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Wenn Alkohol zum Problem wird

Wenn Alkohol zum Problem wird

Titel: Wenn Alkohol zum Problem wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Soyka
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Arbeitgeber bei irgendwelchen Firmenanlässen dafür sorgen, dass auch nichtalkoholische Getränke angeboten werden – ein Vorteil nicht nur für den Betroffenen.
Wie steht es mit neuen Bekannten oder Freunden?
    Wann soll man denen gegenüber auf die eigene Krankheit und Vergangenheit zu sprechen kommen? Auch hier gilt:
    Kein (ehemals) Alkoholkranker ist anderen gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet. Wenn aber die Bekanntschaft oder Freundschaft enger wird, wird demjenigen die abstinente Lebenshaltung ebenso auffallen, wie anderen früher das häufige und viele Trinken aufgefallen sind. Wenn die Bekanntschaft oder Freundschaft aber tatsächlich eng ist, ist in den meisten Fällen auch eine Vertrauensbasis gegeben, die es möglich macht, mit dem anderen über die Vergangenheit zu sprechen.
    TIPP
    Verzichten Sie auf Ausreden und machen Sie lieber »eine klare Ansage«
    Ob Sie dies tun oder nicht, bleibt aber nach wie vor Ihre Entscheidung. Auf keinen Fall sollten Sie in Ausreden ausweichen, z. B. ich trinke nicht wegen meiner kranken Leber, wegen meines Gewichts – Bier hat ja so viele Kalorien, wegen meines Führerscheins usw. Jedes Argument fordert nämlich ein Gegenargument des anderen heraus, sodass Sie sich rasch in einer Diskussion befinden und in Erklärungsnot geraten. Dann ist es sicherlich besser, sein Nicht-Alkohol-Trinken überhaupt nicht zu begründen, sondern einfach nur zu sagen: »Ich trinke keinen Alkohol!« Wird diese Aussage vom anderen nicht sofort akzeptiert, sollte sie nochmals – dieses Mal vielleicht eine Nuance lauter und eindeutiger – wiederholt werden. Solche klare Ansage wird dann meist auch akzeptiert.
Wie kommt es zum Rückfall?
    Selbst im Verlauf einer Therapie oder nach deren Abschluss sind Rückfälle eigentlich »normale Ereignisse«. Das heißt natürlich nicht, dass man einem Rückfall gleichgültig gegenüberstehen sollte, sondern nur, dass man immer damit rechnen muss, dass er eintreten kann. Es ist deshalb sehr wichtig, dass alle Beteiligten darauf vorbereitet sind und wissen, wie sie mit einem Rückfall umgehen sollen.
    Wie aber kommt es zum Rückfall? Ist er vielleicht sogar vorauszusehen? In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Fachleute über diese Fragen Gedanken gemacht. Wir wissenheute, dass Rückfälle nicht durch ganz spezifische Situationen ausgelöst werden, sondern in der Regel mehrere Bedingungen zusammenkommen müssen, damit der Rückfall eintritt. So scheinen unangenehme Gefühlszustände (z. B. »Irgendwie geht‘s mir heute nicht gut«), gefährdende äußere Situationen (z. B. alleine zu Hause sein) und nachlassende Wachsamkeit bezüglich der Rückfallgefahr (z. B. »Mir kann das nicht passieren!«) eine wichtige Rolle zu spielen. Überhaupt sind die meisten Rückfälle auf Leichtsinn oder Selbstüberschätzung (»ein Schluck geht ausnahmsweise wieder« oder »es merkt ja keiner«) zurückzuführen. Allerdings erleben wir manchmal auch Rückfälle in Situationen, wo es dem Betreffenden »richtig gut« geht, wo er sich also ausgesprochen wohl fühlt.
    INFO
    Was ist eigentlich ein Rückfall?
    Als Rückfall (Rezidiv) bezeichnet man beim Alkoholismus den Wiederbeginn des Trinkens, obwohl der Betroffene über kürzere oder längere Zeit hinweg keine alkoholischen Getränke mehr konsumiert, also abstinent gelebt hatte.
    Ist aber Rückfall gleich Rückfall? Oder müssen wir Rückfälle unterschiedlich sehen und bewerten? Die Fachleute sind sich darüber nicht einig. Während für manche jeder erneute Alkoholkonsum als »Rückfall« gilt, unterscheiden andere zwischen einmaligem geringem Konsum (Ausrutscher, englisch: lapse) und Rückkehr zum früheren Konsumniveau (schwerer Rückfall, englisch: relapse). Unter Letzterem wird ein Alkoholkonsum verstanden, der körperlich schädigende Mengen erreicht bzw. überschreitet.
    Rückfälle können recht unterschiedlich verlaufen
In vielen Fällen gelingt dem Alkoholkranken anfangs ein nur mäßiges und gelegentliches Trinken, das er aber allmählich steigert – der Betroffene trinkt mehr und häufiger –, sodass er nach Tagen, Wochen oder Monaten wieder das frühere Konsumniveau erreicht.
In anderen Fällen wird sofort, sozusagen mit dem ersten Schluck Alkohol, wieder ein extremer Rückfall ausgelöst.
Manche Alkoholkranke trinken sehr selten und dabei auch sehr wenig Alkohol, belassen es bei diesem Ausrutscher und leben anschließend wieder über Monate oder gar Jahre hinweg abstinent.
    Aber egal, ob es sich um

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