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Weltraumpartisanen 24: Astronautensonne

Titel: Weltraumpartisanen 24: Astronautensonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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stellen Sie fest, was da genau los ist. Over!“
    „Aye, aye, Sir. Sonst nichts? Over!“
    Ich sah mich um. Die Kabelschächte waren aufgerissen.
    Lieutenant Xuma war an der Arbeit. Ungeachtet der Kälte hatte er die Jacke ausgezogen und die Hemdsärmel aufgerollt.
    „Richten Sie aus“, antwortete ich, „wir kommen so rasch wir können. Noch eins. Captess Kato möchte einen Leitstrahl für das Dingi setzen.“
    Ich kletterte noch einmal in das Dingi, schaltete die Handsteuerung aus, kehrte auf die Starpeace zurück und griff wieder zum Walkie-Talkie.
    „Sie können das Dingi jetzt haben“, sagte ich. „Frage: Leitstrahl?“
    „Leitstrahl steht, Sir.“
    „Ab die Post!“
    Das unbemannte Dingi legte ab, und ich gesellte mich zu Lieutenant Xuma und ging ihm zur Hand. Der für den Kurzschluß verantwortliche Übeltäter war bereits gefunden: der Verteiler. Die Feuerlöschaktion hatte ihn lahmgelegt. Während wir ihn ausbauten und trockneten, erschienen Stroganow und Levy, um Jennifer Jordan abzuholen. Ich rief ihnen nach, sie sollten sie ohne Verzögerung unter das Sauerstoffzelt legen. Besseres ließ sich im Augenblick nicht für die Kranke tun.
    Axel machte ein Gesicht, das sowohl unglücklich wie aufsässig war. Jennifer Jordan war Herz und Hirn des Unternehmens gewesen. Nun war die Leitung auf einmal in seine Hände übergegangen. Er zwängte sich zu mir durch.
    „Hat sie Ihnen gesagt“, fragte er mit seiner hellen Stimme, die so wenig zu seinem martialischen Aufzug paßte, „was wir vorhaben?“
    Ich blickte nicht auf.
    „Wozu?“ erwiderte ich. „Es hätte mich sowieso nicht interessiert.“
    Axel bekam einen roten Kopf.
    „Es sollte Sie aber interessieren“, sagte er. „Ich weiß zwar nicht, wie Sie heißen, und was Sie sonst treiben - aber die Astronautensonne geht uns alle an. Das müssen Sie doch zugeben - oder? Wir sollten zumindest darüber diskutieren.“
    Ich reichte Lieutenant Xuma die Preßluftflasche.
    „Ich habe nicht die Absicht, junger Mann.“
    Ich wollte Axel abwimmeln, stattdessen hatte ich ihm Wasser auf die Mühle gekippt. Ich hätte daran denken müssen, wie ich in seinem Alter gewesen war: genauso halsstarrig und von der Richtigkeit meiner Ansichten überzeugt. Axel sammelte seine Argumente.
    „Aber genau damit machen Sie sich doch mitschuldig! Bloß nicht hinhören, wenn es mal unbequem wird!“ Die helle Stimme vibrierte vor Entrüstung. „Die Wahrheit ist doch: das ist echt beschissen, was die mit dem Titan machen. Die Arschlöcher von Kosmos-Trust machen den ganzen Himmel kaputt und unsere Erde dazu, und Sie finden das uninteressant! Haben Sie sich mit dem Problem überhaupt schon beschäftigt? Das hat doch Folgen, so eine Versonnung, das schmeißt doch den ganzen kosmischen Fahrplan über den Haufen!“
    Wir begannen mit dem Einbau des Verteilers.
    „Junger Mann“, sagte ich, „Sie stören.“
    Ein sommersprossiges Mädchen mit Bürstenhaarschnitt kam Axel zur Hilfe.
    „Ich meine, das Ganze ist auch ein rechtliches Problem. Ich rede von der Sperrzone. Der Himmel gehört allen. Darauf haben wir uns sogar mit den VORs geeinigt. Es gibt einfach kein Gesetz, das uns verbieten kann, zum Titan zu fliegen.“
    Ich sammelte nicht mehr benötigtes Werkzeug ein.
    „Den Titan, mein Fräulein“, sagte ich, „sollten Sie sich erst einmal aus dem Kopf schlagen. Wir werden eine Weile brauchen, um Ihren maroden Kasten wieder halbwegs verkehrssicher zu machen. Freuen Sie sich lieber auf ein paar schöne Tage in Las Lunas.“
    Der Bürstenkopf warf mir einen feindseligen Blick zu. „UGzRR!“ sagte der Sommersprossenmund. „Man sollte mal einen Blick werfen in Ihren Spendentopf. Kosmos-Trust ist bestimmt nicht kleinlich gewesen.“
    Lieutenant Xuma hatte sich bisher nicht eingemischt. Nun richtete er sich mit einem Ruck auf. Der Zorn ließ sein Gesicht noch schwärzer erscheinen, als es sonst war. „Miss“, sagte er mit gefährlicher Sanftheit, „ich an Ihrer Stelle würde mit Verdächtigungen dieser Art nicht so großzügig um mich schmeißen - oder es legt Sie mal einer gehörig übers Knie.“
    Der Bürstenkopf wich einen halben Meter zurück. „Gewalt ist kein Argument!“
    „Daran hätten Sie mal auf der Venus denken sollen“, warf ich ein. „Dort bestand Ihre ganze Argumentation aus Gewalt.“
    Axel fuchtelte mit den Händen. Jetzt machen Sie aber mal ‘nen Punkt! Geplant war eine friedliche Demonstration. Die Weltwacht lehnt Gewalt strikt ab. Mit den

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