.
    „Alpha V ist klar. “
    Vor der Schleuse zögert er und sieht sich um - wie einer, der Abschied nimmt.
    IV.
Das Massiv des Kilimandscharo ist in wirbelnde Asche gehüllt. Darüber flattern die gelben und roten Feuerfahnen der Eruption.
    Irgend etwas stimmte nicht mit der Schaltung. Der Berg brauchte nicht erst gefragt zu werden, ob er klar wäre.
    Auf der Bildwand wurde es plötzlich dunkel. Die Unterbrechung währte zwei, drei Sekunden.
    V.
Harris spricht mit dem Monitor auf seinem Schreibtisch. Im Bild befindet sich Monnier.
    „ Wie fühlen Sie sich, Commander?
    VI.
Monnier macht das traditionelle V-Zeichen.
    „Gut genug, um hinterher einen guten Schluck zu vertragen, Sir. “
    Monnier geht an Bord. Hinter ihm schließt sich die Schleuse. Das Schiff steht verlassen in der gleißenden Sonne. Plötzlich wallt unter ihm Staub auf. Das Triebwerk ist angesprungen.
    VII.
Der diensthabende Einweiser überprüft seine Geräte und beugt sich vor.
    „Ihr Start ist freigegeben, Alpha V. Gehen Sie auf Position, und warten Sie dort, bis ich Sie einweise. “
    Aus einem der Lautsprecher klirrt Monniers Stimme: „ Was macht der Ofen ?“
    „Ist gerade mal wieder frisch eingeheizt“, erwidert der Einweiser.
    VIII.
Der ausrangierte Kreuzer hebt ab. Einen Herzschlag lang reitet er auf einem Feuerstrahl, knapp über der Erde, als fiele es ihm schwer, den Bann der Anziehung zu brechen, der ihn dort festhält. Dann - mit wachsender Geschwindigkeit - beginnt er zu steigen.
    Sekunden später ist er nur noch ein winziger flimmernder Punkt.
    IX.
In der Kommandozentrale ist eine Uhr mit mehreren Zeigern angelaufen.
    „Wie ist die Verständigung?“ fragte Colonel Chemnitzer.
    Die Antwort kommt von irgendwoher:
    „Ich höre Sie laut und deutlich. Wie komme ich denn so an?“
    „Laut und deutlich“, bestätigt Chemnitzer. „Wie sind die

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