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Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z

Titel: Weltraumpartisanen 25: Planetaktion Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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„Es ist die Mahatma Gandhi. Sie quakt schon auf UKW.“
    Thai Giap, der treue, zuverlässige, unerschütterliche kleine Vietnamese war zur Stelle. Die Welt, in der es solche Freunde gab, konnte so schlecht nicht sein.
    Ich stand auf.
    „Gentlemen, halten Sie sich bereit, um von Bord zu gehen. Die gute alte Hedwig hat ihre Schuldigkeit getan.“
    Auf dem Weg zur Brücke pfiff ich vor mich hin. Das Schlimmste lag hinter uns. Die Puzzlestücke des Plans fügten sich zu neuer Ordnung. An Bord der Mahatma Gandhi erwartete uns die Sicherheit eines schnellen, sturmerprobten Schiffes. Auf Astropolis würde man dann weitersehen. Wie sagte doch das Sprichwort? Kommt Zeit, kommt Rat.
    Ein anderes Sprichwort indessen rät, den Tag nicht vor dem Abend zu loben. Ich betrat die Brücke, und als ich Lieutenant Levys bedeppertes Gesicht sah, war es mit meiner Hochstimmung vorbei.
    Lieutenant Levy, der mir vorausgeeilt war, schob mir das Mikrofon zu. Er sagte:
    „Sie werden verlangt, Sir. Von Commander Giap. Irgendwas läuft schief.“ Ich drückte die Taste. „Giap. Ich bin dran.“
    Thai Giaps Stimme kam klar und deutlich.
    „Brandis, wir können Klartext reden. Jemand hat den Code geknackt. Sie sind hinter mir her. Hauen Sie ab!“
    Ich fuhr herum. Lieutenant O’Brien stand mit bleichem Gesicht vor dem Radar. Er nickte.
    „Zweiter Kontakt, Sir. Soeben eingewandert.“
    Was geschah, lag auf der Hand. Die Mahatma Gandhi brachte einen unliebsamen Besucher mit. Irgendwann, irgendwo hatte er sich an sie angehängt. Und nun holte er auf.
    Ich drückte noch einmal die Taste. „Giap, wer war’s?“
    Die Stimme des kleinen Vietnamesen klang erbittert.
    „Fünf Buchstaben, Brandis. Berta Ullrich Schule.“
    Busch.
    Die Elsa Brandstroem hatte die Absprachen mitgehört.
    Und Busch hatte kombiniert. Es war ihm nicht schwergefallen. Der Umstand, daß Giap und ich auf freundschaftlichem Fuß standen, war allseits bekannt. Die Gelegenheit, mich vom Thron zu stoßen, war günstig. Verrat? Busch sah es anders. Er hielt es mit Gesetz und Ordnung. Die Hedwig war ein vom Gesetz gesuchtes Schiff. Busch benachrichtigte die Strategische Raumflotte. Und die hängte der Mahatma Gandhi einen schnellen Schatten an.
    Der Lautsprecher klötterte. Giap.
    „Brandis, ich drehe ab. Tut mir leid. Ich kann nichts für Sie tun. Viel Glück!“
    Ich ließ die Taste los und schwenkte herum zum Radar. Der eine Kontakt wanderte aus, der andere wurde klarer und hielt auf die Hedwig zu.
    Und die Hedwig war und blieb ein alter Gaul.

16.
    Es war ein verzweifelter Versuch, das Unabwendbare abzuwenden. Die Hedwig hatte sich so dicht an das treibende Meteoritenfeld heranmanövriert, wie sie das tun konnte, ohne in das himmlische Tohuwabohu hineinzugeraten, und nun verharrte sie davor wie der Hase im Grase: mit angelegten Ohren und abgeschaltetem Triebwerk; während der Leichte Kreuzer der Centurion-Klasse wie ein witternder Jagdhund, der die Fährte verloren hat, vor dem Firmament hin- und herzackte und mit seinem Radar den Raum absuchte. Mit etwas Glück auf unserer Seite würde er die Hedwig vor dem chaotischen Hintergrund für ein Stück treibender Urmaterie halten und irgendwann weiterziehen.
    Natürlich hätte der alte Gaul auch die Beine in die Hand nehmen können und rennen - dann wäre die Sache längst entschieden gewesen. Einem Centurion-Kreuzer rannte kein Zossen davon.
    Ich studierte den astralen Dreckhaufen, der uns vorübergehend in seinen Schutz genommen hatte. Da die Hedwig über kein AMS verfügte, ließ sich seine Dichte nur schätzen. Lieutenant Stroganow tippte auf einen RMP-Wert von mindestens 5000. In die Alltagssprache übertragen, hieß das, daß wir es zu tun hatten mit einer Materiemassierung, bei der wenigstens fünftausend Staubpartikelchen auf eine Raum(kubik)meile kamen. Das meiste davon mochte Staub sein, der von einer Galaxis in die andere trieb, ob sich auch Gestein darin verbarg, ließ sich aufgrund eines bloßen Augenscheins nicht sagen. Auf jeden Fall hatte man es zu tun mit einem Dreckhaufen von der Sorte, um die jeder verantwortungsbewußte Kommandant einen weiten Bogen machte. Ab und zu schien ein Hagelschauer über der Hedwig niederzugehen. Das Feld war voller Ausläufer.
    „Sir!“
    Ich führ herum. Lieutenant O’Brien deutete aus dem Fenster.
    Vor den gespreizten Schwingen des Adlers war der CenturionKreuzer zum Stillstand gekommen. Im Widerstreit von Licht und Schatten schien er nur aus seiner Steuerbordseite zu

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