Weniger arbeiten, mehr leben

lösen.

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Bevor der Möbelwagen kommt: Argumente auf dem Prüfstand
    Um Ihnen die Wahl zu erleichtern, finden Sie nachfolgend noch einmal alle Möglichkeiten aufgeführt, die sich im Zusammenhang mit einem Ortswechsel ergeben. Streng genommen läuft es auf drei Routen hinaus, die Sie nehmen können.
    Den bisherigen Standort beizubehalten wird vermutlich die beste Option sein, wenn Sie, Ihr Lebenspartner oder Ihre Kinder fest mit dem derzeitigen Wohnort verwurzelt sind. Wenn absehbar ist, dass Sie selbst oder die Menschen, die Teil Ihres Downshifting-Plans sind, ihr gewohntes soziales Umfeld verlassen müssten und vermutlich darunter leiden würden. Oder auch, wenn eine gewisse räumliche Nähe zu (potenziellen) Arbeitgebern sinnvoll und notwendig ist. Der Grund, in solchen Fällen auf einen Wohnortwechsel zu verzichten, liegt auf der Hand. Wenn es Ihr Wunsch ist, ein ausgeglicheneres, glücklicheres Leben zu führen, könnte ein Umzug die Sache nur noch schlimmer machen. In dem Falle sollten |105| Sie Ihren Downshifting-Plan mit Ihrem derzeitigen Wohnort verknüpfen – auch wenn einige Dinge auf den ersten Blick vielleicht dagegen sprechen.
    Sie sollten dann vielleicht den zweiten Weg einschlagen, der darin besteht, dass Sie zwar umziehen, aber innerhalb Ihrer vertrauten Umgebung bleiben. Das kann eine vernünftige Option sein, wenn Sie etwa festgestellt haben, dass einem voraussichtlich niedrigeren Einkommen hohe finanzielle Belastungen durch Miete oder Hypothek entgegenstehen. Neben der Möglichkeit eines Umzuges in Ihrer unmittelbaren Umgebung können Sie natürlich auch noch Kosten für die Dinge, die Sie früher eventuell ausgelagert haben, nun selbst übernehmen. Dieser Ansatz wird leider gerne vorschnell abgetan, obwohl sich viele Menschen keinen Begriff machen, um welche Summen es sich dabei handeln kann. Falls Sie Immobilienbesitzer sind, rechnen Sie zu diesem Zweck einfach einmal alle Instandhaltungs- und Wartungskosten der letzten ein oder zwei Jahre durch, vom Nachbarsjungen, der Ihren Rasen mäht, bis hin zur Putzfrau.
    Der dritte Weg besteht schließlich darin, einen Umzug nicht nur zu erwägen, sondern auch durchzuziehen – ein Entschluss, der sich immer dann rechnet, wenn sich bei Ihrer Analyse herausstellt, dass es letztlich äußere Gründe sind, die Sie an Ihrem bisherigen Wohnort festhalten. In diesem Falle enthielte Ihr Downshifting-Plan neben den Entscheidungen, was Sie in Zukunft arbeiten und wovon Sie leben möchten, eine weitere wichtige Planungs-Komponente. Sie müssen sich die Frage beantworten, wo und wie Sie dort leben möchten. Das heißt:
An welchem Ort?
Und wie soll Ihr neues Zuhause aussehen (Größe, Lage, Ausgestaltung)?
    Wenn das Ergebnis dieser Analyse feststeht, müssen Sie folgende Fragen klären:
Wie weit würden Sie sich von Ihrem bisherigen Lebensraum entfernen? Was sähen die Konsequenzen für Sie und vielleicht Ihre »Mitreisenden« aus?
Wie stünde es um die finanzielle Absicherung dieses Schrittes?
|106| Haben Sie Ihr neues Lebenskonzept bei der Auswahl Ihres neuen Zuhauses angemessen berücksichtigt – beispielsweise die Absicht, in Zukunft teilweise im Home-Office zu arbeiten?
    Das Ziel ist klar und auch für einen Umzugsplan gilt, was für Ihren gesamten Downshifting-Plan gilt: Ohne exakte Planung geht nichts. Versuchen Sie deshalb, möglichst viele der neuen Umstände, die auf Sie und andere Menschen zukommen, vorwegzunehmen.
    Was das bedeuten kann, lässt sich in einem Beispiel veranschaulichen: Für nicht wenige Downshifter ist das Landleben Ziel ihrer Träume. Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollte Ihnen allerdings klar sein, dass das Leben auf dem Lande nichts ist ohne eine aktive Teilnahme daran. Was das heißt? Nun, Menschen, die ihr Leben von der Großstadt in eine dörfliche Gemeinschaft verlagert haben, wissen, wovon die Rede ist: Mitgliedschaft im dörflichen Fußball- oder Gesangverein, Mithilfe beim Grundschulfest, Kontakte zur Nachbarschaft. Wenn man Sie akzeptieren und integrieren soll, müssen Sie sich zur Teilnahme an diesem Leben entschließen. Teilnahme, die Zeit kostet. Zeit, die Sie dann allerdings auch hätten ...
    Zu den Vorteilen zählt sicherlich, dass das Leben auf dem Land ruhiger, preiswerter und ein Stück weit auch sicherer ist. Gerade wenn Sie eine Familie und Kinder haben, sind dies handfeste Argumente.

    Der ehemalige New-Economy-Manager Jörg D. wählte den harten Schnitt und
zog mit Frau und Kind von der