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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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sein und die Gesellschaft des anderen Geschlechtes entbehren müssen. Zu Ednas Pflichten gehörte es, sich ungezwungen unter die stattliche Männerschar zu mischen und mit jedem einzelnen so viel Zeit wie möglich zu verbringen. Auf diese Weise hoffte sie, ihren zukünftigen Gemahl und Vater des nächsten Stanley-Herrschers kennenzulernen.
    Der Tag war sonnig und warm. In der Gegend um Cambria war das Wetter zu dieser Jahreszeit meist besonders verläßlich. Während die Gesellschaft auf den Dorvats den Strand entlang ritt, war die Prinzessin in ein Gespräch mit einem jungen Mann namens Hans Gudding vertieft. Er war ein Bankierssohn vom Planeten Vandergast und hatte sich in der interstellaren Finanzwelt bereits einen Namen gemacht. Sein spezielles Interessengebiet war die Landwirtschaft der Zukunft. Ausführlich erklärte er ihr die Probleme der interstellaren Nahrungsmittelwirtschaft.
    Dieses Thema war längst nicht so trocken, wie es klingt, denn Hans Gudding war ein gewandter junger Mann, mit viel Enthusiasmus für seinen Beruf ausgestattet, und Begeisterung pflegt ansteckend zu wirken. Edna hörte ihm mit aufrichtigem Interesse zu. Ihre Ausbildung war so gründlich, daß sie auch über das Handelswesen auf interstellarer Ebene eingehend informiert war, doch wußte sie, daß diese komplizierte Materie noch mehr Wissen erfordern würde, sobald sie den Thron bestiegen hatte.
    Als Herrscherin eines riesigen galaktischen Imperiums mußte sie über alle der Menschheit bekannten Fachgebiete Bescheid wissen, und Edna sah in ihren Besucherreisen eine wichtige Gelegenheit ihre Kenntnisse auf allen Gebieten zu vertiefen.
    Sie hörte also aufmerksam zu, während der junge Mann auf sie einredete; und unterbrach ihn nur gelegentlich mit einer Frage. Seine nicht sehr feinfühligen Andeutungen, daß sie gut daran täte, einen bei der Bewältigung verschiedener Situationen und im Umgang mit Menschen versierten Gatten zu wählen, überging sie diskret. Sie hatte schon genügend Reisen dieser Art hinter sich, um zu wissen, daß sie für die meisten dieser Männer keine Frau aus Fleisch und Blut war, sondern nur ein Mittel, das ihnen Reichtum und Macht in ungeahntem Ausmaß verschaffen konnte. Dieses unpersönliche Interesse an ihrer Person gehörte zu jenen Facetten ihrer Reisen, die sie am meisten irritierten und die als zwanglose Erholung geplante Veranstaltungen letztlich zu tödlich langweiligen Pflichten ausarten ließen.
    Schließlich erreichten sie die vorbestimmte Stelle am Strand. Die Dienerschaft des Barons war vorausgeeilt und hatte für die Gesellschaft ein üppiges Picknick vorbereitet. Während des Essens im Sand gab es viel Gelächter und Trubel. Edna nahm die Gelegenheit wahr, stahl sich von Guddings Seite und begann ein Gespräch mit einem der anderen zur Verfügung stehenden Männer.
    Nach dem Essen schlug Anton Borov als Zeitvertreib ein paar Wettspiele vor. Jules hegte den Verdacht, daß er mit diesem Vorschlag nur herausrückte, weil er zu gewinnen hoffte und damit die Aufmerksamkeit der Prinzessin auf sich zu lenken. Die Idee fand allgemeine Zustimmung, nur mußte man sich nach einigem Hin und Her über die Form der Wettkämpfe erst einig werden. Als erstes sollte ein Ringen stattfinden, danach einige Wettläufe. Die meisten Männer waren erpicht, daran teilzunehmen. Eine der Ausnahmen bildete Liu, der sich still absonderte, während die anderen bereits eifrig Lockerungsübungen machten. Neugierig gesellte sich Edna zu ihm. »Und Sie nehmen nicht am Wettkampf teil?« fragte sie ihn.
    »Nein. In Wettstreit treten, hieße die Illusion des Lebens anerkennen, nämlich, daß willkürliche Ziele wichtiger seien als innere Erkenntnis. Ich überlasse den anderen gern alle Wettkämpfe.«
    »Also Sie glauben nicht an Wettstreit, nehmen aber trotzdem an dieser Reise teil und bewerben sich damit um meine Hand. Erscheint Ihnen das nicht als Widerspruch?«
    »Gar nicht. Edna, Sie sind ein mit freiem Willen begabtes Wesen wie wir alle. Sie werden schließlich Ihre Wahl treffen. Ich wurde von meinem Planeten als eine der Alternativen ausgewählt, nicht mehr. Gegen die anderen Männer im Wettstreit zu siegen, wäre töricht, weil Sie ja auch bei den Besiegten ihre Tugenden und Fehler in Betracht ziehen müßten. Nur indem ich alle wirklich töte und Ihnen damit sämtliche Alternativen nehme, würde der Konkurrenzkampf mir etwas einbringen.«
    Lius Ideen waren so bizarr, daß Edna ihn wie betäubt anstarrte. Was für ein

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