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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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aus.
    Banda stolperte schlaftrunken durch die Dunkelheit des späten Vormittags, die sich von der der vorhergehenden Nacht lediglich durch einen grauen Schimmer unterschied.
    In seiner Kindheit hatte Banda oft den Geschichten aus der Bibel gelauscht. Plötzlich mußte er daran denken: an die Sonne, die sich verfinsterte. Was das wirklich bedeutete, begriff er erst jetzt.
    Begonnen hatte die Finsternis bald nach der Sprengung des Planetoiden Ikarus. Die im Mai drohende Katastrophe war in letzter Minute abgewendet worden. Aber um welchen Preis! Ein kilometerdicker Staubgürtel hatte sich um die Erde gelegt, so daß Tag und Nacht die Lichter brennen mußten.
    Die überlasteten Leitungen revoltierten. Immer häufiger kam es zu Stromausfällen. Der Zusammenbruch des gesamten Netzes kündigte sich an. Und ohne Strom war das Georgius-Hospital, das größte Krankenhaus in Metropolis, nur eine tote Hülle.
    Das Visiofon war hartnäckig. Banda erreichte es, drückte die Taste und meldete sich.
    »Flugrettung Dr. Hudson.«
    Es war der 17. Alarm, seitdem das Hudson-Team um acht Uhr früh die Schicht übernommen hatte. Ein paar Unfälle infolge der Dunkelheit, ein Herzinfarkt. Alles andere ließ sich auf einen Generalnenner bringen.
    Und das war erst der Anfang.
    Die Große Katastrophe hatte ihren Schatten über den ganzen Planeten geworfen, aber die 50-Millionenstadt Metropolis war besonders hart betroffen.
    Banda seufzte, während er der Frauenstimme lauschte. Gut, sie würden kommen. Das war ihre Pflicht. Aber helfen? Sie hielten sich vor Schwäche ja selbst kaum auf den Beinen. Die Rationen waren von Tag zu Tag geringer geworden. Banda knipste sein Feuerzeug an und notierte die Adresse.
    Gleichfalls mit Hilfe des Feuerzeuges suchte er sich den Weg in den benachbarten Ruheraum, in dem Dr. Frank Hudson, ein rotblonder Kalifornier, auf einem Feldbett lag.
    »Doktor!«
    Hudson war sofort wach.
    »Einsatz?«
    »Exzelsior-Turm, 85. Stock, Apartment 8224. Dort soll eine Frau ohnmächtig in der Wohnung liegen.«
    Hudson war schon auf den Beinen.
    »Und wer rief an?«
    »Eine Kollegin.« Banda knipste noch einmal das Feuerzeug an und warf einen Blick auf den Zettel in seiner Hand. »Der Name der Anruferin ist Ruth O’Hara.«
    »Ich kenne sie.« Hudson zog sich die Jacke an.
    »Haben wir kein Licht?«
    »Blackout, Doktor.«
    Hudson fluchte. Kein Strom – das bedeutete, daß auch die Aufzüge stillstanden. Verdammte Technik. Und bis hoch zum Flugdeck waren es noch dreizehn Stockwerke. Dreizehn Treppen Schwerarbeit. Früher hätte ihm das nichts ausgemacht, er war durchtrainiert gewesen: Jogging und Tennis. Aber damals war er auch satt gewesen.
    »Weiß der Pilot Bescheid?«
    »Der ist gleich oben geblieben, in der Maschine.«
    »Hätten wir auch tun sollen. Kommen Sie, Banda!«
    Im Treppenhaus brannte eine Notbeleuchtung. Hudson und sein schwarzhäutiger Assistent machten sich an den Aufstieg. Eine Treppe war genug, um sie zum Taumeln zu bringen. Hudson griff nach dem Handläufer. Stufe um Stufe zog und stemmte er sich dem Flugdeck entgegen.
    Seine Gedanken verwirrten sich. Er fühlte sich zurückkatapultiert in das Jahr 2084, als er Seite an Seite mit dem Mann dieser Ruth O’Hara gegen den Vargo-Faktor angekämpft hatte, der sie nicht freigeben wollte. Mit letzter Kraft hatten sie den Ausbruch aus dem kosmischen Verlies erzwungen.
    Mit letzter Kraft folgte Hudson seinem Assistenten hinauf auf das Flugdeck, auf dem die Mistral abgestellt war, der große Helikopter mit dem Roten Kreuz, das selbst in diesem grauen Zwielicht noch zu erkennen war.
    Rolf Rembert, der Pilot, döste im Cockpit.
    Hudson rüttelte ihn wach.
    »Auf geht’s!«
    Rembert setzte sich aufrecht.
    »Wohin?«
    »Exzelsior-Turm.«
    »Wird ‘ne Menge Sprit kosten.«
    Hudson schwieg. Rembert hatte recht. Auch der Treibstoff, mit dem man früher nie hatte zu geizen brauchen, drohte zu versiegen. Die Industrien, die ihn produzierten, befanden sich auf den Kontinenten, und dort wurde er für eigene Bedürfnisse zurückgehalten. Nicht anders als die Nahrung. Die Drei Vereinigten Kontinente ließen ihre Hauptstadt am ausgestreckten Arm verrecken. Vielleicht nicht einmal in böser Absicht.
    Die Mistral zog mit aufgeblendetem Scheinwerfer über die Stadt dahin, die unter einem gewitterdunklen Himmel zu einer grauen, konturlosen Riesenqualle zerrann. Die flimmernden Straßenbeleuchtungen und bunten Lichtreklamen gehörten einer kaum noch glaubhaften Vergangenheit an.
    Hudson

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