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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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gebunden. In Las Lunas war Pietro Anastasias Wort Gesetz.
    »Sie versuchen’s immer wieder. Einverstanden, Sir, daß ich mal drauf zuhalte?«
    »Sobald er abgedreht hat, Captain. Wir werden das Dingi brauchen. Lassen Sie es klarmachen.«
    Ein paarmal noch mochte es angehen, daß wir den rettenden Engel spielten, aber schon bald würden wir nichts mehr abgeben können.
    Das Knistern auf der Uranus-Schaltung wurde schwächer. Die ruhige Stimme des Gouverneurs ließ sich vernehmen.
    »Commander Brandis?«
    Ich drückte die Taste.
    »Auf Empfang, Exzellenz. Was kann ich für Sie tun?«
    Hastings Stimme kämpfte sich gebieterisch durch neuaufkommendes Rauschen.
    »Ich habe soeben ein LT an die Raumnotwache Las Lunas diktiert. Es gibt Dinge, die man besser nicht ausspricht. Verstehen Sie diesen Anruf als zusätzliche Bekräftigung meiner Botschaft.«
    Ich sah auf die Uhr.
    »In einer guten Stunde werde ich das LT in Händen halten, Exzellenz.«
    Hastings war noch nicht zufriedengestellt.
    »Noch eins, Commander. Wie stark ist Ihre Flotte gegenwärtig?«
    »Sechs Schiffe, Exzellenz.« Ich berichtigte. »Sieben Schiffe, Exzellenz. Die Fridtjof Nansen ist dazugekommen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte der Gouverneur des Uranus. »Ich erwarte Ihre Entscheidung noch heute, Commander.«
    Ich ließ die Taste los. Das Gespräch war beendet.
    Captain Mboya, damit beschäftigt, das VKS abzuschalten, um das bevorstehende Manöver von Hand zu fliegen, wiegte den Kopf.
    »Keine Ahnung, was Hastings von Ihnen will, Sir?«
    »Keine, Captain.«
    Ich überlegte. Hastings hatte es vermieden, das Problem beim Namen zu nennen – wohl, weil er befürchten mußte, daß unbefugte Ohren das Gespräch mithörten.
    »Auf jeden Fall«, schlußfolgerte ich, »wird das kaum etwas sein, was uns Freude macht.«
    Captain Mboyas schwarzer Daumen deutete nach Steuerbord.
    »Da ist er, Sir. Sie haben ihn tatsächlich zum Teufel gejagt.«
    Der museumsreife Raumewer hatte von Las Lunas abgedreht und Kurs genommen auf die Venus. Es war ein Akt der Verzweiflung. Man sah es auf den ersten Blick, daß er es nicht schaffen würde. Dafür war er nicht gebaut. Wahrscheinlich hatte er in seinen rüstigen Jahren Dienst getan als Satellitenleger, dabei vielleicht auch mal einen Abstecher zum Mond unternommen, aber das war lange her.
    Ich rief das FK, und als Lieutenant Levy sich meldete, ordnete ich an: »Reden Sie mit ihm. Machen Sie ihm klar, daß wir ihm nichts Böses wollen. Sobald er beidreht, schicken wir ihm das Dingi mit ein paar Proviantkisten rüber.«
    Im Dingi fuhr ich selbst mit hinüber. Der Ewer kam, wie zu erwarten war, aus Metropolis. Auf engstem Raum drängten sich über achtzig Menschen. Was sie berichteten, übertraf meine schlimmsten Befürchtungen. Ich ließ die Proviantkisten an Bord schaffen und gab den Leuten den Rat, zur Erde zurückzukehren.
    »Und wohin auf der Erde?« Eine junge Mutter klammerte sich an meinen Ärmel. »Sagen Sie uns, wohin wir uns wenden sollen!«
    Der Ewerpilot drängte sich zu uns durch.
    »Wir haben’s schon überall probiert. Amerika, Afrika, Europa – überall ist es das gleiche. Man will uns nicht haben.« Er machte eine müde Bewegung mit den Schultern. »Fast kann ich’s ja verstehen. Die haben ja alle selber kaum noch etwas.«
    Was sollte ich tun, was durfte ich ernsthaft raten? Auf Pietro Anastasias Diktat hatte ich keinen Einfluß. Schon einmal, als die unselige Planetaktion Z zu einem Massenexodus der Zigeuner geführt hatte, war der UGzRR von ihm unmißverständlich klargemacht worden, daß das an sie verpachtete Territorium nicht zu einem Auffanglager werden durfte. Mir waren die Hände gebunden. Meine ganze Hilfeleistung mußte sich auf ein paar Mahlzeiten beschränken. Und darauf, daß ich den Leuten die ungeschminkte Wahrheit sagte.
    »Schlagen Sie sich die Venus aus dem Sinn. Dort wird es nicht anders sein als hier. Falls Sie überhaupt so weit kommen.«
    Die Henri Dunant blieb dann noch auf Position, bis der Ewer Fahrt aufgenommen hatte. Nach ein paar Schlenkern ging er auf Erdkurs.
    Captain Mboya, der im Cockpit neben mir stand und das Manöver beobachtete, sagte kein Wort. Aber die Tränen rannen ihm über das schwarze Gesicht.
     
    Unmittelbar nach der Landung zwängte ich mich in die Kombination und stapfte durch den lunaren Staub – vorüber am Fahnenmast, an dem kraft eines auf dreißig Jahre geschlossenen Pachtvertrages die weiße Flagge mit dem roten Johanniterkreuz im gelben Sonnenball wehte

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