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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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überflüssig gewesen wie das Verpackungsmaterial: drei Esser zu viel.
    Commander Buschs Aufgabe war es gewesen, das zu verhindern: daß ein Schiff aus dem Geleit ausscherte.
    Ich fuhr das Bikolar ein.
    »Zurück zum Konvoi, Captain!«
    Wir waren zu spät gekommen. Und wir durften von Glück reden, daß das Wolfsrudel klein war und überdies schlecht geführt. Statt sich zu fragen, was es für eine Bewandtnis mit diesem einen versprengten Frachter hatte, war es in seiner Gier sofort über die leichte Beute hergefallen.

9.
18.12.
    Der Energiesturm fiel ohne Ankündigung, dafür jedoch mit furchteinflößender Wildheit über den Konvoi her. Aus Rücksicht auf die nur schwach isolierten Frachter ordnete ich eine Kursänderung an, die uns tiefer in den Lima-Sektor hineinführte, als ich ursprünglich beabsichtigt hatte. Die Venus kam uns ungemütlich nahe.
    Wie es dort nach der Unabhängigkeitserklärung aussah, entzog sich meiner Kenntnis. Auch in Sir Olegs Machtbereich war die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung abhängig von gefüllten Vorratskammern. Früher oder später mußte auch auf der Venus der Hunger einkehren. Die dortige landwirtschaftliche Produktion war angewiesen auf allerlei Stickstofferzeugnisse, wie sie sich nur unter den atmosphärischen Bedingungen der Erde herstellen ließen.
    Der Umstand, daß wir es immer häufiger mit Zusätzlicher Gravitation – wenn auch in schwacher Form – zu tun bekamen, und nun die Vehemenz dieses Energiesturmes waren warnende Vorboten.
    Die Goldonische Sperre baute sich auf.
    Immer wieder hatte ich den Konvoi zur Eile angetrieben, um das kritische Raumgebiet möglichst rasch hinter mich zu bringen, doch die Frachter litten an Plattfüßen und Rheuma, an Hühneraugen und Verdauungsstörungen.
    Als INTERPLANAR XII in Sicht kam, die dienstjüngste Plattform des inneren Ringes, wies ich Captain Mboya an, auf Lichtspruchdistanz heranzugehen. Aus der Tatsache, daß die Raumstation von einem aus achtzehn Schiffen bestehenden Konvoi passiert wurde, ließ sich ohnehin kein Geheimnis machen.
    Lieutenant Stroganow morste unser Erkennungszeichen.
    Von der Plattform kam keine Antwort.
    Wir gingen noch näher heran. INTERPLANAR XII war verlassen: eine ebenso intakte als auch menschenleere Stahlhülle in der öden Weite des Raumes.
    Die Station sah nicht aus, als wäre sie geplündert worden. Wahrscheinlich hatte man sie geräumt, als keine Versorgungsschiffe mehr eintrafen.
    INTERPLANAR XII war noch nicht lange außer Sicht, als eintrat, was ich von Anfang an befürchtet hatte. Mit einem heiseren Huster der Tower-Schiff-Frequenz wurde der Lautsprecher lebendig.
    »Metropolis-Konvoi – Venus!«
    Sie forderten uns auf, sofort Kurs auf die Venus zu nehmen. Mehr oder minder war es ein Schuß ins Blaue. Sie hatten sich ausgerechnet, daß wir früher oder später den Lima-Sektor berühren mußten, und nun versuchten sie es auf diese Weise. Wären sie über unsere Position unterrichtet gewesen, hätten sie uns ein Geschwader flinker Taurus -Zerstörer in den Nacken gesetzt, um uns zur Landung zu zwingen.
    Der Umstand selbst, daß man auf der Venus von der Existenz des Konvois wußte, war alarmierend genug. Venus-Tower fuhr fort, seine Aufforderung zu wiederholen: im Drei-Minuten-Takt.
    Ich schaltete die Frequenz ab.
    Captain Mboya wiegte den Kopf.
    »Sie werden sich damit nicht zufrieden geben, Sir.«
    »Damit rechne ich.«
    Ich rief das Kartenhaus. Lieutenant Stroganow war im Bilde. Er schlug als Ausweichkurs die Finlay-Straße vor, die von den meisten Schiffern gemieden wurde, weil der Komet Finlay, der dieser gekrümmten Geraden den Namen gegeben hatte, darauf stets einigen Schutt abzuladen pflegte.
    Unser Scheinwerfer gab das Signal zur Kursänderung: Achtung! Achtung! Achtung!
    Und der Konvoi schwenkte ab, um sich am Rande des Energiesturmes aus dem ungastlichen Lima-Sektor zu schleichen.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Reise unter einem guten Stern gestanden. Nur ein einziges Schiff war verlorengegangen – und selbst das wäre vermeidbar gewesen. Ungeschoren hatten wir mehr als drei Viertel der Strecke hinter uns gebracht. Durfte man daraus den Schluß ziehen, daß wir aus dem Gröbsten heraus waren?
    Ein Gefühl sagte mir, daß das dicke Ende noch ausstand.
    Auf der militärischen Schiff-Schiff-Frequenz herrschte Betrieb. Unsere Ahnung hatte nicht getrogen: Sir Oleg gab sich mit halben Maßnahmen nicht zufrieden. Mindestens ein Dutzend Taurus -Zerstörer war damit

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