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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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…«
    »Roger«, sagte Rembert noch einmal. »Ich melde mich wieder, sobald wir festgestellt haben, was da los ist. Ende.«
    Mildrich! Hudson verzog das Gesicht. Ein Bürokrat, der sich vor Ehrgeiz verzehrte. Als Staatssekretär war er über die Han Wu Ti- Affäre gestolpert, und auch als Parlamentsbeauftragter für Wissenschaft und Forschung hatte er sich beim Pandora-Zwischenfall nicht eben mit Ruhm bekleckert.
    »… wir schalten um, um Dr. Mildrich Gelegenheit zu geben, sich zu seiner Ernennung zu äußern.«
    Rembert lenkte mit einer Handbewegung Hudsons Aufmerksamkeit auf sich.
    »Krawall auf dem Antoine-Ibaka-Platz, Doktor. Die haben doch tatsächlich das Feuer eröffnet. Angeblich liegen da noch Verwundete ‘rum.«
    Hudson seufzte.
    »Kümmern wir uns drum!«
    Der Helikopter übersprang das Trignum, das hochaufragende Wahrzeichen der Drei Vereinigten Kontinente. In Wirklichkeit war die Vereinigung praktisch auseinandergebrochen, und das Trignum beschwor allenfalls eine wehmütige Erinnerung an die große Vergangenheit der EAAU herauf. Und ausgerechnet dieser blasse Karrieremacher mit dem verkniffenen Mund sollte sie wiederherstellen?
    Dunkle Häuserblocks, dunkle Straßen, hier und da das Scheinwerferlicht eines Fahrzeugs …
    Banda wuchtete die schwere Umhängetasche zu sich auf die Knie und überprüfte das Verbandszeug.
    »Wir haben bald auch kein Blutplasma«, sagte er, »wenn nicht von irgendwoher Nachschub kommt.«
    Hudson hob die Schultern. Nachschub woher? Metropolis war eine vergessene Insel. Die Kontinente kämpften um ihr eigenes Überleben.
    Im Radio ließ sich die näselnde Stimme des neuernannten Kommissars für das Ernährungswesen vernehmen:
    »… habe ich außerordentliche Vollmachten gefordert und erhalten. Vornehmlichste Maßnahme muß sein die Wiederherstellung einer geregelten Verwaltung. Als erste konkrete Maßnahme habe ich daher die Schaffung von Verpflegungsdepots in allen Kreisen der EAAU anbefohlen, die unter militärische Bewachung zu stellen sind …«
    Dr. Mildrich bemühte sich, seiner Stimme jenen markigen Klang zu verleihen, die man vom zweitwichtigsten Mann im Staat erwarten durfte. Nur noch der Präsident stand über ihm.
    Banda räusperte sich.
    »Vielleicht schafft er’s«, bemerkte er.
    Es hörte sich an wie ein Stoßgebet. Banda setzte seine Hoffnung auf Dr. Mildrich, weil es sonst nichts zu hoffen gab.
    Der Helikopter stieß hinab auf den Platz, der den Namen eines VEGA-Lieutenants trug, welcher mit dem Opfer seines Lebens einen entscheidenden Schlag gegen die Reinigende Flamme geführt hatte, die unter der Herrschaft des Generals Smith in den Jahren 2069-2071 zum brutalen Scheiterhaufen geschürt worden war. Antoine Ibaka, fiel es Hudson plötzlich ein, war der Bordingenieur jenes Commanders gewesen, dessen Frau er soeben noch gesprochen hatte.
    Hudson preßte seine Stirn gegen die Scheibe, um besser zu sehen.
    Der umgestürzte Brottransporter lag immer noch da, aber die Gendarmen waren Herr der Lage. Der Platz war geräumt.
    Erst auf den zweiten Blick erkannte Hudson, daß auch die Opfer der Schlacht zurückgeblieben waren.
    »Großer Gott!« sagte Banda mit gepreßter Stimme. »Das ist schlimmer, als ich befürchtet habe.«
    Der Helikopter stand rüttelnd über dem Platz und setzte erst auf, nachdem ihn ein Gendarmerieoffizier eingewiesen hatte.
    Rembert schaltete das Triebwerk ab. Das Fauchen verstummte.
    Dr. Mildrichs Stimme klang plötzlich laut und klar:
    »… an die Gouverneure habe ich betont, daß ich die Versorgung der Hauptstadt erforderlichenfalls auch mit Gewalt sicherstellen werde …«
    Hudson drückte den Schlag auf und sprang hinaus. Banda warf ihm die Umhängetasche zu und sprang hinterher. Rembert folgte.
    Es gab nicht mehr viel zu helfen. Die Waffen der Gendarmen hatten tödliche Wunden geschlagen. Hudson schüttelte den Kopf.
    »Doktor!«
    Banda und Rembert beugten sich über einen jungen Mann, neben dem ein mißtrauisch blickender Gendarm mit entsicherter Waffe stand.
    Hudson kniete nieder und schob dem jungen Mann eine Hand unters verschmorte Hemd. Der Herzschlag war unregelmäßig und schwach, aber er war zu spüren. Und das bedeutete, daß der arme Teufel noch eine Chance hatte: vorausgesetzt, man schaffte ihn sofort in die Klinik.
    Banda und der Pilot rannten zum Helikopter, um die Trage zu holen.
    Hudson rollte den jungen Mann auf den Rücken. Der junge Mann stöhnte. Seine blutverschmierten Hände kamen zum Vorschein. Sie umklammerten

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