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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Summen einer Betäubungswaffe. Sie spürte, wie sie von einer Lähmung übermannt wurde und fiel mit schlaffen Gliedern, mit dem Gesicht voran, auf den Teppichboden.
    Der versteckte Angreifer mußte seinen Stunner auf die erste Stufe eingestellt haben, auf die geringste Stufe, weil Yvette nicht das Bewußtsein verlor. Ihre bewußt steuerbaren Muskeln widersetzten sich jedoch ihrem Willen, und sie lag hilflos auf dem Boden. Die Tatsache, daß der Angreifer die geringste Stufe der Waffe eingesetzt hatte, war zwar ermutigend – er hätte sie ja ebensogut töten können -, aber in diesem Augenblick bot ihr das wenig Trost.
    Yvette hätte sich ohrfeigen können, weil sie so dumm gewesen war. Weil sie nur zwei Verfolger gesichtet hatte, war ihr der Gedanke an einen weiteren gar nicht gekommen. In blindem Selbstvertrauen hatte sie sich zu einer falschen Annahme verleiten lassen. Sie hätte in ihrer Wachsamkeit nicht nachlassen dürfen, ehe sie nicht den Raum gründlich durchsucht und sich vergewissert hatte, daß sich niemand anderer darin versteckt hielt.
    In dem Spionagespiel konnte sich jeder der Spieler nur einen Fehler erlauben, denn dieser eine war gewöhnlich tödlich. Yvette betete darum, es möge diesmal nicht der Fall sein und schwor sich, nie wieder einen solchen Unsinn zu machen.
    Während sie so dalag, hörte sie die Schritte jener Person, die auf sie geschossen hatte. Sie konnte den Kopf nicht wenden und ihn sehen, aber ein Paar Männerschuhe kam in ihren Gesichtskreis. »Meinen Glückwunsch, Gospoza Velasquez! Sie wehrten sich tapferer, als man es hätte erwarten dürfen. Wir unterschätzten Sie, und das gefällt mir gar nicht. Seien Sie versichert, daß es nicht wieder vorkommen wird.
    Vermutlich sollte ich Ihnen als erstes sagen, daß wir Ihnen persönlich nichts tun wollen. Das klingt in Anbetracht der Falle, in die wir Sie lockten, etwas lächerlich – ich weiß. Aber unsere Stunner waren nur auf Eins gestellt – wir möchten uns nur mit ihnen ungestört unterhalten können. Wir sind vernünftige Menschen.«
    Die Stimme machte eine Pause, während der Unbekannte einen Schritt zurück tat und sich auf die Bettkante ihres Bettes setzte.
    »In den letzten Tagen fiel uns auf, daß Sie an Gospodin Lehman ungewöhnliches Interesse zeigten. Nun ergibt es sich aber, daß auch wir an ihm interessiert sind, und wir sind – wie soll ich sagen? – eifersüchtig, wenn andere auf der Bildfläche auftauchen. Wir würden es begrüßen, Gospoza Velasquez, wenn Sie von einem Wiedersehen mit Lehman Abstand nähmen. Sicher -diese Bordromanzen können schon mal vorkommen – wie gesagt, wir sind ja vernünftige Menschen, und wenn Sie Lehman nie mehr wiedersehen, werden auch Sie uns nicht mehr wiedersehen.
    Sie stehen vor einem Urlaub auf Vesa, einem der größten Vergnügungszentren der Galaxis. Es wird also mehr als genug Gelegenheit geben, Gospodin Lehman zu vergessen. Sie sind eine sehr attraktive Frau, Gospoza Velasquez, und ich zweifle nicht, daß sich Ihnen Scharen von Männern zu Füßen legen und den Verlust des einen reichlich wettmachen werden. Sie sind dazu noch eine intelligente Frau, und aus diesem Grund verbreite ich mich auch nicht näher über den Punkt, wie aufgebracht meine Freunde und ich wären, wenn Sie auf unseren Vorschlag nicht eingingen.«
    Der Mann stand wieder auf und trat zu Gaspard hin. Der Große war von Yvettes Treffer nicht ganz außer Gefecht gesetzt worden – sie hatte nämlich die Absicht gehabt, ihn auszufragen, warum er sie verfolgt hatte. Gaspard hatte, während sein Freund zu Yvette gesprochen hatte, gegen Übelkeit angekämpft und rappelte sich nun, von seinem Freund unterstützt, langsam auf. Gemeinsam untersuchten sie Murgatroyd, der noch immer reglos dalag.
    Sie hoben ihren Kameraden auf und gingen zur Tür. Auf der Schwelle blieben sie stehen und der eine, der bis jetzt das große Wort geführt hatte, sagte: »Wir müssen uns für die Störung entschuldigen. Hoffentlich verbringen Sie einen schönen Urlaub auf Vesa!«
    Bis sich die Wirkung des Stürmers nach etwa zehn Minuten verflüchtigt hatte, schien es Yvette zwecklos, die Verfolgung aufzunehmen. Sie mußte sich damit abfinden, daß sie nun die ganze Nacht wach in ihrem Bett lag, gegen die dunkle Decke starrte und genau vorausplante, was sie mit dem Trio bei der nächsten Begegnung machen würde.

5, KAPITEL
 Zufälle und Unfälle
    Jules' zweiter Arbeitstag auf Vesa verlief viel ruhiger als der erste, doch die Stimmung

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