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Wenn alle Schranken fallen

Wenn alle Schranken fallen

Titel: Wenn alle Schranken fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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hatten.
    “Was willst du?” Über den Rand der Tasse hinweg beobachtete er sie.
    “Überhaupt nichts, Gordon.” Lydia umklammerte die Rückenlehne des Küchenstuhls. “Ich dachte nur, als Vater hättest du das Recht, es zu erfahren.”
    “Also keine Ehe?” Als er sah, wie ihr Tränen in die Augen stiegen, wollte er sie in die Arme ziehen. Doch der klügere Teil von ihm fragte: “Wie wäre es dann mit Alimenten, von heute an? Oder vielleicht sollte Ma dir die Besitzurkunde des Geländes an der Cotton Row überschreiben.”
    Tränenüberströmt sah Lydia ihn an. “Warum benimmst du dich so? Was ist los? Der einzige Grund, warum ich heute gekommen bin, ist, weil … weil ich dachte, du hättest ein Recht, es zu erfahren. Warum glaubst du mir nicht?”
    “Genau das ist der Punkt, Schätzchen. Ich glaube dir nicht.” Gordon schob seinen Stuhl zurück, stand auf und kam auf sie zu. “Schon eine Frau hat mich damit reingelegt. Noch einmal bin ich nicht so leichtgläubig und tappe in diese Falle.”
    “Ich will keine Ehe. Ich brauche weder dich noch etwas, das du besitzt.” Lydia schoss ihm einen vernichtenden Blick zu. Bebend vor Zorn, kam sie näher. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Körper voneinander. “Du riesengroßer Dummkopf!” Sie stieß ihm den Zeigefinger in die Brust. “Ich besitze mehr Geld, als du je haben wirst. Und was das Cotton-Row-Grundstück deiner Mutter betrifft, nun, es … es interessiert mich nicht die Bohne! Weder das Grundstück noch das geplante Einkaufszentrum!”
    Ihr Wutausbruch verblüffte Gordon. Offensichtlich hielt sie Angriff für die beste Verteidigung! Ohne nachzudenken, packte er ihre Schultern und schüttelte sie heftig. “Lüg mich nicht an. Du willst etwas.”
    “Lass mich sofort los!”
    Stattdessen zog er sie in seine Arme und senkte den Kopf. “Zur Hölle mit dir!” Sein Kuss war besitzergreifend und strafend zugleich. Gordon fühlte, wie sein Körper reagierte, und wusste, er begehrte sie genauso stark wie immer.
    Sie riss sich von ihm los, trat zurück, ihre Augen glänzten. “Ob ich in Riverton bleibe oder woanders hinziehe, weiß ich noch nicht. Aber du kannst sicher sein, weder ich noch mein Baby werden dich jemals wieder belästigen.” Bevor er reagieren konnte, stürmte Lydia in die Halle, zerrte Handtasche und Mantel vom Kleiderständer und öffnete die Haustür.
    “Lydia!”
    “Ich würde dich niemals belügen, Gordon.” Als er sie bei den Schultern packte, riss sie sich los und lief die Verandastufen hinunter zu ihrem Wagen. Eisregen fiel aus einem tiefschwarzen Himmel. Der kühle Nordwind ließ die Bäume schwanken und peitschte durch vertrocknetes Gras und Unkraut. Tränen verschleierten ihre Sicht, Wut und Frustration pulsierten durch ihren bebenden Körper, während Lydia den langen Kiesweg entlangfuhr, der von der Cameron-Farm zur Landstraße führte.
    Was sie sich von diesem Besuch erhofft hatte, konnte sie nicht genau sagen, aber eins war sicher – sie hatte weit mehr bekommen als erwartet. In diesem Moment hasste sie Gordon von ganzem Herzen. Hoffentlich würde sie ihn nie wiedersehen, solange sie lebte.
    “Willst du sie einfach so gehen lassen?” Ruth kam aus dem Wohnzimmer, Nadel, Faden und eine gestopfte Socke in ihrer Hand.
    “Hast du gelauscht?” Mit lautem Knall warf Gordon die Haustür zu.
    “Ich bin doch nicht taub. Du hast es diesem Mädchen ganz schön schwergemacht.”
    “Sie wollte mir einreden, sie wäre schwanger.” Ruhelos lief er in der Eingangshalle auf und ab und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. “Ich bin nicht so dumm und mache denselben Fehler ein zweites Mal.”
    “Nein, aber du bist dumm genug, dich selbst zum Narren zu machen.”
    “Was?” Empört fuhr er herum und bedachte seine Mutter mit einem harten, vernichtenden Blick.
    “Das Mädchen, das hier gerade mit gebrochenem Herzen hinausgegangen ist, war nicht Macie. Lydia Reid hat ihren Stolz heruntergeschluckt, indem sie hergekommen ist und dir von dem Baby erzählt hat. Sie mag dich so gern, dass sie dachte, du hättest ein Recht, die Wahrheit zu erfahren.”
    “Die Wahrheit? Pah …”
    “Ja, mein Junge, die Wahrheit. Nur bist du leider zu dumm, sie zu erkennen.” Schnell verschwand Ruth in der Küche und kehrte mit Gordons Hut und Jacke zurück.
    “Was zum …”
    “Schrei mich nicht an, Gordon Hoyt Cameron! Geh und hol Lydia! Wenn sie dir verzeiht, dass du dich wie ein Schuft benommen hast, redet ihr beide über die Sache und

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