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Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus...

Titel: Weltraumpartisanen 26: Ikarus, Ikarus... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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die Rüstung Diamanten?“ erkundigte er sich. Gumboldts Auskunft war von einmaliger Knappheit.
    „KL“, sagte er.
    Wie immer war Gumboldt bestens informiert. Mit dem Kalten Licht verfügte die Strategische Raumflotte der EAAU über die ausschlaggebende Waffe, mit der sich die zahlenmäßig überlegene Armada der Vereinigten Orientalischen Republiken in Schach halten ließ. Und der Versuch der VOR - nachdem sie mit den legendären Schätzen des Orients jahrzehntelang um sich geworfen hatte - den plötzlichen Mangel an Edelsteinen durch den Einsatz von synthetischen Diamanten auszugleichen, war fehlgeschlagen. Die synthetischen Steine waren für die Initialzündung nicht zu gebrauchen.
    Douglas’ Überlegungen bewegten sich in eben diese Richtung.
    „Mit anderen Worten - damit stünde der Name unseres Kunden schon fest. Drei Buchstaben. Victor Oskar Romeo. VOR.“
    Bubnitsch sah plötzlich aus, als würde ihm übel.
    „Mir gefällt das nicht“, sagte er. „Den VORs ist nicht zu trauen. Warum sollten sie wohl von uns Diamanten kaufen, wenn sie samt uns den ganzen Ikarus kassieren könnten?“
    Gumboldt hielt seine Antwort zurück. Ohne Eile, mit den ruhigen, gemessenen Bewegungen eines Mannes, der weiß, was er will, steckte er sich eine Zigarre zwischen die Zähne. Dann, als diese brannte, wickelte er sie in sein zuversichtlichstes Grinsen ein.
    „Um den Ikarus zu kassieren“, ließ sich Piet Gumboldt vernehmen, „müßte er erst einmal zu finden sein. Der Himmel, Bubnitsch, ist verteufelt groß. Eigentlich solltest du das wissen. Ich kann dir auf Anhieb mehr als ein Dutzend Verlagerungsorte nennen, an denen man vor Verfolgern sicher wäre. Mehr als ein Dutzend Orte, Bubnitsch! Nicht einmal mit dem Radioteleskop spüren sie dich dort auf.“
    In Gumboldts Augen stand auf einmal ein visionäres Feuer.
    „Für die VORs kann’s dann nur noch heißen: Ware gegen Geld.“ Bubnitsch riß sich zusammen. Sein Gesicht nahm wieder Farbe an. Man konnte Gumboldt nicht zuhören, ohne sich anstecken zu lassen. Zugleich brach in Bubnitsch der Fachmann durch.
    „Mal der Reihe nach, Piet!“ sagte er. „Es geht also darum, den Ikarus verschwinden zu lassen.“
    „Zumindest für eine gewisse Zeit.“
    „Wir werden eine Umlaufbahn benötigen“, stellte Bubnitsch fest. „Such dir eine aus!“ sagte Gumboldt. „Wozu bist du unser Navigator?“
    Bubnitsch nickte und stand auf - und damit war der Raub des Planetoiden Ikarus beschlossene Sache.
    „Ich werde ein paar Berechnungen anstellen müssen“, sagte Bubnitsch. „Am besten, ich mache mich gleich an die Arbeit.“

3. Bericht des 1. UGzRR-Vormannes Mark Brandis
    Hätte es das elende Hickhack um die Einführung der SM 1 nicht gegeben, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, meinen Urlaub ausgerechnet in einer lärmenden Fünfzig-Millionen-Stadt wie Metropolis zu verbringen.
    Die laue Frühlingsluft rief alle jene Sehnsüchte wach, die unter den Sternen, wo ich den größten Teil meines Lebens verbrachte - ein Umstand, über den ich nicht klage -, dünn und blaß wurden: das Verlangen nach Ausflügen und Landpartien, nach rauschenden Wäldern und tobenden Wasserfällen. Ein paarmal ließ ich mich von Ruth O’Hara dazu überreden, die Libelle aufzutanken und mit ihr einen Sprung über den Atlantik zu machen zu einem der drei Kontinente, doch keiner dieser Ausflüge dauerte länger als achtundvierzig Stunden.
    Ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Das Schicksal der UGzRR stand auf dem Spiel.
    Unter dem immer stärker werdenden Einfluß des Justitiars und Konsuls Paul Lapierre beratschlagte der Vorstand zur Behebung der chronischen Finanzlücken über organisatorische Veränderungen und einschneidende Sparmaßnahmen, von denen eine in der absurden Vorstellung gipfelte, man könnte das astrale Rettungswesen unter anderem dadurch kostengünstiger gestalten, daß man die bewährten Rettungskreuzer der Henri-Dunant-Klasse - sechs Mann Besatzung -durch die noch in keiner Weise erprobte SM 1  - zwei Mann Besatzung - ersetzte.
    Die SM 1 , an die sich heute kaum noch jemand erinnert, bestand fast ausschließlich aus Maschine. Im Prinzip war das Triebwerk ein auf die Ausmaße eines dreistöckigen Hauses reduzierter Schwerer Brüter, der, wenn man ihn voll aufdrehte, genug Schub erzeugte, um Lichtprozentgeschwindigkeiten zu ermöglichen. Auf den plumpen Koloß aufgesetzt war eine vergleichsweise zierlich und zerbrechlich wirkende Hülle mit einem gewöhnlichen

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