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Wenn Alkohol zum Problem wird

Wenn Alkohol zum Problem wird

Titel: Wenn Alkohol zum Problem wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Soyka
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bereits seit Jahrzehnten daran arbeiten, ein dicht gespanntes Netz unterschiedlicher Gruppierungenfür Betroffene und/oder Angehörige in den verschiedensten Regionen aufzubauen. Selbsthilfegruppen sind Zusammenschlüsse von »trockenen« und/oder »nicht trockenen« Alkoholkranken in einem Ort oder einer Stadt, die zwar meist unter dem Namen einer Selbsthilfeorganisation geführt werden, aber in der Regel unabhängig und eigenverantwortlich ihre Treffen vorbereiten und durchführen.
    Die Zielsetzung aller Selbsthilfegruppen ist, dem Sucht gefähr deten/-kranken zu helfen und jedem weiteren Alkoholmissbrauch vorzubeugen. Die Selbsthilfegruppen verstehen sich also nicht nur als Helfer für »trockene« Suchtkranke nach Abschluss einer Entwöhnungsbehandlung, sondern bieten immer auch ihre Unterstützung an für denjenigen, der noch trinkt, aber aus seinem Trinkverhalten »aussteigen« will.
    Insofern beinhalten die Aufgaben der Selbsthilfegruppen sowohl Hilfen für noch nicht »trockene« Abhängige (bis hin zur Vermittlung in Fachkrankenhäuser!) als auch Hilfen zur Aufrechterhaltung der Abstinenz nach einer Entwöhnungsbehandlung. Manche Selbsthilfegruppen gehen in ihrem Selbstverständnis weiter und kümmern sich noch um zusätzliche Aufgabenbereiche. Welche Aufgaben eine Selbsthilfegruppe tatsächlich übernimmt, ist einzig und allein von dem abhängig, was sie selbst leisten will bzw. kann und wie ihre Arbeit regional in die gesamte Suchtkrankenhilfe eingebunden ist.
    TIPP
    Wählen Sie eine Gruppe aus, in der Sie sich »zu Hause fühlen«
    Selbsthilfegruppen orientieren sich meist an humanitär oder christlich ausgerichteten Handlungskonzepten, arbeiten also auf einer bestimmten »ideologischen« oder weltanschaulichen Basis. Insofern ist auch verständlich, warum sich manche Alkoholkranke in einer Gruppe wohler und in ihren Lebenseinstellungen und Werthaltungen verstanden fühlen, in anderen aber nicht. Oft ist eine solche Gruppe auch eine Art Familienersatz. Wer jemals die Weihnachtsfeier einer Selbsthilfegruppe für Alkoholkranke besucht hat, wird spüren, dass diese für viele Menschen nicht nur eine Notwendigkeit, sondern manchmal eben auch ein Stück Familie oder Heimat sein kann.
    Manche Selbsthilfegruppen arbeiten dabei eng mit den örtlichen Fachberatungsdiensten zusammen, andere wieder überhaupt nicht.
Welche Selbsthilfeorganisationen gibt es?
    Die bekanntesten Selbsthilfeorganisationen sind: Anonyme Alkoholiker, Blaues Kreuz, Freundeskreise, Guttempler-Orden und Kreuzbund. Ihre Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen finden sich an fast jedem größeren Ort.
    Selbsthilfeorganisationen haben sich zum Ziel gesetzt, Alkoholismus und auch andere Abhängigkeitserkrankungen zu bekämpfen. Es handelt sich um verschiedene Verbände, die voneinander unabhängig arbeiten. Ihre Mitarbeiter sind häufig ehemalige Alkoholkranke, aber auch wissenschaftlich ausgebildete Fachleute. Zum Teil unterhalten Selbsthilfeorganisationen auch ambulante Beratungs- und Behandlungsstellen. Vornehmlich aber arbeiten sie daran, in verschiedenen Orten und Städten Selbsthilfegruppen aufzubauen, um für Hilfesuchende ein dichtes Netz von Anlaufstellen zu garantieren.
    Anonyme Alkoholiker (A. A.): Die Anonymen Alkoholiker (A. A., gegründet ca. 1930 in den USA) stellen einen Zusammenschluss von ehemaligen Alkoholkranken dar, die sich (ohne straffe Organisation) regelmäßig zu Gruppensitzungen (sog. Meetings) treffen. Die A. A. gingen von den USA aus und haben sich in den letzten Jahrzehnten über viele Länder verbreitet. Sie unterscheiden sich von anderen Gruppierungen dadurch, dass an ihren »Meetings« nur Personen teilnehmen dürfen, die eine »Trinkerkarriere« hinter sich haben. Die Erkenntnis, dass nicht nur der Betroffene, sondern auch sein Umfeld einer Hilfe bedarf, führte bei den A. A. zur Gründung eigener Angehörigengruppen, nämlich für Partner (Al-Anon), für Kinder (Alateen) oder für die Familienmitglieder gemeinsam (Fam-Anon).
    Blaues Kreuz Deutschland (BKD): Das Blaue Kreuz Deutschland (BKD, gegründet 1877 in Genf) will auf bewusst christlicher Grundlage Suchtgefährdeten und ihren Angehörigenumfassend helfen sowie dem Missbrauch von Alkohol entgegenwirken. Seine Angebote der vorbeugenden, beratenden und nachgehenden Suchtkrankenhilfe (Begegnungsgruppen, Vereine, Beratungsstellen usw.) sowie seine Einrichtungen (Fachkrankenhäuser, Rehabilitationsheime und ein Familien-Ferienheim) verstehen sich als Glieder

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