Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
erklettern. Dabei benutzten sie Kletterhaken, Seile und Flaschenzüge, um sich auf die über der Straße gelegenen Fenstersimse zu hieven. Alle verfügten über Betäubungswaffen und – was noch wichtiger war – über ihre außerordentlichen, kämpferischen Fähigkeiten.
Auf ein Zeichen hin begann der Angriff gleichzeitig von mehreren Stellen aus. Die Angreifer traten Fensterglas ein, polterten hinein in die Räume, schlugen einen Salto und liefen sofort weiter. Diese erste Welle hatte die Stunner auf vier eingestellt, auf eine zweistündige Betäubung. Alles, was sich bewegte, bekam eine Dosis der betäubenden Strahlung ab.
Die erste Angriffswelle traf auf keinerlei Widerstand. Die Verteidiger wurden überrumpelt, da sie nur jene Frau erwarteten, die Cheevers in der Bar aufgegabelt hatte. Auf diese Armee ausgepickter Agenten war kein Mensch gefaßt. Nicht ein einziger Schuß der Verteidigung fiel, als die um diese Zeit noch im Gebäude Anwesenden vom Angriff der d'Alemberts außer Gefecht gesetzt wurden.
So schnell die d'Alemberts auch waren, sie waren doch nicht schnell genug, um zu verhindern, daß eine Alarmanlage ausgelöst wurde. Aber der Lärm der klirrenden Fensterscheiben allein hätte genügt, um jeden im Haus zu alarmieren. Das und die Tatsache, daß einige noch Zeit hatten, die Alarmknöpfe zu drücken, ehe sie zusammenbrachen, bedeutete, daß die d'Alemberts nur ein Vorgeplänkel gewonnen hatten. Die eigentliche Schlacht lag noch vor ihnen.
Immer zahlreicher drängten die Spezialagenten durch die Fenster herein, während die Vorhut weiterpreschte. Die Gänge vor den Büros wurden zum Schlachtfeld, das Summen der Stunner steigerte sich zu einem monotonen Stakkato. Viele der Verteidiger mußten unter dem erbarmungslosen Angriff zu Boden, doch gab es auch unter den d'Alemberts zahlreiche Opfer. Sie waren zwar stärker, schneller und auch besser ausgebildet als die anderen, aber unverwundbar waren sie nicht.
Innerhalb von zwei Minuten war jedoch das Ziel der ersten Attacke erreicht – die zwei Wachen an der Vordertreppe waren ausgeschaltet. Nun stand Ricks Ringerteam der Weg offen, das, im Erklettern von Fassaden mittels Haken und Seil nicht so perfekt, jetzt über die Treppe hereinstürmte. Das waren die eigentlichen Nahkampftruppen, jeder einzelne 110 Kilo Kampfkraft.
Was sie mit der Waffe nicht erledigen konnten, überwältigten sie wie eine Barbarenhorde im Handgemenge. Ihr heiserer Schlachtruf allein reichte aus, um den Verteidigern Todesangst einzujagen, und der Anblick der sich bewegenden Menschenberge raubte dem abgebrühtesten Schläger den Mut. Die meisten von Evekians Wachpersonal waren wie gelähmt von der Vorstellung, von Ricks Leuten einfach über den Haufen gerannt und niedergetrampelt zu werden. Sie vergaßen, ihre Waffen abzufeuern. Die d'Alemberts stürmten im Triumph durch die Gänge bis in den dritten Stock.
Dort trafen sie auf Feuer aus tödlichen Energiewaffen und mußten nun ein wenig Vorsicht walten lassen. Wieder traten die Akrobaten in Aktion, weil ihre Reflexe um einiges schneller waren als die der Ringer. Sie sprangen und ließen sich mit so großer Geschwindigkeit in den Gängen abrollen, daß die Verteidiger nicht richtig zielen konnten. Die ersten Schüsse gingen meist daneben, gaben aber den Akrobaten die Möglichkeit, die Position der Schützen auszumachen. Die Schüsse der d'Alemberts trafen dann viel genauer. Dabei rollten sich die Akrobaten in Deckung und warteten auf die Chance, den Trick zu wiederholen.
Langsam, aber sicher gewannen sie an Boden, bis schließlich der ganze dritte Stock in ihrer Hand war. Rasch bewegte sich das Ringerteam hinauf in den größtenteils ungeschützten vierten Stock, der eigentlichen Wohnung Evekians. Hier war alles leer.
Nachdem er eine Minute lang den Kampf verlauf beobachtet hatte, merkte der Verbrecherboß, daß seine Truppen unterlegen waren. Er gehörte nicht zu denen, die mit dem sinkenden Schiff untergehen, und suchte eine Fluchtmöglichkeit übers Dach, wo sein Privatkopter bereitstand.
Kaum hatte er den Helikopter erreicht und sich ans Steuer gesetzt, hörte er zu seinem Entsetzen hinter sich eine weibliche Stimme. »Immer mit der Ruhe. Ich habe einen Stunner in der Hand und keine Hemmungen, ihn anzuwenden.« Gleichzeitig spürte Evekian den Druck der kalten Mündung am Hinterkopf.
Er bewies ihm, daß die Drohung ernst gemeint war.
Luise deForrest wechselte nun aus dem Hintergrund auf den Sitz neben dem Piloten, wobei
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