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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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könnten. Johnny spürte jetzt mit völlig klarem Kopf seine alte Fähigkeit zurückkehren, Befehle zu erteilen und Entscheidungen zu treffen. Er wandte sich an Maytig.
    „Du erwähntest, die Schiffshülle ist aus Metall und nur einen Zentimeter dick, richtig?“
    „Genauer, acht Millimeter, Magnesiumlegierung. Wie ich sagte, verlassen sie sich nun, genau wie wir, auf die Magnethülle als Schutz vor dem Druck.“
    „Gut“, klickte Johnny. „Tomi, bring Konquistador hinter den Eisberg und sende ihn mir zur Hilfe, wenn ich nach ihm rufe. Aber du darfst nicht mitkommen, hörst du? Du bleibst mit Pat und Maytig im Boot und tust, was sie sagen.“
    Dann wandte er sich an die beiden anderen. „Ihr zwei nehmt das Boot und begleitet Tomi und Konquistador hinter den Eisberg.“
    Der Unterschied in seinem Klicken, seinem ganzen Benehmen, ließ Maytig jeglichen Widerspruch unterdrücken. Aber noch zauderte sie.
    „Was hast du vor?“ fragte Pat.
    „Ich werde kämpfen.“
    „Das darfst du nicht!“ klickte Maytig scharf. „Ich sagte doch …“
    „Dann kämpfe ich mit dir“, erklärte Pat ruhig. „Maytig und Tomi können ohne mein zusätzliches Gewicht in dem Boot schneller vorwärtskommen, wenn es erforderlich ist.“
    Maytig blickte Johnny verzweifelt an. „Dann bleibe ich auch bei euch! Tomi kann doch das Boot bedienen, oder?“
    „Ja. Also gut. Wenn ihr darauf besteht. Tomi, verstecke das Boot und den Mörder.“
    Tomi kletterte ins Boot und löste es von seiner Magnethalterung am Tunneleingang. Boot, Junge und Mörderwal verschwanden hinter dem unteren Teil des Eisbergs.
    Johnny sah, daß die beiden anderen bereits ihre Sonargewehre in der Hand hielten. „Pat“, bat er, „gib mir deine Waffe und hol dir eine von meinen im Bergheim, direkt neben der Lichtkontrollbox.“
    Johnny blickte ihm nach, als er den Tunnel hochschoß. „Wenn es sein muß“, sagte er zu Maytig, „können wir den Schacht hochtauchen.“
    „Um in der Falle zu stecken“, klickte Maytig. „Willst du denn hier auf sie warten?“
    Pat kam mit Johnnys Sonargewehr zurück.
    „Ich möchte sichergehen, daß sie mich sehen“, erklärte Johnny. „Sobald sie hier sind, verschwindet ihr beide im Tunnel. Können sie feststellen, wie viele von uns hier unter dem Eis sind?“
    „Sie benutzen Instrumente, nicht Instinkte“, erwiderte Maytig, „aber sie werden wissen, daß wir drei sind …“ Abrupt hielt sie inne und schnellte sich neben Pat zum Tunnel, als Johnny herumwirbelte. Sie hatten keine weitere Warnung gebraucht; die plötzlichen Druckwellen, als das Schiff den Kurs zur Unterseite des Eisbergs gewechselt hatte, hatten völlig genügt.
    Maytig verschwand den Tunnel hoch, mit Pat unmittelbar hinter ihr. Johnny blieb am Eingang. Die Stumpfheit und Introversion der vergangenen sechs Jahre gab es für ihn nicht mehr. Kühl und ruhig wartete er auf die Jäger.
    Er rührte sich nicht vom Fleck, bis das Landerschiff um den unteren Eisbergrand in Sicht kam. Es bremste abrupt mit den Vorderdüsen und hielt weniger als sieben Meter von Johnny entfernt an. Von hinter der Kabinenscheibe über den Armaturen starrten ihn zwei Männer verblüfft an – eines der Gesichter war schmal, das andere rund mit einer Hasenscharte, die allerdings unter dem dichten braunen Schnurrbart fast versteckt war.
    Johnny musterte sie unbewegt und danach das Schiff. Es war zwiebelförmig und hatte auf seiner roten Hülle das gelbe Quastenzeichen der Konstruktionsgruppe. Das mochte allerdings nichts zu bedeuten haben, denn selbst Johnny in seinem Bergheim hatte gehört, daß die Jäger oft unter falscher Flagge fuhren, da die öffentliche Meinung diese erbarmungslosen Jagden verurteilte.
    Johnny war absolut sicher, daß er sich schneller bewegen und handeln konnte als die beiden, die immer noch wie erstarrt hinter der Scheibe saßen und offenbar nicht begreifen konnten, daß dieser Seeverbannte nicht zu flüchten versuchte. Ohne jegliche Hast drehte Johnny den Kopf und rief durch seine Maskenmembrane:
    „Tomi! Jetzt!“
    Gleichzeitig wirbelte er herum und schoß den wassergefüllten Tunnel hoch. Er hatte schon fast das Becken im Bergheim erreicht, als ihn die Druckwelle des Sonargeschützschusses, durch den Eisberg gedämpft, den Schacht hoch folgte. Eine Sekunde später kam der Schock eines Aufpralls gegen die Unterseite des Eises und gleich darauf das Knirschen zerschmetternden Metalls.
    Johnny drehte sich um und tauchte den Tunnel wieder hinab, dicht gefolgt, wie

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