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Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage

Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage

Titel: Weltraumpartisanen 20: Triton-Passage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Bilanz!« 
    Ich sagte es ihm.
    Er war damit nicht zufrieden.
    »Ich benötige genaue Angaben für die Presse, die mich Tag und Nacht belagert!« sagte er. »Um wen handelt es sich bei der geretteten einen Person?«
     
    Über den Rest der Reise gibt es nichts Nennenswertes zu berichten.
    Am 14. Juni um 11.38 Uhr wurde die Explorator durch Mike Berger im Tower zur Landung auf dem Gelände von VEGA-Metropolis freigegeben.
    Dr. Mildrich gefiel sich in der Rolle des zukünftigen Direktors. Er lehnte an Harris' Schreibtisch und wechselte dann und wann einen bedeutungsvollen Blick mit dem Protokollführer, der, den Registrator auf den Knien, auf einem Stuhl saß.
    Mein Bericht war kurz und bündig gewesen.
    John Harris machte ein ausdrucksloses Gesicht. 
    »Und das ist alles, Commander?«
    »Das ist alles, Sir«, erwiderte ich. 
    Harris hob die buschigen Brauen. »Es gibt da ein paar unklare Punkte, Commander. Ich nehme Bezug auf ein Gerücht, das mir zu Ohren gekommen ist. Angeblich ist Ihrer Landung auf dem Phoebe so etwas vorausgegangen wie eine Meuterei.«
    Ich hielt seinem Blick stand.
    »An Ihrer Stelle würde ich auf Gerüchte nichts geben, Sir. Sie haben jetzt meinen Bericht. Der sollte genügen.« 
    Harris wirkte erleichtert.
    »Mir genügt er, Commander. Einverstanden.« 
    Dr. Mildrich schaltete sich ein.
    »Mir genügt er nicht!« sagte er. »Sie kommen zurück mit einem halbwracken Schiff und mit nichts als diesem Chinesenbalg – und dann haben Sie noch die Stirn zu behaupten, die Expedition habe sich gelohnt! Bereiten Sie sich auf Konsequenzen vor.«
    Mir reichte es. Ich stand auf.
    »Eine Frage …«
    Dr. Mildrich wandte sich mir zu. 
    »Was?«
    Ich stand vor ihm, müde und abgespannt nach der langen und anstrengenden Reise, blickte in sein leeres Gesicht und sprach laut und deutlich, damit man es auch hinter der Tür noch mitbekam. »Was, Herr Staatssekretär, ist Ihrer Meinung nach der angemessene Preis für ein Menschenleben?« 
    Er lief rot an.
    Harris ging zur Tür und stieß sie auf, und dahinter sah man Tschang Li in den Armen ihrer Mutter, umringt von der Reportermeute. Tschang Li erkannte mich und winkte mir fröhlich zu: »Commandel Blandis …«
    Tschang Li in den Armen ihrer Mutter: das war das Bild, das ich immer vor Augen gehabt hatte. Und nun trugen unsichtbare elektronische Wellen dieses Bild hinaus in alle Welt. Und die Welt würde Antwort geben auf die Frage, ob sich die Expedition gelohnt hatte.
     
    Nein, man hatte sich getäuscht: Harris war nicht weg vom Fenster, wie Captain Miller gemeint hatte.
    Dr. Mildrich verkniff den Mund.
    »Wenn mich nicht alles täuscht«, sagte Harris, »dann wird es demnächst im Ministerium ein paar Umbesetzungen geben. Wir werden Sie natürlich sehr vermissen.«
    Dr. Mildrich nahm sein schwarzes Diplomatenköfferchen an sich und verließ mit bleichem Gesicht den Raum. Ich folgte ihm. 
    Harris versuchte mich aufzuhalten. 
    »Wohin, Brandis?« 
    Ich wandte mich flüchtig um. 
    »Ich bin im Urlaub, Sir. Sie vergessen das.«
    Ich fuhr hoch zum Flugdeck, bestieg meinen Moskito und flog heim zu Ruth. Schon von weitem sah ich ihr rotes Haar in der Sonne leuchten. Sie stand wartend auf dem Balkon – und als sie wußte, daß ich es sehen konnte, hob sie zum Willkommensgruß die Hand.

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