Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
hoffte
inbrünstig, dass es ihm dort gelänge, wieder einen Weg zu Ravenna
zu finden. Die Wunden, die Moiras Peitsche bei Ravenna hinterlassen
hatte, waren mittlerweile gut verheilt. Das wußte der Duke nur von
Eliza, denn er hatte Ravenna seit über drei Monaten nicht mehr nackt
gesehen, geschweige denn angefasst. Das bekam er jeden Tag zu spüren.
Sein Körper reagierte auf die kleinste Berührung von ihr. Sei es
bei Tisch, wenn sein Bein zufällig das ihre berührte. Oder in der
Kutsche, wenn er ihr beim Aus- und Einsteigen behilflich war. Er
zehrte von diesen kleinen Berührungen, während sein Körper
lichterloh brannte.
Sie
redeten höflich, aber wie zwei Fremde miteinander. Belanglos und
oberflächlich. Sie beantwortete brav seine Fragen um ihr Befinden
oder das des Kindes. Aber er wollte verdammt noch mal mehr. Viel
mehr. Er wollte wieder spüren, wie sie unter ihm erbebte....... wie
sie vor Lust wild stöhnte, wenn er hart und heiß in sie
eindrang....! Vor allem aber wollte er sie noch einmal sehen..... mit
seinen Augen. Wenn Ihre Seelen sich wieder vereinten......! Er
stöhnte bei dieser Erinnerung. Die Sehnsucht danach bereitete ihm
körperliche Schmerzen!
Die
Tage vergingen und der Duke fand nachts keinen Schlaf mehr. Er sah
fürchterlich aus. Jeden Abend kämpfte er gegen die heiße
Versuchung an, in ihr Zimmer zu gehen und sich mit Gewalt zu nehmen,
wonach er sich so sehnte. Lange würde er das nicht mehr aushalten.
Er floh immer öfters zu den Heißwasserquellen, um nicht der
Versuchung und seinem drängenden Verlangen zu erliegen.
Niemand
auf dem Gut blieb das gespannte Verhältnis zwischen den beiden
verborgen. Jeder litt mit ihnen oder unter ihnen. Eliza hielt es
eines Tages nicht mehr aus.
„ Du
musst mit ihm sprechen, Ravenna!“
„ Worüber
denn?“
„ Na
darüber, warum ihr euch.... warum es zwischen euch..... na, du weißt
schon!“ rief Eliza ungeduldig.
„ ....
nicht funktioniert?“ Ravenna legte die Bürste weg, mit der sie
ihre dicken, blonden Locken ausgiebig gekämmt hatte. Sie betrachtete
sich im Spiegel und fuhr sich mit der Hand über den stark gewölbten
Bauch.
„ Er
zeigt mir ganz deutlich, dass er mich
nicht mehr attraktiv findet!“ sagte sie schließlich. Eliza schwieg
nachdenklich. Eigentlich ging es sie ja nichts an – aber die
schlechte Stimmung der beiden Eheleute schlug sich mittlerweile auf
alle nieder. Dem Duke konnte zur Zeit niemand etwas recht machen.
Selbst der gutmütige Johann hatte seinen Launen satt. Er flehte
Eliza an, mit Ravenna zu reden.
„ Vielleicht
ist es gerade umgekehrt! Wenn du etwas weniger abweisend zu ihm
wärst.....!“
Ravenna
drehte sich erstaunt zu Eliza um. „ Du
meinst, ich gebe ihm das Gefühl........ aber er ist doch derjenige,
der nicht kommt. Früher hat ihn das doch auch nicht abgehalten, wenn
ich .....!“ Sie verstummte errötend.
„ Früher
ist nicht heute. Du bist eine Frau! Seine Frau! Du hast Macht über
ihn. Spiele damit!“ Elizas Worte gaben Ravenna zu denken. Die alte
Frau sah zufrieden, wie Ravenna ihren Vorschlag wohlwollend zu prüfen
schien. Ohne ein weiteres Wort schloss sie leise lächelnd die Tür
hinter sich. Ravenna hatte gar nicht bemerkt, dass Eliza gegangen
war. Sie öffnete ihr Nachthemd und betrachtete aufmerksam ihren
nackten Körper im Spiegel. Von den Striemen war nichts mehr zu
sehen. Nur im Gesicht hatte sie noch diese lange, blaßrosa Narbe.
Ihr Blick glitt über ihren stark gewölbten Bauch und die prallen
Brüste, die durch die Schwangerschaft noch größer und voller
geworden waren. Die Haut war überall straff und samtig wie früher.
Aber sie hatte deutlich mehr weibliche Rundungen bekommen! Der Duke
mochte es weich und rund.......!
Ravenna
legte sich auf ihr Bett, schloss die Augen und stellte sich vor, wie
sie den Duke verführen würde. Immer wieder tauchte dabei das
gleiche Bild vor ihrem inneren Auge auf. Sie fuhr sich aufgeregt über
die trockenen Lippen, während ein zaghaftes Lächeln über ihr
Gesicht huschte. Entschlossen ging sie zu ihrem Kleiderschrank. Sie
zog sich warme Kleidung an und machte sich auf die Suche nach dem
Duke. Sie hatte nichts mehr zu verlieren....!
Kapitel
35
Er
saß in seinem großen Sessel in der Bibliothek, mit dem Rücken zur
Tür. Ravenna sah nur seine aufgestützten Arme. Die langen Beine
hatte er auf den Schreibtisch gelegt, daneben stand eine geöffnete
Whiskey-Flasche.
„Lasst
mich allein, Johann!“ grunzte er
unwirsch.
Ravenna
antwortete
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