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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Schwester der Bedrohung Herr geworden war. Ihr anzügliches Lächeln gab ihm zu verstehen, daß er geraume Zeit brauchen würde, diese Scharte auszuwetzen. Er hatte sich wie ein Anfänger aufs Kreuz legen lassen, statt die Bewegung wie ein erfahrener Kämpfer gleich zu Beginn abzublocken. Im Moment wurde kein Wort darüber verloren. Die Gefahr war noch nicht gebannt, und es blieb noch viel zu tun.
    Er lief zu der Keuchenden, packte sie, riß sie brutal hoch. »Ihr haltet eine Freundin von uns fest. Wir möchten sie befreien.«
    »Ich ... ich weiß nicht, wovon die Rede ist«, stöhnte Rawling.
    Yvette packte den Arm der Frau und verdrehte ihn hinter deren Rücken. »Mir ist aufgefallen, daß die Wiederherstellung der Erinnerung direkt proportional zum zugefügten Schmerz ist. Ich kann weitermachen, wenn Sie nicht reden wollen.«
    »Sie ist... im Hauptbüro.«
    »Schon besser. Und jetzt werden Sie so gut sein, und uns hinführen – und uns natürlich auf alle unterwegs angebrachten Fallen aufmerksam machen.« Yvette nickte ihrem Bruder zu, und dieser ließ den Kopf der Frau los.
    Rawling fiel fast hin. Sie faßte sich jedoch und konnte einen kläglichen Rest Würde retten. Ihre Kehle schmerzte noch, sie spürte ein dauerndes Würgen, doch sie warf ihren zwei Widersachern, die sie mit zwei Strahlern in Schach hielten, trotzige Blicke zu. »Sie haben nicht die leiseste Chance«, sagte sie.
    »Dann befinden wir uns in bester Gesellschaft. Wenn Sie Ihren Arm weiterbenutzen wollen, setzen Sie sich in Bewegung. Los!« Yvettes Ton ließ keinen Gedanken an Widerrede aufkommen.
    Rawling mußte gehorchen, ihr blieb nichts übrig. Sie war klug genug, um sich klarzumachen, daß alles dem sicheren Tod aus den Händen dieser beiden vorzuziehen war. Auch wenn die gesamte Organisation aufflog und sie vor dem Richter landete, waren ihre eigenen Verbrechen nicht so schwerwiegend, daß die Strafe allzu schwer ausfallen würde. Es war also besser, die kleinste Chance wahrzunehmen und auf ein späteres Entkommen zu hoffen. »Na gut«, äußerte sie. »Hier entlang.«
    Aus einem anderen Eingang stürzten drei Posten mit schußbereiten Waffen. Beim Anblick der d'Alemberts, die sie befehlsgemäß zu töten hatten, wollten sie feuern. Doch dann sahen sie die Sicherheitschefin vor den Opfern stehen und waren ihrer Sache nicht mehr so sicher. Jules nützte ihr Zögern aus und sagte ganz leise zu Rawling: »Uns liegt das Töten nicht. Es braucht kein Blutbad zu geben. Sie haben die Wahl.«
    Da hörten sie lauten Lärm von oben, intensives Dröhnen und Füßescharren. »Klingt wie Verstärkung«, bemerkte Yvette und fügte zu Rawling gewandt hinzu. »Wir haben ein Paar Leute herbeordert. Ihre Posten sollten lieber dafür sorgen, daß die Aufrührer nicht über die Stränge schlagen.«
    Die Sicherheitschefin verspürte kein Verlangen, in einem Kreuzfeuer ihr Leben zu lassen. »Sorgt oben für Ruhe«, fuhr sie ihre Leute an. »Das ist ein Befehl.« Die Bewaffneten zögerten sichtlich und wollten ihre Befehlshaberin in dieser mißlichen Lage nicht im Stich lassen, aber andererseits konnten sie ihr auch nicht helfen. Außerdem wurde ihre Hilfe oben gebraucht, um die Horden von Aufrührern niederzuhalten, die durch die Gänge ausschwärmten. Schweigend machten sie kehrt und trollten sich. Die d'Alemberts stießen Seufzer der Erleichterung aus, weil sich ihre Gefangene wie eine sehr vernünftige Frau verhalten hatte.
    »Ich glaube, Sie wollten uns irgendwohin führen«, sagte Yvette. Die Uniformierte führte sie ein Stück weiter bis vor eine bestimmte Tür. Sie öffnete und ging durch. Die anderen ihr nach. Rawling nützte diese Gelegenheit zu einem Fluchtversuch, doch ein Strahl aus Yvettes Waffe, der knappe Zentimeter vor ihren Füßen einschlug, brachte sie unvermittelt zum Stillstehen. »Nicht so hastig«, sagte Yvette. »Wir möchten mithalten können.« Rawling wartete, bis die beiden sie eingeholt hatten, und ging dann weiter.
    Sie führte sie durch einen wahren Irrgarten von Gängen. Den d'Alemberts wurde langsam klar, was für ein Glücksfall es war, daß sie diese Gefangene gemacht hatten. Ohne Hilfe hätten sie vielleicht ewig in diesem Labyrinth umherirren müssen.
    Mehrere Male trafen sie auf Postenabteilungen, aber jedes Mal konnte die Sicherheitschefin die Leute nach oben dirigieren mit dem Befehl, den Aufruhr niederzuschlagen. Den Geräuschen nach zu schließen, die man von oben hörte, gingen die Verteidiger mit geringem Erfolg vor.

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