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Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi

Titel: Weltraumpartisanen 28: Metropolis-Konvoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Strom.
    Die Wölfe sollten es nicht zu leicht haben, uns aufzuspüren. Mein Verbündeter war der Raum – und noch konnte ich diesen Vorteil nutzen.
    Aber irgendwann würde ich nicht umhin können, den Lima-Sektor zu passieren.
    Wenn die Schlußfolgerung zutraf, die ich aus den mir vorliegenden Berichten zog, würde alsbald schon die Goldonische Sperre mir den Kurs diktieren.
    Im TCT, dem Technischen Überwachungsstand, war ich mit Lieutenant Xuma, dem Chief, damit beschäftigt, den erhöhten Treibstoffverbrauch zu ermitteln, den die Zickzackerei unter den Sternen zur Folge hatte, als ich auf die Brücke gebeten wurde.
    Captain Mboya stand in der verglasten Nock an Backbord. Als ich mich zu ihm gesellte, deutete er stumm hinaus.
    Die Florence Nightingale hatte den Abstand zu uns verringert, und ihr Scheinwerfer morste das Hört hört! –Signal.
    »Haben Sie eine Ahnung, was da los ist, Captain?«
    »Nicht die leiseste, Sir.«
    Ich enterte hoch ins FK. Der Sibiriak saß schon hinter dem Morsepult.
    Er bemerkte mich und sagte: »Die Florence Nightingale , Sir, bestätigt sich nur als Übermittler. Die Botschaft kommt von der Elsa Brandstroem .«
    Das war der Nachteil der Funkstille: eine umständliche Signalkette. Busch mit seiner Elsa Brandstroem lag so weit zurück, daß er mich auf dem direkten Wege nicht erreichen konnte. Wahrscheinlich hatte er seine Meldung zunächst an die Albert Schweitzer geblinzelt, und Harding hatte sie dann weitergemorst an die Florence Nightingale. Und nun setzte Captain Romen sie an die Adresse ab, für die sie eigentlich bestimmt war.
    »Und?«
    »Augenblick, Sir. Die Meldung selbst steht noch aus.«
    Der Signalscheinwerfer der Florence Nightingale war verstummt gewesen. Nun meldete er sich wieder zu Wort.
    »EB an Konvoiführer.« Lieutenant Stroganow las mit, ohne zu stocken. »Vermisse Frachter Titania . Frage: Soll ich Suche danach aufnehmen?«
    Es war passiert. Es kam nicht so sehr darauf an, weshalb die Titania aus dem Geleit ausgeschert war, ob infolge eines Maschinenschadens oder mit der Absicht, sich zu verkrümeln. Falls sich der Frachter nicht mehr beim Konvoi befand, bedeutete das, daß die Mahatma Gandhi oder die Elsa Brandstroem geschlafen hatte.
    Ich vergegenwärtigte mir die Schiffsfolge. Die Titania war eines der Schlußlichter an Backbord gewesen. Falls sie das Tempo nicht halten konnte, mußten die beiden Rettungskreuzer, die die Flanke sicherten, das nicht unbedingt bemerkt haben. Darauf zu achten war Sache der Nachhut. Giap als Sündenbock schied aus. Seine Mahatma Gandhi stand steuerbord achteraus.
    Stroganow wiegte den Kopf.
    »Üble Sache, Sir.«
    Die Zeit war kostbar. Ich mußte mich entscheiden. Damit, daß die Titania den Anschluß wiederherstellte, war nicht zu rechnen. Und Commander Busch hatte soeben bewiesen, wieviel Verlaß auf ihn war.
    Was tun? Die Titania sich selbst überlassen, darauf bauend, daß sie zum Uranus zurückkehrte? Man sollte sich nichts vormachen. Der müde Zossen würde nicht einmal halb so weit kommen.
    »Lichtspruch zur Übermittlung an Elsa Brandstroem: Position halten! Überlassen Sie alles weitere mir.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Lieutenant Stroganow machte sich an die Durchsage. Mochte Busch getrost mit den Zähnen knirschen. Wäre er weniger nachlässig gewesen, hätte es dieses Dilemma nicht gegeben. Von der Florence Nightingale kam knapp und lakonisch das Signal: Verstanden.
    Ich nickte.
    »Und gleich hinterher, Lieutenant: An Florence Nightingale – Führung übernehmen!«
    »Aye, aye, Sir.«
    Über Jahre war Captain Romen mein Pilot gewesen. Ich kannte sein aufbrausendes Temperament, aber ich wußte auch, daß er in schwierigen Situationen kühl und besonnen handelte. Mochte Commander Busch einen weiteren Grund haben, mit den Zähnen zu knirschen: diesmal, weil er sich einem Vormann unterstellen mußte, der nicht nur über weniger Dienstjahre unter den Sternen verfügte als er, sondern überdies auch noch Zigeuner war.
    Wieder kam das Verstanden-Signal. Dann flammte der Scheinwerfer der Florence Nightingale noch einmal auf.
    Lieutenant Stroganow übersetzte: »Alles Gute!«
    Ich trat vor die Scheibe und hob die Hand. Danach enterte ich hinab auf die Brücke. Captain Mboya empfing mich mit fragendem Blick.
    »Die Titania«, sagte ich. »Wahrscheinlich ist sie nur liegengeblieben, und Busch hat’s verschlafen. Wir sehen mal nach dem Rechten.«
    Captain Mboya schaltete das VKS ab und zog das Handruder an sich heran.
    Seine Antwort

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