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Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall

Titel: Weltraumpartisanen 27: Pandora-Zwischenfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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„Venus-Erde-Gesellschaft für Astronautik“ entwickelt hatte, war John Harris federführend für die meisten raumtechnischen Errungenschaften und Entwicklungen der Neuzeit.
    „Doch nun zunächst die Erklärung, weshalb wir, als wir uns zu dem Projekt entschlossen, unser Augenmerk auf den Kometen Cunningham richteten. Ich bringe sie auf eine einfache Formel, mit der auch der Laie etwas anfangen kann. Also: Da unsere technischen Mittel noch nicht so weit gediehen sind, um uns mit Schiffen zu versorgen, die geeignet sind, realistisch in dem Ozean von Lichtjahren zu navigieren, in dem die Festkörper der Milchstraße wie verstreute Inseln schwimmen, müssen wir, um ernsthaft über unser Sonnensystem hinaus vorzustoßen, uns zum Zweck der Fortbewegung zwangsläufig bereits vorhandener, natürlicher Elemente bedienen.“
    Bevor Harris die Schlußfolgerung lieferte, legte er eine Pause ein. Mochten die Leute getrost ihren eigenen Kopf gebrauchen! Manchmal war es fast unmöglich zu unterscheiden, wer wen kontrollierte: Diese aufsichtführende Kommission das Projekt - oder das Projekt die Kommission.
    „Mit anderen Worten“, nahm Harris den Faden wieder auf, bevor sich Unruhe störend bemerkbar machen konnte, „wir benutzen den Kometen Cunningham gewissermaßen als unseren astralen Autobus. Ich denke, Sie haben jetzt zumindest einen Eindruck davon.“
    Das Filmbild im Konferenzsaal der VEGA erlosch, aber das betroffene Schweigen hielt an, so daß man das Dröhnen der atlantischen Brandung hören konnte, die jenseits des Rampengeländes an den künstlichen Fundamenten der Fünfzig-MillionenStadt Metropolis rüttelte.
    Bevor Harris weitersprach, ließ er seinen Blick über die ihm zugewandten Gesichter wandern.
    Die Kommission tagte in neuer Zusammensetzung.
    Dr. Mildrich vertrat als Beauftragter für Wissenschaft und Forschung das Parlament. Vor fünf Jahren hatte der Bürokrat mit dem verkniffenen Mund und den unsteten Augen hinter funkelnden Brillengläsern John Harris einen Kampf auf Leben und Tod um die Eigenständigkeit der VEGA geliefert. Damals noch Staatssekretär, war er über seine unmenschliche Haltung in der Han-Wu-Ti-Affäre gestolpert. Mit seiner Beteiligung an der aufsichtführenden Kommission wollte er sich offenbar eine neue politische Zukunft aufbauen.
    Konsul Paul Lapierre, Vorstandsmitglied und Justitiar der Unabhängigen Gesellschaft zur Rettung Raumschiffbrüchiger (UGzRR) war der Sprecher des Astronautenverbandes. Wie er, der noch nie hinter dem Steuerpult eines Schiffes gesessen hatte, es vermocht hatte, sich delegieren zu lassen, blieb Harris ein Rätsel. Was ihm an Fachwissen abging, ersetzte er durch die untadelige Eleganz seiner Erscheinung.
    Und zum ersten Mal war auch die Weltwacht in einer vergleichbaren Institution offiziell vertreten. Mit ihren Aktionen gegen die Verson-nung des Saturnmondes Titan hatte sie sich endgültig Stimmrecht gesichert. Verkörpert wurde die Weltwacht durch ein zierliches, krausköpfiges Persönchen namens Gerlinde Tuborg. Dem Persönchen eigneten ein rascher, heller Verstand, eine gehörige Portion Sachkenntnis und eine unbestechliche eigene Meinung.
    Über die anderen Mitglieder der Kommission, vier ehrenwerte Damen und fünf betagte Herren, gab es nicht viel zu sagen. Sie repräsen-tierten die Öffentlichkeit und blieben den meisten Sitzungen fern. In gewisser Weise wurden sie nun vor vollendete Tatsachen gestellt.
    Auf die eingangs gestellte Frage, wer sich mit dem zugestellten Informationsmaterial vertraut gemacht hätte, war eine einzige Hand in die Höhe gegangen: die des Persönchens.
    Harris hatte genug gesehen. Er blickte auf seine Notizen und fuhr den nächsten Film ab.
    „Wie schon gesagt, wir besitzen keine authentischen Aufnahmen vom Camp Astralid, das mittlerweile auf dem Cunningham -Kometen errichtet worden ist. Dieser Trickfilm freilich enthält alle wissenswerten Informationen. Der Trickfilm zeigte im Zeitraffer die Landung des unbemannten Raumfrachters Kolumbus nach mehr als zweijähriger Reise auf dem Kopf des Kometen.
    Die Illusion des Dabeiseins war perfekt.
    Staub wallte auf, als der Frachter aufsetzte. Ihm entstieg ein Dutzend Arbeitsroboter vom Typ Engineer. Unter ihren Greifern begann aus mitgeführten Bauelementen ein zeltförmiges Gebäude zu wachsen.
    „Der Mittelpunkt des Camps“, erläuterte Harris, „die Retorte. Die Roboter sind nur für die Montage zuständig, alles weitere übernimmt dann der Computer: die genetische

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