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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Vorgeschichte geschildert. Diese Stiftung wurde gegründet, um Kindern zu helfen, deren Heimat im Krieg verwüstet wurde. Nach dem, was Mr. Cromwell sagte, zählt Ihr Sohn sicherlich zu dieser Zielgruppe. Möchten Sie nicht mal mit ihm bei mir vorbeikommen?«
    »Na ja, ich – ja, natürlich.« Sie vereinbarten einen Termin.
    Als Kemal aus der Schule nach Hause kam, sagte Dana aufgeregt: »Wir zwei besuchen einen Arzt und sehen zu, dass wir einen neuen Arm für dich bekommen können. Was hältst du davon?«
    Kemal dachte darüber nach. »Ich weiß nicht. Ein echter Arm wird's nicht.«
    »Aber fast so gut wie ein echter Arm, jedenfalls so weit es geht. Okay, mein Bester?«
    »Cool.«
    Dr. Joel Hirschberg war Ende vierzig, ein attraktiver, ernst wirkender Mann, der Ruhe und Kompetenz ausstrahlte.
    »Doktor«, sagte Dana, nachdem sie und Kemal ihn begrüßt hatten, »ich möchte Ihnen von vornherein erklären, dass wir finanziell eine Regelung finden müssten, da Kemal noch wächst und man mir bedeutet hat, dass er alle paar –«
    »Wie ich Ihnen bereits am Telefon mitgeteilt habe, Miss Evans«, unterbrach sie Dr. Hirschfeld, »wurde das Kinderhilfswerk eigens dazu gegründet, um Kindern aus kriegszerstörten Ländern zu helfen. Wir kommen für die Kosten auf.«
    Dana war zutiefst erleichtert. »Das ist ja wunderbar.« Sie sprach ein stummes Gebet.
Gott segne Elliot Cromwell.
    Dr. Hirschberg wandte sich wieder an Kemal. »Nun, dann lass dich doch mal angucken, junger Mann.«
    Eine halbe Stunde später wandte sich Dr. Hirschberg an Dana. »Ich glaube, das können wir weitgehendst beheben.« Er zog eine Schautafel an der Wand herunter. »Wir haben zweierlei Arten von Prothesen zur Verfügung, einen myoelektrischen Arm, das ist die allermodernste Version, und einen per Drahtseil bewegten. Wie Sie hier sehen können, ist der myoelektrische Arm aus Plastik hergestellt und an der Hand mit einem hautartigen Material beschichtet.« Er lächelte Kemal an. »Er sieht fast so aus wie ein echter.«
    »Kann man ihn bewegen?«, fragte Kemal.
    »Kemal«, sagte Dr. Hirschberg, »willst du manchmal deine Hand bewegen? Ich meine die Hand, die nicht mehr da ist?«
    »Ja«, erwiderte Kemal.
    Dr. Hirschberg beugte sich vor. »Nun denn, jedes Mal, wenn du diese nicht mehr vorhandene Hand bewegen willst, spannen sich die Muskeln an, die früher eben dazu dienten, und erzeugen automatisch einen myoelektrischen Impuls. Mit anderen Worten: Du wirst deine Hand durch bloße Willenskraft öffnen und schließen können.«
    Kemals Gesicht leuchtete auf. »Ehrlich? Wie – wie kann man so einen Arm an- und wieder ausziehen?«
    »Das geht ganz leicht. Du legst ihn einfach an. Er saugt sich dann fest. Er ist mit einer Art dünnem Nylonstrumpf überzogen. Schwimmen kannst du damit nicht, aber ansonsten kannst du so gut wie alles damit machen. Es ist wie bei einem Paar Schuhe. Du nimmst ihn abends ab und legst ihn morgens wieder an.«
    »Wie viel wiegt er?«, fragte Dana.
    »Das kommt ganz darauf an. Etwa hundertfünfzig Gramm bis ein Pfund.«
    Dana wandte sich an Kemal. »Was meinst du, Sportsfreund? Wollen wir's versuchen?«
    Kemal versuchte seine Aufregung zu verbergen. »Sieht er auch echt aus?«
    Dr. Hirschberg lächelte. »Er wird aussehen wie ein echter.«
    »Klingt geil.«
    »Notgedrungen bist du Linkshänder geworden, daher musst du erst wieder umlernen. Das wird eine gewisse Zeit dauern, Kemal. Wir können dir die Prothese sofort anpassen, aber dann musst du eine Zeit lang zum Therapeuten gehen, um dich daran zu gewöhnen und zu lernen, wie man damit umgeht und die myoelektrischen Impulse steuert.«
    Kemal atmete tief durch. »Cool.«
    Dana drückte Kemal an sich. »Es wird bestimmt ganz wunderbar«, sagte sie. Sie kämpfte gegen die Tränen an.
    Dr. Hirschberg betrachtete sie einen Moment lang, dann lächelte er. »Machen wir uns an die Arbeit.«
    Als Dana ins Studio zurückkehrte, suchte sie Elliot Cromwell auf.
    »Elliot, wir kommen gerade von Dr. Hirschberg.«
    »Gut. Ich hoffe, er kann Kemal helfen.«
    »Sieht ganz so aus. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen dafür bin.«
    »Dana, da gibt's nichts zu danken. Ich freue mich, dass ich Ihnen helfen konnte. Sagen Sie mir einfach Bescheid, wie es weitergeht.«
    »Wird gemacht.« 
Gott segne Sie.
    »Blumen!« Olivia kam mit einem großen Blumenstrauß ins Büro.
    »Die sind ja prachtvoll!«, rief Dana.
    Sie öffnete den beiliegenden Briefumschlag und las die Karte.
Liebe Miss

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