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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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seltsamer junger Mann, dachte sie. Nach den vielen krampfhaften Bemühungen, ihr Interesse zu wecken, wirkte seine Objektivität höchst erfrischend. Ich sollte mehr über ihn zu erfahren trachten, dachte sie weiter. Schließlich gehört der Planet Anares zu meinem Reich. Ich sollte erfahren, wie die Menschen dort denken und handeln, was sie anstreben und was sie brauchen. Trotz ihres Interesses und ungeachtet der Tatsache, daß sie sonst nicht auf den Mund gefallen war, fiel ihr keine passende Antwort ein. Liu schien alle normalen Gesprächsthemen zu Geschwätz zu degradieren. Sie blieb schweigend neben ihm sitzen und beobachtete, was sich am Strand vor ihr abspielte.
    Die Ringkämpfe spitzten sich bald zu einem Finale zwischen zwei von drei Männern zu, nämlich zwischen Jules, Paul Symond und Anton Borov. Jules wußte, daß er dank seiner Kräfte und seines Trainings alle beide besiegen konnte, doch wußte er auch, daß er damit seine Tarnung preisgeben würde. Daher verlor er im Semifinale mit Anstand gegen Symond und setzte sich in den Sand, um den Verlauf des Endkampfes mit anzusehen.
    Dieser Kampf gestaltete sich sehr schwierig. Für Jules war Symonds Überlegenheit bald klar, weil dieser kräftiger und beweglicher war. Aber Borov war zum Sieg entschlossen. Während er und Symond einander umkreisten, drückte die Miene des Mannes von Kolokov tierische Wildheit aus. Immer wieder ging er zum Angriff über und wandte dabei Griffe an, die über einen freundschaftlichen Wettkampf hinausgingen. Nur Symonds Wendigkeit war es zu verdanken, daß er ohne Verletzung davonkam. Schließlich konnte Borov den Gegner zu Boden bringen und stürzte sich mit aller Kraft auf ihn. Der Mann aus Lateesta drehte und wand sich wie ein Aal und konnte sich endlich befreien. Er drehte jetzt den Spieß um und nagelte Borov am Boden fest. Borov mußte den Kampf aufgeben.
    Der nächste Wettbewerb sollte ein Wettlauf zu Fuß, den Strand entlang, sein, doch erwies sich diese Idee als undurchführbar. Der Sand war so locker, daß man außer direkt am Wasser keinen richtigen Halt hatte. Borov brachte nun eine andere Möglichkeit aufs Tapet: »Warum reiten wir nicht auf unseren Dorvats?«
    »Können die denn richtig laufen?« fragte ein anderer zweifelnd. »Die Biester machen einen lahmen Eindruck.«
    »Natürlich rennen sie«, sagte Borov. »Alles, was gehen kann, kann auch rennen. Wie sonst könnten sie vor Verfolgern oder vor Bränden flüchten? Es handelt sich nur darum, ihnen die richtige Motivation zu geben. Na, wer macht mit?«
    Fünf Kandidaten, Symond eingeschlossen, nahmen Borovs Herausforderung an. Jules wollte nur als Zuschauer teilnehmen. Er war seiner Reitkunst auf einem unzuverlässigen Tier nicht besonders sicher, noch dazu auf einem ihm nahezu unbekannten Dorvat. Ein fremdes Tier zu einer ungewohnten Leistung zu zwingen, konnte unangenehme Folgen nach sich ziehen, für das Tier und für den Reiter.
    Das halbe Dutzend Teilnehmer stellte die Reittiere in einer Linie entlang der Küste auf. Das Rennen sollte bis zu einem Felsen gehen, der einen Kilometer weiter landeinwärts aufragte. Dort sollten die Reiter wenden und an den Start zurückkommen.
    Auf das Startsignal hin stießen alle sechs die Fersen in die Flanken ihrer Dorvats. Die Tiere, im äußersten Fall an ein gemächliches Dahintraben gewöhnt, reagierten nicht, und einige Reiter versuchten es daraufhin mit mehr Kraftaufwand. Die Dorvats gerieten in Panik und bäumten sich auf. Die auf dieses Manöver nicht gefaßten Reiter wurden abgeworfen. Die Panik griff um sich, und alle sechs Tiere trampelten nun los und drohten die Männer unter ihren Hufen zu zertreten.
    Jules, Jacques und Yvonne reagierten blitzschnell und wollten sofort helfend eingreifen. Yvette wollte mithalten, entschied sich sodann jedoch dagegen. Jemand mußte an Ednas Seite bleiben, gleichgültig, was passierte, für den Fall, daß diese Miniatur-Stampede nur als Ablenkung dienen sollte, während das befürchtete Attentat vorbereitet wurde. Als die Blicke aller auf diese Szene gerichtet waren, sah sie sich gründlich um. Aber sie konnte keine verdächtigen Aktivitäten bemerken.
    Nur Sekunden nachdem die Reiter abgeworfen worden waren, erreichte das Agententrio den Ort der Katastrophe. Sofort befanden sie sich inmitten eines Waldes wild ausschlagender Beine. Die Dorvats hatten je sechs Beine, und jedes Tier wog mehr als dreihundert Kilo – also beachtliche Hindernisse, denen sie sich gegenübersahen. Den

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