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Wenn Alkohol zum Problem wird

Wenn Alkohol zum Problem wird

Titel: Wenn Alkohol zum Problem wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Soyka
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weiter entfernt liegt.
Die Zusammenarbeit zwischen Suchtfachklinik und Beratungsstelle bzw. Therapeut am Wohnort funktioniert nicht immer reibungslos (mangelnde Vernetzung).
Suchtfachklinik und Beratungsstelle haben unter Umständen andere Therapiekonzepte.
Wenn man nach der stationären Behandlung zunächst eine »Therapiepause« einlegt, wächst häufig mit der Zeit auch die Hemmschwelle, erneut psychotherapeutische Hilfe zu suchen.
    Es ist daher hilfreich, schon in der vorstationären Behandlung häufiger die wohnortnahe Beratungsstelle bzw. den Therapeuten aufzusuchen, damit sich hier bereits eine hilfreiche Beziehung entwickeln kann, dann haben Sie nach dem Klinikaufenthalt einen vertrauten Anlaufpunkt, an dem Sie die psychotherapeutische Behandlung fortsetzen können.
Welche »sozialen Hilfen« gibt es?
    Alkoholismus führt, wie wir gesehen haben zu Schädigungen i m sozialen Bereich. Unabhängig davon, ob diese Schäden Mitursache oder Folgen der Suchterkrankung darstellen, müssen auch die Umfeldbedingungen, wie Beruf, Schule, Schuldensituation, Wohnen usw. in die Behandlung mit einbezogen werden. Welche konkreten Hilfen Sie brauchen, hängt von Ihrer individuellen Situation ab.
Wiedereingliederung im Betrieb
    Betriebsarzt und Suchtbeauftragter sind im Firmenalltag wichtige Ansprechpartner bei Alkoholproblemen.
    Idealerweise sollten Sie schon vor Beginn der Entwöhnungsbehandlung in einem gemeinsamen Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber und Ihrem Therapeuten »ausloten«, unter welchen Bedingungen die Wieder- bzw. Weiterbeschäftigung erfolgen kann. Die Erfahrung zeigt, dass Arbeitgeber oft zu solchen Absprachen und Regelungen bereit sind, vor allem, wenn Sie schon lange im Betrieb sind.
    TIPP
    Aufklärung ist die beste Strategie
    Wenn Sie nach einer stationären Entwöhnungsbehandlung an Ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren, sollten Sie am besten offen mit Ihren Kollegen und Ihrem direkten Vorgesetzten darüber reden, wie diese sich Ihnen gegenüber verhalten sollen. Das ist nicht immer leicht und auch nicht in allen Fällen möglich, oft aber der beste Weg. Es ist sinnvoll, sich vorher zu überlegen, was man über die Behandlungszeit erzählen will. Welche Fragen werden die Kollegen vermutlich stellen? Wie wollen Sie darauf reagieren? Häufig werden in der Suchtklinik kleine Rollenspiele dazu durchgeführt, um einige typische Gespräche auszuprobieren. Wenn Sie offensiv mit dem Thema umgehen und bei Bedarf auch klare Regeln aufstellen, dass man Ihnen beispielsweise bei Feiern keinen Alkohol anbietet oder dass Sie zunächst an solchen Veranstaltungen nicht teilnehmen werden, schützen Sie sich selbst und nehmen Ihrem Umfeld die Unsicherheit.
Einen neuen Arbeitsplatz finden
    Die meisten Alkoholkranken sind nach einer ausreichenden Therapie wieder arbeitsfähig und erwerbstätig.
    Was aber, wenn man seinen Arbeitsplatz verloren hat, weil man häufig nicht zur Arbeit erschien, nur noch mangelnde Leistungen erbrachte oder es sogar zu einem Unfall kam (siehe →  S. 68 ff .)? Dann kann Ihnen Ihr Therapeut keine Arbeitsstelle vermitteln, doch er kann Sie bei Ihren Bemühungen unterstützen und mit Ihnen und einem Sozialberater gemeinsam erarbeiten, welche Beschäftigung geeignet wäre, wie Sie offene Stellen finden, wie Sie überzeugende Bewerbungsunterlagen zusammenstellen usw. Auch hier helfen Rollenspiele, die nötigen Bewerbungsgespräche zu trainieren.
    In manchen Fällen müssen Ärzte und Therapeuten aber auch zu einem Arbeits- oder Berufswechsel mit entsprechender Umschulung raten, und zwar dann, wenn das Arbeitsumfeld ganz erheblich zur Aufrechterhaltung des Alkoholismus beiträgt oder eine starke Rückfallgefährdung darstellt. Sinnvollerweise muss so eine Neuorientierung bereits während der Behandlung z. B. in einer Suchtfachklinik beginnen, die ja gerade auch auf die berufliche Rehabilitation abzielt.
Die Schule beenden oder eine Ausbildung absolvieren
    Für suchtgefährdete oder ehemals suchtkranke Jugendliche und junge Erwachsene, die sich entschlossen haben, ihren schulischen Bildungsgang (unter Umständen bis hin zum Abitur) fortzusetzen, gibt es in manchen Städten spezielle Schul- und Ausbildungsprogramme. Neben der eigentlichen Schulausbildung sind dabei die soziale Wiedereingliederung und die Überwindung der psychischen Abhängigkeit weitere wichtige Ziele dieser Schulen.
    Da solche Hilfen aber nur regional, insbesondere auf Großstädte bezogen sind, ergeben sich im Einzelfall v. a. in

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