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Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage

Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage

Titel: Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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verklemmt. Der Verschluß ließ sich nicht öffnen.
    Wo zum Teufel blieb die Feuerwehr?
    Tausend Augenpaare mußten den Absturz beobachtet haben – von Mike Berger im Tower ganz zu schweigen. Halb blind, halb erstickt, suchte ich nach dem Messer. Es war da, wo es zu sein hatte, griffbereit in meiner rechten Oberschenkeltasche.
    Die Klinge sprang auf, und ich säbelte an Ruths Gurt, bis das zähe Material endlich nachgab und Ruth mir auf die Schulter kippte.
    Eine Wand aus Schaum fiel über die Diana her. Die Feuerwehr war endlich zur Stelle. Schwere Brechstangen traten in Aktion und hebelten den Lukendeckel des Einstiegs auf. Ich vernahm Stimmen.
    »Hierher, Commander!«
    Das Schiff lag auf dem Rücken. Mit Ruth auf der Schulter kämpfte ich mich durch die Trümmer, durch Glut, Rauch und ätzende Gase hinaus ins Freie. Rings um die Diana hatten die Schaumkanonen einen feuerfreien Ring gelegt.
    Männer der Brandbrigade in hitzefesten Asbestanzügen fingen mich auf.
    »Sind Sie verletzt, Commander?« 
    Ich konnte nur noch röcheln.
    »Meine Frau …«
    Die Feuerwehrmänner griffen zu und nahmen mir die Last von den Schultern.
    Ein Lautsprecher brüllte.
    »Raus aus dem Schuppen! Raus! Alles sofort raus!«
    Die Männer der Brandbrigade zerrten mich hinaus ins Freie. Zwischen ihren Fäusten krümmte ich mich und rang noch immer nach Luft.
    Vor meinen tränenden, schmerzenden Augen formten sich verschwommene erste Bilder.
    Ruth O'Hara lag auf der Trage, die in die bereitstehende Ambulanz geschoben wurde. Ihre Augen waren geschlossen. Zwischen ihren Lippen steckte das Mundstück eines Beatmungsgerätes, gehalten von der Hand eines Sanitäters.
    Meine Eingeweide verkrampften sich. Es war mir gleich, daß ich selbst davongekommen war. Nur daß Ruth am Leben blieb war wichtig. Ich sah vertraute Gesichter über vertrauten Uniformen – aber ich hatte keinen Blick für sie.
    »Am besten ist, Sie fahren gleich mit, Commander«, hörte ich sagen.
    Jemand quetschte meine zerschundene Hand.
    »Nur damit Sie's wissen, Sir – wir alle sind Zeugen. Sie trifft keine Schuld. Es war dieser verfluchte VOR-Sampan …«
    Ich schüttelte die Hände ab, die mich zum Überleben beglückwünschten, die Arme, die mich noch immer stützten, und zwängte mich hinter der Trage in die Ambulanz. Die Tür fiel zu, und die Ambulanz stob davon.
    Ich saß neben dem Notarzt auf der plastikbezogenen Bank, hielt Ruths Hand und betete.
    Die Ambulanz zickzackte über das Rampengelände und nahm Kurs auf das Haupttor, und für die Dauer eines Atemzuges sah ich auf dem Platz den gelben Sampan stehen, der an allem schuld war. Er war glimpflich davongekommen. Auf den ersten Blick wirkte er unbeschädigt.

2.
    In Metropolis, der Hauptstadt der zur EAAU vereinigten drei Kontinente, gab es die besten Krankenhäuser und die besten Ärzte der Welt. Ein Leben lang hatte ich mit dieser beruhigenden Gewißheit gelebt, und mehr als einmal hatte ich mitangesehen, wie ärztliches Wissen und ärztliche Kunst verstümmelte, verbrannte, halbtote Kameraden wieder in lebensfrohe Menschen verwandelte. Diesmal jedoch, schien mir, war alles anders. 
    Wortkarge Ärzte kamen und gingen, geschäftige Krankenschwestern eilten stumm und mit ausdruckslosen Mienen an mir vorüber. Ich saß mit wieder eingerenkter Schulter auf einer unbequemen Bank gegenüber dem OP, lutschte die Halstabletten, die man mir gegeben hatte, und wartete.
    »Sie sind ein Glückspilz, Commander«, hatte einer der Ärzte zu mir gesagt. »Andere Leute fallen vom Stuhl und brechen sich das Genick – und Sie fallen vom Himmel, und alles, was sie davontragen, ist eine dicke Schulter.«
    Niemand sagte es mir, aber ich wußte es auch so: Ruth hatte weniger Glück gehabt.
    Es war nicht wichtig, daß der Fall klar lag – oder doch nur für die Bürokraten, die über den Unfall zu Gericht sitzen würden. Wichtig war der Umstand, für mich wichtig, daß ich am Steuer gesessen hatte, als es passierte. Vielleicht, wenn ich weniger an den bevorstehenden Urlaub gedacht hätte, vielleicht, wenn ich mich weniger blindlings auf die Freigabe durch den Tower verlassen hätte, vielleicht, wenn ich dem scheinbar leeren seidenblauen Himmel mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätte …
    Eine ältere Krankenschwester tippte mich an.
    »Kommen Sie, Commander. Hier sind Sie uns doch nur im Weg. Im Aufenthaltsraum sind Sie besser aufgehoben. Sobald es etwas Neues gibt, wird man Sie unterrichten.«
    Im Aufenthaltsraum gab es einen großen

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