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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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andere mithalfen, den Behälter ruhig zu halten. Aber irgendwie wurde von den einen oder anderen ein Zeichen übersehen, und der Behälter trudelte vom Kran herunter. Er landete mit einem lautlosen Aufprall, dessen Erschütterung alle unter den Sohlen verspürten, und zwar nicht auf dem Laster, sondern auf dem Kraterboden. Der Container war dem Aufprall nicht gewachsen, er zerbarst, und sein Inhalt wurde über die luftlose Krateroberfläche verstreut.
    Rask explodierte wie eine Supernova. »Du dreckiger kleiner Kulyak!« rief er über die Sprechanlage, daß es alle hören konnten. »Du hast mein Signal absichtlich übersehen!«
    Der Kranführer, ein Mann namens Forakhi, nahm den Vergleich mit einem der unappetitlichsten Tiere der Galaxis nicht ohne weiteres hin und schrie etwas in seiner Muttersprache zurück. Seine Ausdrücke waren auch nicht von schlechten Eltern, denn die anderen Chandakhari zuckten sichtlich zusammen, als sie das hörten. Dann fuhr der Kranführer fort: »Ich habe kein Zeichen übersehen – du hast mir absichtlich ein falsches gegeben, damit ich die Kiste fallen lasse.«
    »Du nennst mich einen Lügner?« brüllte Rask.
    Plötzlich tauchte Laz Fizcono zwischen den Streitenden auf. »Ich möchte nichts mehr von absichtlich und dergleichen hören«, kläffte der große Mann und übertönte damit die Streitenden. »Ich habe genau zugesehen – es war einfach ein Zufall. Unsere Nerven sind heute zum Zerreißen angespannt, wir müssen uns zusammennehmen, damit solche Fehler vermieden werden.«
    Er drehte sich um und begutachtete die über den Kraterboden verstreute Ladung. Der Container hatte Salat enthalten, zehntausend Köpfe, die nun um den Laster herumlagen. Da Salat größtenteils aus Wasser besteht, wirkte das starke Sonnenlicht auf Vesa und der Sog des Vakuums zusammen, um den Salatköpfen alle Flüssigkeit zu entziehen und sie fast augenblicklich in eklige, braungrüne Schleimklumpen zu verwandeln.
    Fizcono fuhr fort: »Wir müssen das Zeug sofort entfernen, damit wir weitermachen können.« Er wandte sich an Jules. »Ich möchte, daß du, duChamps, mit Hastings, Ktobu und Hassahman das Gelände säuberst. Seht zu, daß das Zeug wegkommt, bevor es den Boden total verklebt. Ich muß jetzt die Anträge an die Versicherung ausfertigen. Wenn ich daran denke, wird mir schon übel. Alle anderen sollen ihre Arbeit weitermachen. Ein Unfall ist keine Entschuldigung für Drückebergerei.«
    Jules und seine hierfür abgestellten Kollegen machten sich sofort an die ihnen übertragene Aufgabe. Sie liefen in den Hangar, in welchem sich Geräte und Maschinen befanden, suchten nach dem Spezialgerät dafür und fuhren es an die Unfallstelle. Es handelte sich um eine Maschine, die ›Schaufler‹ genannt wurde—ein Traktor mit einem scharfkantigen, flachen Vorbau, der wie ein riesiges Fegeblech fungierte. Im Vorwärtsfahren wurden die schmorenden Salatköpfe vom Boden abgehoben, und wenn genug beisammen war, wurden sie über die Köpfe der Bedienungsmannschaft hinweg in einen riesigen Abfallbehälter geworfen. Jules und Ktobu gingen vor der Maschine und halfen nach, den Abfall aufzusammeln, während Hassahman am Steuer saß und Hastings den Abfallbehälter nach jeder Füllung feststampfte.
    »Was geschieht mit dem Zeug, wenn es eingesammelt ist?« fragte Jules neugierig. »Wird es verbrannt oder was?«
    Ktobu schüttelte den Kopf. »Eine solche Verschwendung ist verboten. Das Recycling-Zentrum holt die Behälter ab.«
    Ktobu schien das für etwas ganz Selbstverständliches zu halten, und Jules ging ein Licht auf – Vesa war als luftleerer Mond ein ziemlich abgesondertes Gemeinwesen. Es gab wahrscheinlich ein paar kleine hydroponische Plantagen, die aber nur einen kleinen Prozentsatz der konsumierten Lebensmittel hervorbrachten, aber der Großteil mußte von Chandakha und anderswo importiert werden. Alles Organische wurde als potentiell eßbar erachtet, eine Verschwendung konnte man sich nicht leisten. Um die Importe möglichst gering zu halten, mußte man Wiederaufbereitungsanlagen haben, die den organischen Abfall sortierten und soviel wie möglich für künftigen Gebrauch herausholten. Dieses System wurde auf allen luftleeren Welten angewandt, aber Jules hatte noch nicht viele dieser Art kennengelernt und dem Problem bis jetzt keine Beachtung geschenkt. Es dauerte bis zum Arbeitsschluß und noch eine halbe Stunde länger, bis alles wieder sauber war. Fizcono, tüchtig wie immer, hatte vom

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