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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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zurecht«, sagte Elliot Cromwell.
    »So ist es. Ich will zusehen, ob ich ihm eine Prothese beschaffen kann. Aber anscheinend ist das nicht so leicht.«
    »In welche Klasse geht Kemal?«
    »In die siebte.«
    Elliot Cromwell dachte kurz nach. »Kennen Sie die Lincoln Preparatory School?«
    »O ja. Aber soweit ich weiß, ist es ziemlich schwierig, dort aufgenommen zu werden. Und außerdem«, fügte sie hinzu, »sind Kemals Noten nicht besonders gut.«
    »Ich habe ein paar Beziehungen. Soll ich dort mal mit jemandem sprechen?«
    »Ich – das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    »Es ist mir ein Vergnügen.«
    Ein paar Stunden später bestellte Elliot Cromwell Dana zu sich.
    »Ich habe eine gute Nachricht für Sie. Ich habe mit der Rektorin der Lincoln Preparatory School gesprochen, und sie ist bereit, Kemal probeweise aufzunehmen. Könnten Sie ihn morgen früh hinbringen?«
    »Natürlich. Ich –« Es dauerte einen Moment, bis Dana es begriffen hatte. »Ach, das ist wunderbar! Ich bin ja so froh. Ich danke Ihnen vielmals. Ich weiß das wirklich zu schätzen, Elliot.«
    »Ich möchte Ihnen klar machen, dass ich
Sie
sehr schätze, Dana. Meiner Ansicht nach war es einfach großartig, dass Sie Kemal in dieses Land gebracht haben. Sie sind ein ganz besonderer Mensch.«
    »Ich – ich danke Ihnen.«
    Dazu waren eine Menge guter Beziehungen notwendig,
dachte Dana, als sie das Büro verließ.
Und sehr viel Wohlwollen.
    Die Lincoln Preparatory School war ein eindrucksvoller Komplex mit einem großen Hauptgebäude im Stil der Jahrhundertwende, drei kleineren Nebengebäuden, weitläufigen, gepflegten Grünanlagen und ausgedehnten, gut gewarteten Sportplätzen.
    »Kemal, das ist die beste Schule in ganz Washington«, sagte Dana, als sie vor dem Haupteingang standen. »Du kannst hier eine Menge lernen, aber du musst die richtige Einstellung dazu mitbringen. Hast du mich verstanden?«
    »Top.«
    »Und du darfst dich auf keine Prügeleien einlassen.«
    Kemal gab keine Antwort.
    Dana und Kemal wurden in das Büro von Rowana Trott geleitet, der Rektorin der Schule. Sie war eine attraktive Frau, die ausgesprochen freundlich wirkte.
    »Willkommen«, sagte sie. Sie wandte sich an Kemal. »Ich habe viel von dir gehört, junger Mann. Wir freuen uns hier schon alle auf dich.«
    Dana wartete darauf, dass Kemal etwas sagte. Als er weiter schwieg, ergriff sie das Wort. »Kemal freut sich auch schon darauf.«
    »Gut. Ich glaube, du wirst an unserer Schule ein paar sehr nette Freunde finden.«
    Kemal stand da, ohne eine Antwort zu geben.
    Eine ältere Frau kam in das Büro. »Das ist Becky«, sagte Mrs. Trott. »Becky, das ist Kemal. Führen Sie ihn doch ein bisschen herum. Dann kann Kemal schon mal ein paar seiner Lehrer kennen lernen.«
    »Natürlich. Hier lang, Kemal.«
    Kemal warf Dana einen beschwörenden Blick zu, dann drehte er sich um und folgte Becky.
    »Ich möchte Ihnen das eine oder andere über Kemal erklären«, setzte Dana an. »Er –«
    »Das ist nicht nötig, Miss Evans«, sagte Mrs. Trott. »Elliot Cromwell hat mir geschildert, worum es geht und woher Kemal kommt. Ich bin mir darüber im Klaren, dass er mehr durchgemacht hat, als man einem Kind zumuten sollte, und wir sind bereit, dementsprechend nachsichtig mit ihm zu sein.«
    »Vielen Dank«, sagte Dana.
    »Ich habe eine Abschrift seines Zeugnisses von der Theodore Roosevelt Middle School vorliegen. Mal sehen, ob sich die eine oder andere Note verbessern lässt.«
    Dana nickte. »Kemal ist ein sehr aufgeweckter Junge.«
    »Davon bin ich überzeugt. Seine Mathematiknoten beweisen das. Wir werden versuchen, ihm einen Anreiz zu geben, damit er auch in den anderen Fächern gute Leistungen erbringt.«
    »Dass er nur einen Arm hat, belastet ihn sehr«, sagte Dana. »Ich hoffe, dass mir dazu noch eine Lösung einfällt.«
    Mrs. Trott nickte verständnisvoll. »Natürlich.«
    »Ich weiß, dass es dir hier gefallen wird«, sagte Dana, als Kemal von der Führung durch die Schule zurückkehrte und mit ihr zum Wagen ging.
    Kemal schwieg.
    »Es ist eine herrliche Schule, nicht?«
    »Sie ist ätzend«, sagte Kemal. Dana blieb stehen. »Wieso?«
    »Die haben hier eine Tennisanlage«, sagte Kemal mit belegter Stimme. »Und einen Fußballplatz, und ich kann nicht –« Die Tränen stiegen ihm in die Augen.
    Dana schloss ihn in die Arme. »Tut mir Leid, mein Schatz.« 
Ich muss etwas dagegen unternehmen,
dachte sie.
    Die Dinnerparty, die am Sonnabend bei den Hudsons stattfand, war ein glanzvolles

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